William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

 

William ließ das Pergament sinken und seufzte laut. Er saß nun schon den ganzen Abend über dieser Auflistung und hatte darüber etwas die Zeit vergessen. Eigentlich hatte er schon längst bei Joanna sein müssen, aber das hier war einfach wichtig ... und über Philippe hatte er sich auch den Kopf zerbrochen.
Er lehnte sich zurück und griff nach der Karaffe, die auf dem Tisch stand und goss sich etwas von dem süßen, schweren Rotwein ein, den er heute Abend ausgesucht hatte. Er nippte an dem Becher und sah zu seinem Knappen hinüber, der an der Seite saß und Williams Schwert polierte - und das so emsig, dass William den Eindruck hatte, der Junge würde bald etwas vom Stahl abtragen, wenn er so weiter an der Klinge rieb. "Lass es für heute Abend gut sein, Junge." erklärte er dann mit einem milden Lächeln. "Ich denke, das Schwert ist sauber genug."
Der Junge sah unter seinen haselnussbraunen Haaren hervor zu William hinüber und nickte dann. "Wie Ihr wünscht, Mylord." Er verstaute die Klinge wieder in ihrer Scheide, legte das Schwert an seinen Platz und verabschiedete sich dann.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, lehnte William sich zurück und seufzte laut. Kurz schloss er die Augen, dann führte er den Becher wieder an die Lippen, leerte ihn mit einem Zug und sah wieder auf das Pergament vor ihm hinunter.

 

Joanna hatte eine ganze Weile auf ihren Mann gewartet, doch dieser war ausgeblieben. Also hatte sie die Kinder ins Bett gebracht und sich dann auf den Weg gemacht, um ihn zu suchen. Sie ahnte schon, wo sie ihn finden würde und sie sollte Recht behalten. Sein Knappe kam ihr auf dem Gang entgegen und schon da wusste sie, dass er noch in seinem Arbeitszimmer war.
Nahezu lautlos trat sie ein und lehnte sich an die Innenseite der Tür, beobachtete ihn einen Moment. Dann trat sie hinüber und schenkte sich einen Becher Wein ein, setzte sich auf die Armlehne seines Stuhls. "Was beschäftigt meinen Mann so, dass er seine Verabredung mit mir heute Abend vergisst?", fragte sie leise, aber mit einem nachsichtigen Lächeln.

 

William war so in Gedanken, dass er die Tür zwar hörte, aber nicht wirklich wahrnahm, dass jemand eintrat. Erst als Schritte näher kamen und sich einen Moment später Joanna auf der Armlehne seines Stuhls niederließ, sah er auf und blinzelte kurz irritiert. "Joanna ..." murmelte er, dann wurde ihm erst richtig bewusst, warum sie hier war. "Ach Liebes, es tut mir Leid." erklärte er und legte einen Arm um ihre Taille. "Ich habe die Zeit vergessen." gestand er und griff nach seinem Becher, nur um fest zustellen, dass er diesen ja kurz zuvor geleert hatte. Er goss sich nach und sah dann wieder zu seiner Gemahlin.
"Philippe beschäftigt mich." erklärte er dann langsam und sah auf die Unterlagen auf seinem Tisch hinab. "Und ein ... sagen wir Bauvorhaben." fügte William hinzu und trank einen Schluck Wein.

  

Joanna lächelte sanft. "Mittlerweile sollte ich es gewohnt sein, nicht wahr? Ich musste ja unbedingt einen Mann von Rang heiraten. Ich dachte mir so etwas schon und ich wusste ja, wo ich dich wohl finden würde." Sie lachte leise und strich ihm durch den dunklen Schopf, dann trank sie einen Schluck des süßen Rotweins.
"Philippe? Inwiefern beschäftigt er dich? Es schien mir, als hätte er sich ein klein wenig gefangen, seit er mit Elias trainiert und Diana zum Patenkind hat." Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite. "Ein Bauvorhaben? Warum so geheimnisvoll, mein Liebster? Du wirst mir doch sicher verraten, was du vor hast. Es würde mich sehr interessieren."

