William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Marguerite

Gestern waren sie in Paris angekommen und Marguerite hatte sich sehr gefreut ihre Familie wiederzusehen, auch, wenn sie ihrem Vater diese Ehe immer noch nicht verziehen hatte.
Sie fühlte sich entspannt wie lange nicht mehr, dem Druck in Rouen einfach einmal entkommend. Heute hatte sie den Morgen gleich damit begonnen, einen ausgiebigen Spaziergang durch die wunderschönen Schlossgärten zu machen. Langsam begann es zu grünen und die Knospen sprossen. Es war ein recht warmer Tag, man spürte deutlich, dass der Frühling kam.
Ihr kleiner Hund schien die neue Umgebung auch sehr zu genießen und beschnupperte fleißig alles, was ihnen auf ihrem Weg begegnete.
Eigentlich hatte Henry gleich zu ihnen stoßen wollen, doch noch ließ ihr Gemahl auf sich warten.

Henry

Henry hatte gerade eine Unterhaltung mit seinem Schwiegervater hinter sich gebracht und ging nun eilig durch die Gärten, um Marguerite zu finden mit der er sich schon vor einer Weile hier hatte treffen wollen. Es ärgerte ihn ein wenig, dass er nicht pünktlich war, aber dafür hatte er immerhin auch gute Nachrichten dabei. Vorhin war ein Bote aus Aquitanien eingetroffen und das mit einer ausgesprochen erfreulichen Antwort seines Bruders.
"Marguerite, meine Liebe." begrüßte er seine Gemahlin heiter als er bei ihr ankam und zog sie in seine Arme. Von einem Kuss sah er ab, wusste er doch, was sie davon hielt, aber in seiner Freude konnte er einfach nicht anders als sie zumindest an sich zu ziehen. "Ratet was ich hier habe!" forderte er sie auf und hielt das Pergament in die Höhe. "Erkennt Ihr das Siegel?"

Marguerite

Marguerite sah auf, als Henry zu ihr kam und sie mit einer Umarmung begrüßte. Sie ließ ihn völlig entspannt gewähren und schenkte ihm ein gelöstes Lächeln.
"Ihr kommt spät heute Morgen, Henry. Hat mein Vater Euch schon so früh aufgehalten? Er ist manchmal so voller Tatendrang, dass ihn die Stunde nicht interessiert."
Sie sah mit einer gewissen Neugierde auf das Pergament, das Henry in der Hand hielt und legte den Kopf schief.
"Eine Botschaft von Eurem Bruder? Was teilt Richard Euch denn mit, dass Ihr Euch so darüber freut?", fragte sie schließlich gut gelaunt.

Henry

Henry schnitt eine Grimasse, lachte dann jedoch. "Das hat er. Es war ihm auch egal, dass ich eigentlich auf dem Weg zu Euch war, er wollte das unbedingt los werden. Aber so hat mich der Bote wenigstens gleich finden können, es hatte also auch etwas gutes für sich." erwiderte Henry und nickte dann bestätigend.
"Sobald wir wieder in Rouen sind, werden wir Besuch bekommen." erklärte er mit zufriedenem Lächeln. "Richards Ältester wird uns besuchen kommen." Seine Augen funkelten vor Freude und gespannt wartete er auf Marguerites Reaktion.

Marguerite

Margerite grinste flüchtig. "So ist mein Vater eben. Er hat Euch ja glücklicherweise nicht allzu lange aufgehalten, nicht wahr? Ihr habt mich ja noch bei unserem Spaziergang angetroffen."
Sie pfiff leise nach Cookie, damit dieser sich nicht allzu weit von ihr entfernte und womöglich noch verloren ging. Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Henry.
Ein breites Lächeln malte sich auf ihr Gesicht, als er ihr die Nachricht überbrachte.
"Der Kleine kommt zu uns? Oh, das ist wundervoll." So konnte sie wenigstens für ein paar Wochen ein Kind bemuttern und seine Gesellschaft genießen.
"Und das hat Richard zugelassen? Seinen Sohn auf eine solche Reise zu schicken?"

