William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

"Nein, das würdest du nie machen, nicht wahr? Vergiss nicht, ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Es geht der Kleinen im Übrigen gut. Die Kinder freuen sich sicherlich, wenn du wieder einmal vorbei kommst. Sie sind dann ja kaum zu halten... Natürlich ist es mir recht. Aber nur, wenn du dich ausruhst und wenn du dich wirklich wohl fühlst."
Robert nickte langsam und klopfte Philippe sachte auf die Schulter.
"Ja, ich weiß. Mach dir nicht so viele Gedanken um sie, sie ist in Paris. Ihre Familie passt schon auf sie auf. Dich sollte all das überhaupt nicht mehr kümmern...", erklärte er entschlossen.
"Und nun geh dich umziehen..."

Philippe

Philippe lächelte leicht. "Ich weiß und ich bin dir wirklich dankbar dafür." bemerkte Philippe und nickte dann. "Abgemacht. Sobald ich mich umgezogen und ein wenig ausgeruht habe, komme ich vorbei. Ich freue mich jetzt schon darauf mit den Kleinen zu spielen."
Philippes Blick huschte kurz zu Roberts Hand auf seiner Schulter und er seufzte leise. Dann nickte er bedrückt. "Ja, du hast Recht, das sollte mich alles nicht mehr kümmern." Es war schließlich nicht mehr seine Aufgabe für ihr Wohl zu sorgen. Dennoch konnte er nicht einfach aufhören an sie zu denken. Daran hatte selbst die Zeit im Kloster nichts geändert.
Philippe nickte erneut und löste sich vom Zaun. "In Ordnung ... also bis später." verabschiedete er sich vorerst von Robert und machte sich auf zu seinem Gemach.

Robert wartete auf Philippe, der sich angekündigt hatte um mit den Kindern zu spielen. Den Ältesten hatte Robert schon eingeweiht und er konnte es kaum erwarten, dass sein Onkel kam, den er dann mit Fragen löchern konnte.
Er trat zu seiner Frau hin, die Diana auf dem Arm hatte, und legte den Arm um ihre Taille. "Na, meine Schöne, wie geht es euch Beiden?"
Das kleine Mädchen war im Moment sein ganzer Stolz, aber natürlich liebte er seine Kinder allesamt. Und weil er sie liebte, liebte auch Artus sie und beschützte sie vor allem, was er als Gefahr ansah.

Josephine

Als Robert zu ihr trat, lehnte Josephine sich gegen ihren Mann und gab ihm einen sanften Kuss. "Sehr gut geht es uns." erwiderte sie munter. "Die Kleine hat gut geschlafen und der Hunger ist auch gestillt, nun ist sie aller bester Laune." Und ganz so als müsse Diana die Worte ihrer Mutter unterstreichen, quietschte sie vergnügt und begann zu lachen.
Josephine grinste und ließ den Blick zwischen ihrem Mann und ihrer Tochter hin und her gleiten. "Siehst du was ich meine?" fragte sie leise lachend.
Diana war wie auch ihre zwei Geschwister ein wirklich aufgewecktes Kindchen. Und Josephine war überglücklich, dass dieses Mal alles völlig normal verlaufen war ... es war ihre erste Schwangerschaft bei der alles so gewesen war, wie es hatte sein sollen, sie war bei Robert gewesen und Diana kam zum erwarteten Zeitpunkt gesund und munter zur Welt.
Als es dann an der Tür klopfte strich sie Robert über die Wange. "Das wird dein Bruder sein."