 

William grinste leicht. "In gewisser Weise hast du dir das wirklich selbst zuzuschreiben indem du mich gewählt hast." scherzte er und gab Joanna einen Kuss.
Er lauschte ihren Worten und nickte dann. "Ja, da hast du durchaus Recht, er scheint sich langsam zu fangen. Robert sagte, dass er regelmäßig mit Philippe trainiert, ich habe den Beiden aber noch nicht dabei zugesehen. Es ist ... schwierig, wenn der eigene Vater zusieht, das weiß ich selbst am Besten." Er wollte nicht, dass Philippe sich unter Druck gesetzt fühlte. "Aber Robert ist der Meinung, dass Philippe Fortschritte macht und ich will in den nächsten Tagen nun doch endlich einmal bei ihrem Training zusehen. Ich hatte überlegt ..." William machte eine kurze Pause und runzelte die Stirn. "Ich hatte überlegt, Philippe zum Ritter zu schlagen. Er ist alt genug und bevor er in Henrys Fänge geraten ist, war er ein brillanter Kämpfer. Wenn dem immer noch so ist - oder sagen wir, wenn er wieder auf dem Weg dahin ist - wäre ein Ritterschlag nur angemessen und es würde ihn vielleicht etwas anspornen, ihm eine Bestätigung liefern. Was meinst du?" fragte William schließlich und sah Joanna nachdenklich an.
"Ein Bauvorhaben." bestätigte er und lächelte matt. "Ja, natürlich werde ich dich einweihen." Er sah auf das Pergament hinunter und dachte kurz nach, beinahe so lange als dass es wirkte, er hätte Joannas Anwesenheit vergessen. Dann jedoch hob William den Becher, befeuchtete seine Kehle mit einem Schluck Wein und sah seine Gemahlin wieder an.
"Ich denke darüber nach eine Kirche hier in Truro bauen zu lassen ... ein Stift, das mit einigen Gütern ausgestattet wird und dessen Vogtei ich Robert übertragen kann."

 

Joanna lachte. "Ja, ich weiß. Ich beschwere mich ja auch nur aus Prinzip." Sie legte den Kopf zur Seite und seufzte. "Das ist gut möglich. Ich bin sicher, er wird es eher als Ansporn sehen, wenn du ihnen Mal zusiehst. Er geht ja so schon an seine Grenzen, sagt Robert. Es ist vermutlich besser, dass Robert ein Auge auf ihn hat. Zum Ritter...ja...ja, ich denke, das ist eine gute Idee. Es wird ihm unheimlichen Auftrieb geben. Und vielleicht schafft er es dann wieder zu alter Form zurück zu finden. Eine wirklich gute Idee..."
Sie lauschte ihm mit zunehmender Neugierde und er versetzte sie wirklich in Staunen. "Eine Kirche?", fragte sie ungläubig. "Du willst eine Kirche bauen? Dass ich dich das einmal sagen hören würde...ich glaube, das ist eine hervorragende Idee...und unsere drei Priester werden dich sicher gerne darin unterstützen.", erwiderte sie ehrlich überrascht.

 

William musste gegen seinen Willen grinsen. "Dann ist ja gut." murmelte er und griff nach Joannas Hand um sie leicht zu drücken. "Ja, das hoffe ich auch. Es würde ihn darin bestätigen, dass er trotz allem noch ein ausgesprochen fähiger Mann ist und es sind ja nun einmal gerade seine Fähigkeiten an denen er zweifelt. Der Ritterschlag könnte ihm neuen Antrieb und Motivation geben ... und verdient hat er es wahrlich." entgegnete William.
Seine Mundwinkel zuckten verräterisch als er Joannas Miene sah. Ja, dass sie überrascht sein würde, hatte er erwartet. "Ja, ich will eine Kirche bauen." erwiderte er sanft. "Als John noch unser Priester war, hatte mir der Gedanke gefallen ihm irgendwann ein Kloster zu überlassen oder eine Kirche in der er den Vorsitz haben könnte, aber als er Constance begegnet ist, hatte sich das ganze für mich erledigt. Aber mittlerweile ..." William wurde wieder ernst und richtete den Blick auf den Becher in seiner Hand, drehte diesen langsam herum und begutachtete das Muster, das auf den gebrannten Ton aufgemalt war. "Es wäre eine gute Gelegenheit eine Kirche zu stiften, deren Aufgabe es sein wird, sich um das Seelenheil unserer Familie zu kümmern. Ich könnte die Gebeine meines Vaters dorthin umbetten lassen und Isabel ..." er schwieg einen Augenblick und legte nachdenklich die Stirn in Falten. "Und ich werde auch nicht jünger, es täte gut zu wissen, wo ich später einmal beigesetzt werde." fügte er dann mit einem schiefen Lächeln hinzu. Noch sieben Jahre, dann wurde William fünfzig ... und hätte damit das Alter erreicht in dem sein Vater aus dem Leben geschieden war.