Henry

Henry beobachtete den jungen Hund, der fröhlich bellend zurück gelaufen kam als Marguerite nach ihm pfiff, dann sah er wieder seine Gemahlin an und nickte. "Ja, er kommt zu uns. Zunächst einmal für vier Wochen." erklärte Henry zufrieden und grinste dann. "So wie der Brief klingt, war Richard nicht das Problem, seine Gemahlin hatte er wohl überzeugen müssen, aber da der Junge scheinbar Feuer und Flamme war als er erfahren hat, dass er uns besuchen darf, hat sie wohl eingewilligt."
Aber letztlich war das Henry auch egal, wichtig war nur, dass der Junge zu ihnen kam und er somit Erfolg gehabt hatte mit seinem Vorhaben.

Marguerite

Marguerite streichelte Cookie lobend über den Kopf, als dieser auf ihren Pfiff hin gehorchte. Er hatte sich wirklich gut entwickelt in den letzten Wochen.
"Das ist schön. Dann lernen wir doch noch, wie ein Kind im Haushalt zu bändigen ist." Sie lachte fröhlich auf. "Ich kann deine Schwägerin verstehen. Ein kleines Kind auf eine Reise zu schicken und gehen lassen zu müssen, ist für eine Mutter sicher nicht leicht."
Ihr Verlust tat zwar immer noch weh, aber inzwischen konnte sie damit leben.
"Nun, wenn der Junge sich freut, sollten wir alles tun, um es ihm bei uns angenehm zu machen. Ich freue mich wirklich auf ihn..."

Henry

Henry hob leicht die Schultern, lächelte dabei aber. "Vermutlich. Aber er bleibt ja nicht für sonderlich lange. Es ist eine absehbare Zeit, damit wird sie leben können und der Junge ist bei uns in guten Händen." Und Henry würde schon wissen, wie er den Kleinen zu seinem Vorteil nutzen konnte. Wenn er sich mit dem Jungen gut stellte und ihm seine Aufmerksamkeit widmete, würde das für die Zukunft ein wichtiges Band zwischen ihnen entstehen lassen und auch entscheidenden Einfluss auf Richard haben.
Henry nickte und gab Marguerite einen Kuss auf die Wange. "Ich freue mich auch. Vor allem weil es mir ja scheinbar endlich einmal gelungen ist, alles richtig zu machen und alle beteiligten glücklich zu machen." Er strich Marguerite zärtlich über die Wange und sah sie lange an. "Freut Ihr Euch also darüber?" fragte er leise und mit samtweicher Stimme.

Marguerite

Marguerite nickte. "Ja, das ist wahr. Und ich werde mich bemühen, dass es ihm bei uns gut gefällt. Vielleicht will er dann ja wiederkommen."
Sie lächelte, als Henry sie auf die Wange küsste und legte die Hand auf seinen Arm. "Ja, das ist Euch gelungen. Ich wusste doch, dass nicht alles schief geht, was Ihr versucht."
Sie erwiderte seinen intensiven Blick und dachte bei sich, was für ein angenehmer Zeitgenosse Henry sein konnte, wenn er wollte.
"Natürlich freue ich mich darüber, Henry. Ich danke Euch dafür."

Henry

"Ja, vielleicht will er das dann. Wir werden ihn in jedem Fall einen schönen Aufenthalt bei uns bereiten." erwiderte Henry. Dann musste er lächeln. "Ihr helft mir sehr dabei, dass mir solche Dinge nun auch gelingen." gestand er leise und zog Marguerite für einen kurzen Moment an sich.
"Ich bin froh, dass wir hergekommen sind. Und vor allem, dass Ihr mir noch einmal eine Chance gegeben habt, wenngleich ich sie wohl kaum verdient hatte."
Aber er hatte sie zu nutzen gewusst, so viel stand fest. Und das würde er auch weiterhin tun.

Marguerite

Marguerite lehnte sich für einen Moment an Henrys Schulter an. "Wer wäre ich, Euch eine zweite Chance zu verweigern? Ich bin nicht Gott. Ich bin nicht Euer Richter."
Sie lächelte leicht.
"Aber ich bin auch sehr froh, dass wir hergekommen sind. Einmal wieder weg von dem Druck in Rouen zu sein, das tut mir sehr gut. Ich fühle mich wohl hier."
Marguerite lächelte leicht.
"So könnte es bleiben."