"Das ist gut.", erwiderte Robert zufrieden und strich seiner Tochter über den Bauch, was diese zu einem lauten Kichern veranlasste. "Ja, gut geschlafen, satt und völlig zufrieden, nicht wahr, meine Süße? Genau wie ich nach einer ruhigen Nacht und einem anständigen Frühstück."
Robert grinste seine Frau flüchtig an und gab ihr einen Kuss. "Ich sehe ganz genau, was du meinst. Ich glaube, wir werden uns noch umschauen, wenn sie anfängt zu laufen. Dann werden wir nicht mehr Herr über unsere Rasselbande. Dann kann Artus sich als Hütehund beweisen."
Auch er horchte auf, als es klopfte. "Ja, sicher ist er das.", antwortete er und rief dann: "Komm nur herein, es ist offen..."

Josephine Philippe

Josephine beobachtete Robert wie er mit seiner Tochter umging und musste dann laut auflachen. "Ja, genau wie du. Da wissen wir ja, wo sie das her hat." neckte sie ihn zärtlich und gab ihm noch einen langen Kuss, ehe sie sich beide der Tür zuwandten, die gerade geöffnet wurde.
Philippe hatte sich nicht nur umgezogen, sondern auch ein Bad genommen und danach eine kleine Runde geschlafen. Wenngleich er jetzt schon spürte, dass er Morgen starken Muskelkater haben würde, ging es ihm aber dennoch deutlich besser als er das Gemach seines Bruders betrat.
Er hielt direkt auf Josephine zu, begrüßte sie mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange und wandte sich dann dem Mädchen in ihren Armen zu. "Da ist sie ja, die kleine Süße." murmelte er und nahm sie vorsichtig auf den Arm, als Josephine ihm ihre Tochter überließ. "Hallo Kleine ..." flüsterte er und strich dem Mädchen über die Wange, beobachtete, wie sie ihn anlachte und sah dann erst zu Robert hinüber.
"Du solltest gut auf sie aufpassen, Brüderchen, sonst werde ich sie dir noch eines Tages klauen." scherzte er und sah sich dann in dem Raum um. "Wo sind denn die anderen zwei Zwerge?" Weit konnten Rob und Joanna sicher nicht sein.

Robert beobachtete wohlwollend, wie Philippe Josephine die Kleine abnahm und liebevoll begrüßte. Innerlich gratulierte er sich erneut zu der Entscheidung, Philippe als Dianas Paten auszuwählen. Das war die beste Entscheidung gewesen, die Josephine und er hatten treffen können.
"Das werde ich schon, Bruderherz, keine Sorge. Klauen lassen wir sie uns nicht, aber wir lassen uns sicher überreden, sie dir leihweise mal den ein oder anderen Abend zu überlassen."
Robert grinste. "Wenn wir mal wieder eine Nacht für uns brauchen, bringe ich sie dir vorbei. Ich glaube, mit drei Kindern wärst du ein wenig überfordert. Die Großen können dann zu meinen Eltern."
Er lachte leise auf.
"Die sind nebenan...aber warte, bis sie gemerkt haben, dass du da bist. Dann kannst du dich nicht mehr retten, Rob war Feuer und Flamme."

Philippe

Philippe grinste leicht, wenngleich ihm auch das Herz ein wenig schwer wurde. "Tu das nur. Ich freue mich immer, wenn ich die Kleine bei mir habe." erwiderte er lächelnd.
Wenn er ehrlich zu sich war, nagte im gleichen Moment aber auch der Neid an ihm ... wie sehr wünschte er sich ebenfalls solch ein Glück, das Robert mit seiner Frau und den Kindern hatte. Aber seine Liebste war Meilen weit von ihm entfernt und noch dazu unerreichbar für ihn.
Philippe versuchte den Gedanken zurück zu drängen und wollte gerade etwas auf Roberts Worte erwidern, als ein lauter Freudenschrei ertönte. "Onkel Phil!" im nächsten Moment warf der kleine Rob sich auch bereits auf Philippe und umklammerte dessen Beine. "Spielst du mit uns? Bitte! Bitte!" begann er sogleich zu betteln und nur einen Augenblick später hatte auch Joanna ihn erreicht und nahm sein zweites Bein in Beschlag.
Lachend ging Philippe in die Hocke, um die Kinder zu begrüßen. "Ja, ich spiele mit Euch. Was meint ihr, sollen wir nach neben an gehen und uns etwas feines überlegen, dann können eure Eltern ihre Zeit einmal für sich nutzen." schlug er vor und sah kurz zu seinem Bruder hoch, um ihm zuzuzwinkern.

