William und Joanna ~ 1170

William lächelte etwas nachsichtig. "John, ich konnte es versprechen, weil ich Euch um keinen Preis der Welt zurück gelassen hätte. Egal was ich mir sonst hätte einfallen lassen müssen." erklärte er dann.
William wartete anschließend ruhig darauf, dass John seine Sachen packte, sich umzog und sich verabschiedete. Es war durchaus ein wesentlich angenehmeres Gefühl John so überzeugt zu haben mitzukommen. Aber wirklich an ihm gezweifelt hatte William ohnehin nicht. Er kannte seinen Freund und wusste wie er an dessen Gewissen zu appellieren hatte. Besonders, wenn es um etwas ging, dass ihm so wichtig war wie Constance und Cathie.

"Ja, ich weiß...", erwiderte John seufzend. "Ihr könnt unendlich stur sein, dass habe ich schon öfter zu spüren bekommen. Nur nicht auf diese Art und Weise. Und ich hoffe auch, dass es nie mehr so nötig sein wird. Ich hoffe so sehr, dass ich mich mit Constance wieder besser verstehe...aber wenn es so weiter geht wie die letzte Zeit, weiß ich auch nicht. Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll."
Er legte en Sattel auf den Rücken seines Schimmels und befestigte dann seine Taschen daran, ehe er die Trense holte und schließlich seinen Wallach nach draußen führte.
Inzwischen war er ein geübterer Reiter geworden und hatte sich mit seinem Pferd zurecht gefunden. Es war schon besser so, so musste er wenigstens nicht fürchten vom Pferd zu fallen, wenn es einmal scheute.
"Aber...Constance ist nicht verletzt, oder? Sie...ich habe ihr nicht ernsthaft wehgetan?"

William nickte langsam. "Es wird schon werden. Auch wenn ihr zwei Probleme habt, beide könnt ihr doch auch nicht ohne einander." erwiderte William und schwang sich dann in den Sattel seines Hengstes.
Er war unendlich froh, dass er John so schnell gefunden hatte und ihn nun auch schon wieder mit nach Hause bringen konnte. Andernfalls hätte er sich wirklich etwas einfallen lassen, denn ohne John wieder zu kommen, war keine Option gewesen.
"Zumindest nicht körperlich, mein Freund." erwiderte er dann nachdenklich. "Alles andere wird sich dann zeigen."

"Ja, schon..." Aber John machte sich trotzdem beträchtliche Sorgen, ob Constance so bereit war sich mit ihm auszusprechen und zu versöhnen. Sie hatten es sich wahrlich nicht leicht gemacht, sie beide nicht. Aber er vermisste Constance. Und seine Ehe, wie sie vor all dem gewesen war. Bevor Owen in seine Welt getreten war. Er konnte natürlich nicht dem Priester die Schuld daran geben, aber dennoch...mit ihm hatten die Probleme begonnen. Weil John einfach nicht in der Lage war sich mit ihm auszukommen und seine Art zu akzeptieren. Er hatte es doch versucht. Aber vor allem jetzt, wo der Andere so offensichtlich fasziniert war von Constance.
"Immerhin etwas..:", meinte er seufzend. "Ich bin nicht sicher, ob..." Ob sie ihm jemals verzeihen würde. Ob sie sich wieder vertragen würden. Er liebte sie doch so sehr...

Constance hatte sich den gesamten Tag über so gut wie nicht vom Fenster wegbewegt in der Hoffnung, William würde mit John zurück kommen. Es dämmerte bereits als sie schließlich zwei Reiter in den Hof kommen sah und ein leiser Aufschrei entwich ihren Lippen als sie John erkannte.
Nicht einen Moment länger hielt es sie auf dem Stuhl und sie eilte hinunter in den Hof. Erst dort verlangsamte sie ihre Schritte und blieb schließlich stehen, die Hände vor der Brust verschränkt bedachte sie John mit einem zögerlichen Blick. Sie war sich nicht sicher, wie sie reagieren sollte und vor allem wie er wohl reagieren würde. In ihr tobte ein fürchterlicher Zwiespalt, denn sie wollte nichts lieber als von ihm wieder in den Arm genommen werden, andererseits wusste sie noch genau, was er bei ihrer letzten Begegnung getan hatte.
"John." flüsterte sie leise und sah ihn unsicher an.