Henry

Henry nickte langsam. "Dennoch ... nicht jeder hätte so gehandelt wie Ihr." erwiderte er und lächelte. "Ich danke Euch." fügte er hinzu.
Ja, es tat ihnen beiden ganz gut hier zu sein. Marguerite sah endlich ihre Familie wieder und Henry kam aus seinem Alltag heraus und die Beziehung zu seinem Schwiegervater wollte er ohnehin gut pflegen, war er schließlich sicher noch einmal auf dessen Hilfe angewiesen.
"Na kommt, wir sollten ein wenig weiter gehen. Ich glaube, unser Kleiner hier versteht nicht, wieso wir hier nur herum stehen." stellte er lachend fest und deutete auf den jungen Hund, der sich neben sie gesetzt hatte und verständnislos zu ihnen aufsah.

Marguerite

Marguerite beobachtete ihren Mann ganz genau. An diesem Abend hatte ihr Vater darauf bestanden zu Ehren ihres Besuches eine Feier auszurichten. Sie saß gerade allerdings nicht neben ihrem Mann, sondern bei zwei ihrer Schwestern um sich mit ihnen auszutauschen.
So hatte sie Henry auch genau im Blick, ohne das dieser es merkte, gerade jetzt, als einige Tänzerinnen die Bildfläche betraten.
Und sie zeigten viel mehr Haut, als schicklich gewesen wäre; taten ihr Möglichstes, um den Männern zu gefallen.
Marguerite hob eine Augenbraue. Nun, sie war gespannt, ob Henry sich darauf einlassen würde. Besonders, da eine der jungen Frauen sich bemühte ihn um den Finger zu wickeln.

Henry

Bisher hatte Henry das Fest ausgesprochen angenehm gefunden. Ein paar Spielmänner und einige Gaukler hatten etwas zum Besten gegeben und für gute Stimmung unter den Gästen gesorgt und das Essen war hervorragend. Bedauerlich fand er hingegen, dass Marguerite nicht neben ihm saß, sondern bei ihren Schwestern ein paar Plätze weiter. Aber nun gut, der Abend würde auch so vorbei gehen.
Als dann jedoch eine Gruppe von Tänzerinnen herein kam, wurde Henry sichtlich anders zu Mute. Es waren ausschließlich junge Frauen, bildhübsch und noch dazu recht spärlich bekleidet - etwas, was er seinem Schwiegervater fast nicht zugetraut hatte, aber das war nun sein geringstes Problem.
Viel problematischer war, dass er bei diesem Anblick wirklich ins Schwitzen geriet ... es war immerhin schon Monate her, dass er eine Frau angefasst hatte und Henry war keineswegs aus Stein.
Als sich nun auch noch eine der Tänzerinnen ganz bewusst ihm zuwandte, musste er schwer schlucken. Nervös glitt sein Blick zu Marguerite hinüber, die ihn bereits aufmerksam beobachtete, dann sah er wieder die Tänzerin an und legte das Messer zur Seite mit dem er gerade sein Fleisch hatte schneiden wollen.
"Entschuldigt mich bitte einen Moment." wandte er sich kurz an seinen Sitznachbarn, der kein geringerer war als Marguerites jüngerer Halbbruder, Erbe der französischen Krone - und obendrein ein junger Bengel von zwölf Jahren, der gerade mächtig große Augen bekam und die Tänzerinnen keinen Moment unbeobachtet ließ.
Henry erhob sich ein wenig zu eilig als dass es unbeteiligt gewirkt hätte und verließ die Halle. Er musste einen Moment Luft schnappen und vor allem von diesen mehr als aufreizenden Frauen wegkommen.

Marguerite

Marguerite musste grinsen, als sie das Gesicht ihres Halbbruders sah, der offenbar noch nie den Anblick einer so spärlich bekleideten Frau genossen hatte. Nun, vielleicht war es gut, wenn er so schon einmal erste Erfahrungen sammelte und sich ein wenig um den Finger wickeln ließ.
Was sie allerdings sehr überraschte, war die Tatsache, dass Henry sich nach einigen Minuten erhob und sein Heil in der Flucht suchte.
Sie hob eine Augenbraue. Das war erstaunlich. Offenbar wollte Henry ihr wirklich treu bleiben. Marguerite lächelte zufrieden, entschuldigte sich bei ihren Schwestern und folgte Henry hinaus auf die Terrasse.
Er hatte ihr den Rücken zugewandt und wirkte so abwesend, dass er sie nicht kommen hörte.
"Ich bin stolz auf Euch.", sagte sie leise.