Robert spürte deutlich, dass Philippe sich zwar wirklich freute, die Kleine bei sich zu haben, aber dass er sich auch nach dem sehnte, was Robert hatte. Familie...Kinder...Er konnte ihn ja so gut verstehen, aber mehr, als ihn zu einem Teil seiner Familie werden zu lassen, konnte er auch nicht tun.
Zum Glück lenkte sein ältester Sohn seinen Onkel vortrefflich ab.
"Das ist eine hervorragende Idee.", bekräftigte er. "Rob redet die ganze Zeit von nichts Anderem als dir sein neues Pferdchen zu zeigen, das schon alle Turniere gewonnen hat.", erklärte Robert überzeugt und lachte. Er erwiderte das Zwinkern seines Bruders und legte Josephine einen Arm um die Schultern. Was für ein guter Vater Philippe doch wäre...

Philippe

"Tatsächlich? Ein neues Pferd? Nun, dann musst du mir deinen Turniersieger unbedingt zeigen." erklärte Philippe lächelnd und fuhr Rob durch die dunklen Haare. Dann erhob er sich und sah zu Robert und Josephine hinüber. "Und ihr beiden solltet wirklich gehen, ich hab dir Kleinen schon im Griff. Macht einen schönen Spaziergang oder so etwas." schlug er vor und grinste. "Ich denke, wir sind hier eine Weile beschäftigt."

"Na wenn das so ist..." Robert grinste zurück und bot seiner Frau schließlich einen Arm an. "Nun, geliebtes Weib, dann lass uns einen Spaziergang machen, wenn er sich schon so bereitwillig um die Kinder kümmert." Das würde ihnen auch Gelegenheit geben, sich wieder einmal ungestört miteinander zu unterhalten.
Draußen angekommen seufzte Robert.
"Auch, wenn er es nicht zugibt...es macht ihm sehr zu schaffen, dass er Marguerite nicht mehr sehen darf. Er hat mich heute Morgen nach ihr gefragt und sein Blick vorhin...er liebt unsere Kinder wirklich sehr, aber es fällt ihm auch schwer. Er tut mir so leid. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll."

Josephine

Josephine wusste die Kinder bei Philippe in guten Händen, daher folgte sie Robert auch nur allzu gerne nach draußen. Die Sonne schien munter und es war einfach zu verlockend Zeit draußen zu verbringen und wenn sie das auch noch alleine mit Robert tun konnte natürlich erst recht.
Sie nickte langsam bei Roberts Worten. Ihr war es auch aufgefallen und das Robert darüber reden wollte, war abzusehen gewesen. Sie legte die freie Hand auf Roberts Arm. "Natürlich fällt es ihm schwer, wir wissen doch beide genau, wie er sich fühlen muss." erwiderte sie leise. Nur zu gut erinnerte sie sich daran, wie sie gelitten hatte als sie Robert alleine gelassen hatte.
"Aber ich fürchte, mehr kannst du nicht tun. Du hilfst ihm bereits in dem du ihm Aufgaben gibst, ihm Ablenkung bietest und das Gefühl vermittelst hier her zu gehören ... mit seinem Schmerz wird er alleine zurecht kommen müssen, so schwer es auch ist."