John fühlte sich ganz und gar nicht wohl, als er Truro wieder erreichte und vom Pferd stieg. Gleich würde er sich Constance stellen müssen und er hatte Angst vor dieser Begegnung. Wie würde sie reagieren? Würde sie ihn hassen? Warum hatte er so unbeherrscht sein müssen?
Als sie schließlich voreinander standen und er die Unsicherheit in ihrem Blick erkannte, senkte er seinen auf den Boden. Mit hängenden Schultern stand er vor ihr. Unglücklich, verzweifelt und genauso unsicher wie sie.
"Constance...", erwiderte er leise und hob vorsichtig den Blick. "Es tut mir so leid."
Wie gern hätte er sie in den Arm genommen und an seine Brust gezogen wie er es sonst getan hatte. Aber er wagte es nicht. Er wagte es nicht sie zu berühren, nicht einmal wirklich anzusehen.
Was hatte er nur getan?

Constance schluckte und sah John nervös an als er ebenso bedrückt vor ihr stand. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe als er sich entschuldigte und atmete tief durch.
Im nächsten Moment, noch ehe sie selbst überhaupt wusste, was sie tat, legte sie das letzte Stück zu ihrem Mann zurück und fiel ihm um den Hals. Die Tränen rannen ihr haltlos über die Wange als sie ihr Gesicht an seiner Schulter vergrub. "Tu das nie, nie wieder!" fuhr sie ihn mit tränenerstickter Stimme an. "Lass mich nie wieder einfach allein!"
Die Sorge, nicht zu wissen wo er war und wann ... oder ob sie ihn wieder sehen würde, das war schlimmer gewesen als der Moment in dem er die Beherrschung verloren hatte. Das konnte sie ihm verzeihen. Aber sie hätte es ihm nie verzeihen können, wenn er länger einfach verschwunden wäre.

Als Constance ihm schließlich um den Hals fiel, war es, als würde man sein Herz um eine zentnerschwere Last erleichtern. "Oh Gott, Constance..." Er legte die Arme sofort um sie und schloss fest die Augen. "Nie wieder..:", murmelte er. "Ich verspreche es."
Vielleicht hatten sie doch noch eine Chance. Vielleicht würde doch alles wieder gut werden. Er wünschte es sich doch so sehr. "Kannst du mir verzeihen, dass ich die Beherrschung verloren habe? Ich wollte dir doch nie wehtun..."
Sie würde verstehen, dass in diesem einen Moment einfach alles zu viel geworden war. EIner der Stallburschen hatte ihm seinen Schimmel abgenommen und nun standen sie hier im Burghof...
"Lass uns rein gehen...es gibt viel zu reden.", sagte er leise. Es wurde wahrlich Zeit, dass sie endlich miteinander redeten. Das hätten sie schon viel früher tun sollen, stattdessen hatten sie immer nur gestritten.

"Und wehe du brichst dein Versprechen!" schniefte sie gegen seine Schulter und hielt sich weiter hin krampfhaft an ihm fest.
"Glaubst du, ich hätte dich so schnell zurück bringen lassen, wenn ich dir nicht verzeihen wollen würde?" fragte sie leise und strich John über die Wange, ehe sie nickte.
"Lass mich nur ja nicht los." riet sie ihm dann, ehe sie sich auf den Weg nach drinnen machten, denn Constances Beine fühlten sich an als würden sie jeden Moment nachgeben, so sehr zitterte sie.
Wie froh sie doch war, dass er wieder zurück war! John auch nur diese eine Nacht zu vermissen war so unendlich qualvoll gewesen, wie sie es sich zuvor kaum hätte vorstellen können.