Henry

Henry stand am Geländer der Terrasse und sah auf die Gärten hinaus, die sich unter ihm erstreckten. Der Schweiß stand ihm noch immer auf der Stirn, doch langsam beruhigte sich sein Herzschlag, so dass er geräuschvoll ausatmete und sich dann mit dem Ärmel über die Stirn fuhr. Das war wirklich knapp gewesen, hätte er da noch länger gesessen, wäre er wirklich in Schwierigkeiten gekommen.
Henry fuhr erschrocken zusammen als er eine leise Stimme hinter sich vernahm und drehte sich eilig herum, erkannte dann jedoch Marguerite.
Er versuchte sich möglichst lässig gegen des Geländer zu lehnen und lächelte leicht. "Stolz? Wieso, was ist denn gewesen? Ich habe doch gar nichts gemacht." fragte er möglichst unbeteiligt und versuchte einen gelassenen Eindruck zu machen.

Marguerite

Marguerite lachte leise, als Henry sich umdrehte und sich um Gelassenheit bemühte. Sie konnte manchmal wirklich in ihm lesen wie in einem Buch.
"Ich bin nicht blind, Henry. Ich habe gesehen, dass Eure Beherrschung Euch beinahe abhanden gekommen wäre. Aber Ihr habt der Versuchung widerstanden. Das hättet Ihr früher nicht getan, mein Lieber. Also habe ich Grund stolz auf Euch zu sein."
Sie legte sanft die Hand auf seinen Arm. "Ihr habt Euch wirklich verändert.", sagte sie lächelnd. "Ihr braucht mir nichts vorzuspielen."

Henry

"Ja, früher hätte ich das nicht getan." erwiderte Henry langsam. Früher hätte er diese Tänzerin noch dort in der Halle auf seinen Schoß gezogen und keinen Hehl daraus gemacht, was er später mit ihr vorgehabt hätte. Doch jetzt ... jetzt sah alles anders aus.
Henrys Blick wanderte zu Marguerites Hand auf seinem Arm, dann sah er sie wieder an. "Ich möchte Euch allen Grund geben stolz zu sein." entgegnete er und legte die Hände an ihre Taille, um sie etwas dichter an sich zu ziehen. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich habe mich nicht verändert. Das habt Ihr getan. Ihr macht mich zu einem besseren Menschen, Marguerite." erklärte er sanft.

Marguerite

Marguerite nickte. "Früher hättet Ihr keine Rücksicht auf mich genommen." Aber jetzt tat er es. Er bemühte sich wirklich mit allem, was er hatte, um sie. Und sie konnte es nicht wirklich erwidern.
Sie seufzte leise und legte den Arm um seine Taille.
"Ich? Ich glaube nicht, dass ich die Macht hätte, Euch zu verändern. Und auch ich habe Fehler, wie kann ich Euch zu einem besseren Menschen machen? Das schafft Ihr schon ganz allein. Vielleicht mit ein klein wenig Hilfe...."
Aber sie wusste zu schätzen, was er tat.

Henry

Henry ließ eine Hand an ihrer Taille und hob die andere, um sie an Marguerites Wange zu legen. "Aber genau das habt Ihr, Marguerite." erwiderte er leise. "Gerade die Tatsache, dass auch Ihr nicht ohne Fehler seid, ermöglicht es Euch mich zu verändern."
Wie gern hätte er sie in diesem Moment fest an sich gezogen und sie geküsst, ihre weichen Lippen mit den seinen liebkost. Aber auch das gehörte zu dem Los, das er gezogen hatte. Seit Monaten hatte er keine andere mehr angefasst, aber seit Monaten hatte er auch seine eigene Frau nicht mehr angerührt. Ein Kuss auf die Wange, vielleicht in ganz besonderen Augenblicken ein flüchtiger Kuss auf die Lippen, aber nicht mehr. Nicht so, wie er es sich so sehr wünschte. Aber das war nun seine Strafe für das, was er getan hatte. Damit musste Henry nun leben.
Henry bemerkte erst jetzt, dass er Marguerite einige Augenblicke einfach nur schweigend angesehen hatte. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. "Ich liebe Euch, Marguerite." erklärte er, wohl wissend, dass sie diese Antwort nicht erwidern würde, nie erwidern würde.