Robert seufzte schwer und nickte. "Ja, du hast ja recht. Aber ich würde so gerne mehr für ihn tun, ihm helfen und seine Last abnehmen, aber das vermag ich nicht zu tun. Ich versuche für ihn da zu sein, so gut es geht. Ich habe einfach nur Angst, dass er sich irgendwann ausgeschlossen und nutzlos fühlt. Dass er anfängt Dummheiten zu machen...."
Seine Lippen wurden schmal. "Heute morgen habe ich ihn beim Training gefunden, vor Sonnenaufgang, ganz allein. Ich habe ihm angeboten wieder mit ihm zu trainieren, ich glaube, sonst würde er kein Maß einhalten. Jeden Tag bis zur völligen Erschöpfung zu üben ist nicht gut für ihn."
Doch Josephine sprach die Wahrheit. Mit dem Schmerz musste Philippe allein zurecht kommen.

Josephine

"Ich denke, gerade mit deiner Unterstützung wird er schon irgendwann wieder zur Vernunft kommen und abschließen können. Er ist nicht dumm, er wird irgendwann begreifen, dass er die Vergangenheit nun einmal wird ruhen lassen müssen." erwiderte Josephine sanft.
Dann zog sie eine Augenbraue in die Höhe und nickte leicht. "Deshalb hat er sich so merkwürdig bewegt." murmelte sie. "Er wirkte als würde ihm so ziemlich jeder Knochen weh tun ... er hat sich heute Morgen schon reichlich überanstrengt, nicht wahr?" Josephine seufzte. "Ja, es ist wohl nur gut, wenn du mit ihm trainierst, auf dich wird er dabei hören."

Robert nickte langsam. "Dein Wort in Gottes Ohr, Liebes. Ich hoffe wirklich, du behältst auch in dieser Sache recht. Doch solche Dinge brauchen sehr lange, bis man sie ruhen lassen kann. Ich....ich habe ihm nur gesagt, dass Henry mit Marguerite in Paris ist. Aber nicht, dass es heißt, sie verstünden sich besser. Ob die Gerüchte darüber wahr sind, kann ohnehin keiner so richtig wissen."
Er gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
"Ja, ich denke schon. Er muss langsam wieder anfangen, nicht gleich wieder volle Leistung erbringen. Immerhin hat er mir versprochen zu John zu gehen, wenn er sich verletzt. Ob er allerdings auf mich hört...das wage ich zu bezweifeln."

Josephine

Josephine biss sich auf die Unterlippe und blieb stehen. Sie legte die Arme um Robert und seufzte leise. "Ich hoffe für Marguerite, dass sie stimmen." gestand sie leise. "Sie hat wirklich viel mit Henry durchleiden müssen, es wäre ihr zu gönnen, dass sie besser zurecht kommt. Aber das ist nichts, was Philippe gerade gerne hören würde. Irgendwann wird er vielleicht erleichtert sein können, dass Marguerite unter ihrem Mann nicht mehr so zu leiden hat, aber sicher jetzt noch nicht." Dafür vermisste er Marguerite ganz offensichtlich noch zu sehr.
Josephine lächelte sanft. "Wenn er auf jemanden hört, dann auf dich. Deshalb ist es auch so wichtig, dass du auf ihn aufpasst."

Robert legte beide Arme um seine Frau und zog sie näher zu sich. "Ja...auch wenn Phil das nicht hören möchte, ich hoffe es auch für sie. Henry sehnt sich sehr nach einer normalen Ehe. Er hat uns sehr beneidet, als wir dort waren. Und wenn er sich Mühe gibt und Marguerite ihren Liebeskummer zurückstellen kann, vielleicht können die Beiden sich zusammenreißen. Sie muss ihm nur eine gute Frau sein, das genügt ihm. Auch, wenn sie ihn nie lieben wird. Immerhin wird er sie dann nicht mehr schlagen, er wird gut zu ihr sein. Das dürfte in Phils Interesse sein."
Robert lächelte schief. "Ja, vielleicht...ich gebe mein Bestes. Und weißt du, wenn es jetzt gut funktioniert mit Phil und den Kleinen, können wir Beide uns mal wieder einen ungestörten, romantischen Abend machen. Was hältst du davon?"