"Das habe ich nicht vor." John hatte ein noch schlechteres Gewissen, als er sah, wie sehr Constance unter seiner Abwesenheit gelitten hatte. Das hatte er doch nicht gewollt. Er hatte es doch nur gut gemeint, hatte sie durch seine Abwesenheit schützen wollen.
Er hatte den Arm um ihre Schultern gelegt und machte sich auf den Weg in ihre Gemächer.
Als sie schließlich nebeneinander saßen, hielt er immer noch ihre Hände in seinen.
"Constance...es tut mir so leid. Ich hätte nicht so die Beherrschung verlieren dürfen. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Ich war noch nie so...Und dann, dann bin ich gegangen, weil ich verhindern wollte, dass ich dir nochmal wehtue. Dass es wieder passiert. So erinnere ich doch ständig an Robin. Wie sollen wir denn wieder glücklich werden und bleiben, wenn ich solche...Aussetzer habe.", begann er schließlich leise. Er wollte nicht wieder mit ihr streiten, das tat ihnen beiden immer nur weh. Das ging so nicht weiter...

Constance seufzte leise. "Nein, das hättest du nicht." stimmte sie ihm leise zu. "Aber ich habe es dir auch nicht wirklich leicht gemacht." fügte sie dann hinzu.
Constance atmete geräuschvoll aus und legte dann die Arme um John. Sie wusste, dass es für sie beide nicht ganz leicht werden würde, aber sie war fest entschlossen, dass sie es schaffen würden. "Ich liebe dich, John. Und ich will, dass es wieder so wird wie früher ... nein, dass es sogar noch besser wird. Und ich glaube wir können das schaffen.
Es tut mir wirklich Leid, dass ich in letzter Zeit so egoistisch war." murmelte sie und legte den Kopf an seine Schulter.

John seufzte leise. Er konnte kaum fassen, dass Constance so einfach wieder seine Nähe suchte, obwohl er so grob gewesen war. Obwohl er ihr wehgetan hatte. Er war so glücklich, dass sie ihm scheinbar verzeihen konnte. Dass sie eine Chance hatten es besser zu machen. Er legte erneut die Arme um Constance, sodass sie dicht aneinander geschmiegt da saßen.
"Das wünsche ich mir auch. Sehr sogar. Ich liebe dich mehr als alles Andere. Es ist...schon gut. Ich wusste ja, dass diese Buße für dich wichtig ist. Ich hätte vielleicht einfach nur ein bisschen mehr Rücksicht nehmen müssen."
Auch, wenn er nicht recht wusste wie er das hätte bewerkstelligen wollen, denn sich mit Owen anzufreunden kam gar nicht in Frage. Wie sollten sie dieses Problem nur lösen.
"Es tut mir leid...ich weiß auch nicht. Es fällt mir einfach schwer das alles hinzunehmen. Ich bin wahrscheinlich einfach nur eifersüchtig, dass du plötzlich so wenig Zeit mit mir verbringst."

"Ich" begann Constance leise und seufzte dann. "Es sind nur noch ein paar Tage, John. Ich würde diese Tage gerne noch hinter mich bringen, aber glaub mir, danach werden wir beide wieder so viel Zeit verbringen wie vorher auch. Bitte, sei nicht eifersüchtig auf Owen. Auch wenn er mir mit dieser einen Sache weiter hilft, nie würde ich ihn dir vorziehen. Niemals würde ich dich aufgeben wollen." versicherte sie.
Constance ließ eine Hand auf Johns Brust gleiten, so dass sie den ruhigen, stetigen Herzschlag an ihren Fingern spüren konnte. "Es tut mir Leid, dass ich dir so viel abverlange." murmelte sie dann. Sie hoffte so sehr, dass John es akzeptieren würde, dass sie ihre Beichte vollenden wollte.

"Ich weiß...und du hast schon so viele Tage dieser Buße hinter dich gebracht, warum sollte ich dich jetzt noch hindern wollen? Der Rest wird auch noch irgendwie vorübergehen. Ich hoffe, dass es wieder so wird wie früher. Ich vermisse die unbeschwerten Stunden mit dir. Sei trotzdem vorsichtig. Ich zweifle nicht an dir, Constance. Aber ich meinte das ernst mit Owen. Er hat dich wirklich so angesehen...sei einfach ein bisschen wachsam, dass er dem nicht erliegt und etwas zu tun versucht, was er später bereut."
John seufzte und legte die Hand auf ihre, die auf seiner Brust lag.
"Schon gut...ich muss mich einfach nur daran gewöhnen. Wir hatten einfach viel Zeit miteinander vorher...das ist eine Umstellung. Und eben, weil ich Owen nicht mag. Aber es wird auch vorübergehen."