Marguerite

Marguerite lächelte sanft. "Wenn Ihr es sagt. Ich bin froh, dass es offenbar so ist. Ihr habt Euch nur zum Guten gewendet."
Sie sah, wie es hinter seinen Augen arbeitete. Wie er darüber nachdachte, was er nun tun, wie er nun reagieren sollte. Stattdessen schwieg er und sein folgendes Lächeln zeige ihr einmal mehr, wie jung Henry noch war. Auch im Geiste... Er lechzte nach ihrer Zuneigung und er gab wirklich alles, was er konnte, um ihr zu gefallen.
Sie würde ihn niemals so lieben, wie sie Philippe liebte. Sie würde Philippe auch nie vergessen. Aber sie konnte ihn wenigstens lieben wie eine gute Freundin und ihm die Ehe geben, die er sich so sehr wünschte. Besser würde es für sie so oder so nie werden.
"Ich weiß....", sagte sie leise und streckte sich, um ihn sanft auf die Lippen zu küssen.

Henry

"Ein wundervolles Kompliment aus Eurem Munde, wenngleich ich mich schämen müsste dafür, dass ich mich überhaupt erst bessern musste." erwiderte Henry leise. Er hätte ihr von Anfang an ein guter Ehemann sein müssen, aber das hatte er nicht zustande gebracht und nun musste er aus dem was er hatte das beste machen.
Als Marguerite sich ihm entgegen streckte, begriff Henry erst gar nicht, erst als ihre Lippen, die seinen berührten, wurde ihm bewusst, was sie dort tat. Sie küsste ihn. Marguerite küsste ihn von sich aus ...
Sein Herz begann zu rasen und er zog sie enger an sich, ehe er beide Hände an ihre Wangen legte und den Kuss erwiderte. Dabei musste er sich wahrlich beherrschen, nicht gierig zu werden und bemühte sich darum ihre Liebkosung sanft zu erwidern, küsste zärtlich ihre weichen Lippen und schloss dabei die Augen.
Das war ein Moment von dem er nicht erwartet hatte, dass er so bald kommen würde ... und am liebsten hätte Henry es gehabt, wenn er nie zu Ende gegangen wäre. Wenn sie einfach ewig hier auf der Terrasse stehen geblieben wären, so dicht beieinander ... sich küssend.

Marguerite

Marguerite seufzte leise. "Nicht jeder ist perfekt. Und Ihr habt Eure Lektion gelernt." Henry würde nun auch Anderen gegenüber sehr viel zugänglicher sein als vorher. Er hatte seinen Jähzorn deutlich besser im Griff... Sie wusste, dass sie ihn mit dem Kuss überraschte und tatsächlich schien Henry im ersten Moment ein wenig überfordert, ehe er sanft begann den Kuss zu erwidern.
Sie strich ihm sanft durch die roten Locken und löste sich dann wieder behutsam von ihm. Ein liebevolles Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Was hältst du davon, wenn wir nicht mehr hinein gehen, sondern noch einen schönen Spaziergang im Mondlicht machen? Cookie schläft ohnehin..."

Henry

Als Marguerite ihm durch die Haare strich und sich dann langsam wieder von ihr löste, musste Henry kurz auflachen. Das kam ihm so unwirklich vor ... aber das war es nicht, es war tatsächlich kein Traum.
Henry legte noch einmal beide Arme um Marguerite und nickte dann lächelnd. "Davon halte ich sehr viel." erwiderte er sanft.
Sie hatte ihn tatsächlich geduzt. Sie hatte die Förmlichkeiten zwischen ihnen weggelassen und Henry war sich im Moment nicht sicher, was ihm mehr bedeutete, das oder der Kuss. Auf jeden Fall sorgte es dafür, dass sein Herz für einen Moment schneller schlug.
"Aber nur, wenn du mir die Ehre erweist ..." Henry sprach nicht weiter, sondern packte Marguerite geschickt und hob sie kurzer Hand lachend auf den Arm. "... dich hinunter tragen zu dürfen." vollendete er dann den Satz mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, das ihn noch mehr wie einen kleinen Jungen wirken ließ.

Marguerite

"Sehr gut...dann lass uns gehen." Bevor Marguerite allerdings losgehen konnte, hatte Henry sie in seinem Überschwang gepackt und hochgehoben.
Sie gab einen überraschten Aufschrei von sich und klammerte sich an ihm fest. "Was wird das denn?", fragte sie verdutzt. "Ich habe doch zwei gesunde Beine zum laufen, Heny.", protestierte sie, aber es interessierte Henry wohl eher wenig, seinem Grinsen nach zu urteilen.
Marguerite musste unwillkürlich ebenfalls lachen. "Du Kindskopf..." Manchmal war Henry wirklich schlimmer als ein kleiner Junge.