Josephine

Josephine schmiegte sich leicht an Robert als dieser sie an sich zog und nickte sachte. "Ja, es wäre so für alle Beteiligten am Besten." erwiderte sie nachdenklich. Es würde nur zu hoffen bleiben, dass Philippe bald zur Vernunft kam und erkannte, dass er Marguerite nicht für immer nachtrauern konnte.
Dann entlockten Roberts Worte ihr ein Grinsen und sie strich ihrem Mann sanft über die Brust. "Oh, das klingt verlockend. Ich finde, einen ungestörten, romantischen Abend haben wir beide uns wirklich verdient." erklärte Josephine zufrieden und hauchte einen Kuss auf Roberts Lippen.

b]Elizabeth[/b]

Elizabeth war völlig durch den Wind und hatte schon seit dem frühen Morgen ihre Schwestern völlig verrückt gemacht. Heute endlich war es soweit, heute würde Roger kommen und sie würde ihn endlich wieder sehen. Ihn endlich wieder in die Arme schließen. Ihn endlich wieder küssen.
Wie hatte sie ihn doch vermisst...Immer wieder schaute sie in den Spiegel, ob sie auch ja hübsch genug aussah und als am Horizont endlich Reiter auftauchten, war sie nicht mehr zu halten.
Sie eilte mit gerafften Röcken die Stufen hinunter zum Hof, damit sie ihn in Empfang nehmen konnte. Ob es sich gehörte oder nicht...

Roger Bigod

Als endlich die Burg in Sicht kam, breitete sich ein Lächeln auf Rogers Lippen ab. Sie hatten ihr Ziel fast erreicht - endlich! Er konnte es kaum noch erwarten Truro zu erreichen und dort endlich Elizabeth wieder zu sehen ... wie sehr hatte er sich doch gefreut als endlich sicher war, dass er abreisen würde. Und nun war er hier. Munter trieb er sein Pferd noch einmal etwas an, um das letzte Stück in einem zügigen Trab zurück zu legen.
Erst vor den Toren der Burg zügelte er den Hengst wieder und ritt in ruhigem Tempo in den Burghof. Noch ehe er abstieg huschte sein Blick über den Hof, bereits jetzt auf der Suche nach seiner Angebeteten.
Als er sich dann aus dem Sattel schwang, entdeckte er sie und sein Herz setzte für einen Moment aus. Am liebsten wäre er direkt zu ihr gelaufen, doch der Anstand gebot ihm etwas anderes. So gab er die Zügel seines Pferdes an den Stallburschen und ging dann zielstrebig zu Elizabeth hinüber, die die erste ihrer Familie war, die im Burghof aufgetaucht war.
Er sah ihr fest in die Augen und sank dann vor ihr auf ein Knie, griff nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. Viel lieber hätte er sie an sich gezogen, aber das überstieg jedes Maß, daher musste das bis später warten.
"Mylady, ich freue mich hier zu sein. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch Ihr seid in der letzten Zeit tatsächlich noch schöner geworden." erklärte er und sah zu Elizabeth auf. Wie hübsch sie doch aussah ... die Haare geschickt hochgesteckt, nur einige wenige Locken, die daraus hervorschauten und ihr Gesicht einrahmten und ihre Augen ... schöner leuchtend als der hellste Stern am Himmel.

Elizabeth

Elizabeth ließ Roger keinen Moment aus den Augen, nachdem sie ihn erkannt hatte. Wie gut er doch aussah, was für eine stattliche Gestalt er bot, wenn er im Sattel saß. Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln, als er auf sie zuging.
"Ich freue mich ebenso sehr, dass Ihr hier seid. Mein Herz hat sich danach gesehnt, Euch wiederzusehen. Und ich danke Euch sehr für das Kompliment."
Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihn zumindest auf die Wange geküsst, aber das konnte sie dann doch nicht mit ihrem Anstand vereinbaren.
"Kommt doch herein..."