Constance schluckte und nickte dann leicht. "Ich werde vorsichtig sein." versprach sie John und kuschelte sich noch etwas enger an ihren Mann. Sie hatte das Gefühl, dass er nicht nur eine Nacht weg gewesen war, sondern mindestens mehrere Wochen ... aber auf gewisse Art und Weise waren sie sich ja beide in letzter Zeit recht fremd geworden.
"Das wird es." versicherte sie ihm. "Und glaub mir, danach wird alles wieder besser." Und vielleicht würde sie dann auch wieder schwanger werden, so wie sie es sich doch so sehr wünschte.
Constance zog ihre Hand unter Johns hervor und legte sie an seine Wange, ehe sie ihm einen kurzen Kuss gab. "Du hast mir gefehlt." murmelte sie leise. "Ich bin wirklich froh, dass du zu mir zurück gekommen bist."

"Das hoffe ich sehr...so kann es ja nicht weiter gehen." John seufzte leise und lehnte seinen Kopf an ihren. "Du hast mir auch gefehlt. Sehr. Aber ich wollte trotzdem erst nicht zurückkommen. Ich dachte nicht, dass du mich so schnell wieder sehen willst. Es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe. Aber William hat mich schließlich überredet, dass es dir besser geht, wenn ich zurückkehre."
Er seufzte und schloss die Augen.
Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde. Endlich...es war so schön, sie unbeschwert im Arm zu halten und an nichts zu denken.
"Wie geht es Cathie?", fragte er dann leise.

"Gut, dass er das getan hat." murmelte Constance und schloss für einen Moment die Augen, um einfach zu genießen, dass John wieder da war.
Bei seiner Frage biss sie sich kurz auf die Unterlippe, ehe sie ihn wieder ansah. "Sie wird sich freuen, dass du wieder zurück bist." erklärte sie dann mit einem leichten Lächeln. Ihre kleine Tochter hatte bitterlich geweint, weil ihr Vater einfach gegangen war ohne sich zu verabschieden. Zwar hatte Constance es in einer möglichst guten Geschichte verpackt, hatte ihr erzählt, dass John unbedingt einem kleinen kranken Mädchen im Dorf helfen musste, dem es sehr schlecht ging und dass er schnell wieder da war, doch da es so gar nicht seine Art war zu gehen ohne sich von Cathie zu verabschieden war auch das nur ein kleiner Trost für sie gewesen.

"Ja...es scheint, dass er mir diesmal die Leviten lesen musste. Normalerweise ist es ja umgekehrt.", erwiderte John lächelnd. Er spürte, dass sie ihm nicht sagen wollte, wie Cathie wirklich reagiert hatte und schloss daraus, dass die Kleine ziemlich traurig gewesen war. Es tat ihm ja leid...wirklich...
"Ich werde mich auch freuen sie wieder zu sehen. Und ich werde es wieder gut machen, wirklich." John atmete Constances Duft tief ein und fühlte sich endlich wieder Zuhause.
"Hast du heute noch irgendwelche Pläne?"

"Es ist wirklich gut, dass wir hier sind. Dass wir hier beide sehr gute Freunde gefunden haben." murmelte Constance. Sie war Joanna und William für ihre Hilfe wirklich unendlich dankbar, denn sie wusste nicht, wie sie das alleine hätte schaffen sollen.
"Nun, ich muss noch einmal in die Kapelle" begann Constance ein wenig zögerlich. "Und dann wollte ich unsere Tochter holen und mit meinen beiden Liebsten einen wundervollen Abend verbringen." erzählte sie dann und ein Lächeln tauchte bei dem Gedanken auf ihren Lippen auf. Wie sehr Cathie sich doch freuen würde, dass ihr Vater wieder da war!

"Ja...wer weiß schon, wo wir wären, wenn es mich damals nicht nach Cornwall verschlagen hätte. Ich bin sehr froh darum es nicht zu wissen." John seufzte leise und nickte dann, ehe er sich an einem schwachen Lächeln versuchte. "Das klingt nach einem guten Plan für heute Abend."
So hatten sie wenigstens ein kleines bisschen Zeit miteinander, bevor sie schlafen gingen.
"Was hast du Cathie erzählt, warum ich weg bin? Dann könnten wir bei der Geschichte bleiben. Du wirst ihr ja wohl kaum die Wahrheit erzählt haben, oder?" Das traute er seiner feinfühligen Frau absolut nicht zu.