Roger Bigod

"Ein Kompliment, dass nicht einmal ansatzweise deiner Schönheit gerecht wird, meine Liebste." murmelte Roger als er sich erhob und war darauf bedacht so leise zu sprechen, dass nur Elizabeth ihn hörte.
Dann nickte er lächelnd. "Sehr gerne. Ich habe immerhin lange genug im Sattel gesessen." erwiderte er diesmal wieder für jeden hörbar. "Wenn ich bitten dürfte ..." er bot ihr seinen Arm an und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.
Wie lange es noch dauern würde bis sie endlich ungestört waren ... erst würde er noch ihre Eltern begrüßen müssen, doch dann, wenn er sein Gemach gezeigt bekommen hatte, dann würde er sich endlich nur Elizabeth widmen können. Und wie sehr er sich doch nach ihr gesehnt hatte!

Elizabeth

Elizabeth lächelte ihn an. "Ich bin so froh, dass du da bist.", erwiderte sie ebenso leise, ergriff dann aber seinen Arm und begleitete ihn nach drinnen zu ihrem Vater.
Sie klopfte vorsichtig an die Tür zu dessen Arbeitszimmer und steckte den Kopf hinein.
"Vater, Besuch...", erklärte sie lächelnd und trat gemeinsam mit ihrem Liebsten zur Tür hinein. "Roger ist angekommen."
Wie viel Überredung es doch gebraucht hatte, bis er hatte herkommen dürfen...Aber sie war mehr als froh, dass es geklappt hatte.

Roger  

Roger nutzte die Tatsache, dass sie auf den Gängen nicht in direkter Hörweite und Sichtweite von irgendjemandem waren und drückte sachte Elizabeths Hand. "Du glaubst gar nicht, wie sehr du mir gefehlt hast." murmelte er und lächelte zufrieden. Er hatte schon ernsthaft daran zu zweifel begonnen, dass sie sich überhaupt so schnell wieder sehen würden, doch nun hatte es endlich geklappt und er war hier.
Als sie das Arbeitszimmers des Earls betraten, ließ Roger Elizabeths Arm los, um vor ihren Vater zu treten und sich tief zu verbeugen. "Mylord, ich danke Euch dafür, dass ich herkommen durfte. Es ist mir wahrlich eine Ehre unter Eurem Dach verweilen zu können." erklärte er aufrichtig.
William war aufgestanden als sich die Tür geöffnet hatte und trat nun um den Tisch herum, berührte Roger an der Schulter und bedeutete ihm damit sich wieder aufzurichten.
"Die Freude ist ganz meinerseits." erklärte er und sah zu Lizzy hinüber. "Aber wie mir scheint, gibt es hier ja jemanden, der sich deutlich mehr über Eure Anwesenheit freut als ich." bemerkte er mit leichtem Schmunzeln, sah Roger dann aber wieder ernst an. "Ich verlasse mich darauf, dass Ihr meine Gastfreundschaft wirklich zu schätzen wisst. Ich halte Euch für einen vernünftigen Mann, enttäuscht mein Vertrauen in Euch nicht, egal, wozu meine Tochter Euch versucht zu überreden." erklärte er ernst.

Elizabeth Roger

Elizabeth lauschte lächelnd den Worten ihres Vaters. Er hatte ja recht, sie hatte sich mehr über Rogers Besuch gefreut als jeder Andere, schließlich kam er nur ihretwegen. Wenn er auch offiziell zum Lordkanzler kam.
Sie war ja wirklich froh, dass ihr Vater offenbar so viel von Roger hielt. Dann aber errötete sie schlagartig. "Papa!", stieß sie entrüstet hervor. "Ich werde ihn schon nicht überreden irgendetwas unschickliches zu tun."
Auch Roger räusperte sich ein wenig verlegen. "Ich werde Euer Vertrauen nicht enttäuschen, Mylord."