"Dass du einem kleinen Mädchen im Dorf helfen musstest, das schwer krank ist." erzählte Constance. "Du erzählst ihr also nachher besser, dass du der Kleinen geholfen hast, immerhin muss es ja einen Grund geben wieso ihr großer Held ihr gestern keinen gute Nacht Kuss gegeben hat und sich auch nicht von ihr verabschiedet hat, ehe er aufgebrochen ist." riet Constance ihm und löste sich dann langsam aus der Umarmung.
"Ich gehe jetzt besser, umso schneller bin ich wieder zurück und wir haben mehr Zeit bevor Cathie ins Bett muss. Nicht wahr?" schlug sie vor und gab John einen Kuss.

"In Ordnung." Das war auch einer der Gründe, warum er Constance so liebte. Egal was auch geschah, sie würde nie ihren Frust über ihn an Cathie auslassen und ihn vor ihren Augen schlecht machen. Im Gegenteil, sie sorgte dafür, dass die Kleine weiterhin nur das Beste von ihm dachte.
"In Ordnung. Vielleicht brauchst du ja nicht so lange...", erwiderte er sanft. Und bald, bald würde es endgültig vorbei sein..dann war ihre Buße erledigt und sie konnten endlich wieder eine normale Ehe führen, vielleicht die Familie irgendwann noch ein bisschen vergrößern. Sie sehnten sich schließlich beide danach.
"Ich liebe dich..."

Etwas später hatte Constance ihre Tochter auf dem Arm, die ihre Ärmchen um den Hals ihrer Mutter geschlungen hatte und glücklich plappernd ihrem Vater entgegen sah. Als Constance Cathie gefragt hatte, ob sie sich vorstellen könnte, wer wieder da sei, hatten die Augen der kleinen so gestrahlt, dass man hätte meinen können, sie seien aus Gold.
Als sie nun ihr Gemach betrat und die Tür hinter sich schloss, gab Cathie einen leisen Aufschrei von sich und Constance setzte ihre Tochter ab, damit sie zu John hinüber laufen konnte, so schnell ihre kurzen Beine das zuließen. Lächelnd blieb sie an der Tür stehen und beobachtete einen Moment das Schauspiel zwischen Vater und Tochter.

John hatte die Zeit damit verbracht, ein paar Stunden Unterricht für die Kinder zu durchdenken und vorzubereiten. Nach wie vor hatte er sehr viel Freude daran die Kinder zu lehren, was er wusste. Doch all das war schnell in den Hintergrund gerückt als Constance mit Cathie zurückkam. Die Kleine kam sofort auf ihn zu gerannt und John hob sie lachend hoch, um sie dann an sich zu drücken. Seine Tochter war wirklich ein Goldstück und er wollte sie nie mehr missen.
"Na, hast du mich vermisst, mein Engel?", fragte er lächelnd und strich ihr durch den blonden Schopf. "Ich zumindest habe dich sehr vermisst. Aber jetzt bin ich wieder da."
Und er würde nie wieder gehen ohne sich von ihr zu verabschieden.

Constance musste schlucken als sie die beiden beobachtete und ging dann zu ihnen hinüber, um sich neben John zu setzen und den den Kopf an seine Schulter zu legen. "Siehst du, Süße, ich habe ja gesagt, dass er ganz schnell wieder da ist." erklärte sie lächelnd und Cathie nickte überglücklich.
"Geht es Mädchen gut?" fragte Cathie dann und sah ihren Vater besorgt an. Sie hatte sich sehr zu Herzen genommen, was ihre Mutter ihr erzählt hatte und hatte Constance immer wieder gefragt, ob John das Mädchen wohl würde gesund machen können. Constance lächelte und strich Cathie über die weichen Locken. "Ich bin sicher, dass dein Vater dir da einiges zu erzählen kann." beruhigte sie die kleine schon einmal, damit John Zeit hatte, sich den Anfang seiner Geschichte zurecht zu legen.