 

"Er wird sich wieder fangen und wieder einen Sinn finden. Auch wenn er niemals heiraten sollte...er muss es ja auch nicht, schließlich ist Robert dein Erbe. Und wenn Philippe ihm zur Seite steht, dann ist das genug. Sie werden um jeden Preis zusammen halten."
Joanna lächelte. "Ja, Constance hat einiges verändert. Aber ich glaube, John würde sich über eine Kirche sehr freuen. Er hängt immer noch sehr an seinem Glauben, auch wenn er Familie hat. Er würde dich sicher bei allem unterstützen."
Sie spürte, wie William nachdenklich wurde und als er weitersprach, konnte sie seine Stimmungsänderung nachvollziehen. "Ja, das könntest du. Aber gib Isabel ihren eigenen Platz...der Platz an deiner Seite gehört mir, im Leben und darüber hinaus. Aber du hast recht... es ist wahrscheinlich ein gutes Gefühl zu wissen, wo die Reise enden wird. Doch du solltest nicht über deinen Tod nachdenken. Bis dahin wird es noch lange dauern..."

 

William nickte. "Ja, das wird er. Und komme was da wolle, er wird auch immer zu Robert halten. Ich bin froh, dass ich mich damals dafür entschieden habe ihn hier erziehen zu lassen, mit Robert zusammen. Es hat die beiden wirklich zusammengeschweißt." Und es waren beides gute Jungen ... sie hatten William immer stolz gemacht und solange der eine auf den anderen Acht gab, hatte er ein gutes Gefühl dabei.
William sah Joanna fast ein wenig verdutzt an, dann zeichnete sich ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen ab, er stellte den Becher zur Seite und zog Joanna auf seinen Schoß. "Der Platz an meiner Seite wird immer dir gehören, keine Sorge." bestätigte er. "Dennoch sehe ich es als meine Pflicht, Isabel ebenfalls dort beisetzen zu lassen. Sie hat mir immerhin zwei Kinder geschenkt." William strich Joanna zärtlich über die Wange. "Einen schönen Platz im Seitenschiff ... dort, wo auch mein Vater hinkommt und meine Mutter, sobald die Zeit soweit ist." sinnierte er und gab Joanna einen Kuss. "Und wir beide, werden ganz ungestört von allen unseren Platz nebeneinander finden." erklärte er und küsste Joanna erneut.
"Ja, so Gott will, wird es bis dahin noch lange dauern. Dennoch will ich vorgesorgt haben." erwiderte er. "Vor allem auch für dich, sollte ich irgendwann nicht mehr da sein." Und auch, wenn Robert sich zweifelsohne um Joanna kümmern würde, ein Stift bot für sie eine ungemeine Sicherheit, sollte William sterben und seine größte Sorge bei dem Gedanken an seinen Tod galt zweifelsfrei Joanna.

 

Joanna lächelte. "Ja, ich auch. Obwohl ich anfangs dagegen war. Er ist ein guter Junge und solange er Robert den Rücken stärkt, soll es mir recht sein." Sie hatte ja nur etwas gegen ihn gehabt, weil er einfach so mit seiner Mutter hier aufgetaucht war.
Sie ließ sich von ihm auf seinen Schoß ziehen und legte einen Arm um seinen Nacken, erwiderte seinen Kuss. "Damit kann ich leben." Solange sie Isabel nicht an Williams Seite betten würden, war sie damit einverstanden.
"Das klingt wirklich gut." Sie lächelte leicht. "Mach dir nicht so viele Sorgen. Robert wird auf mich aufpassen, wenn dir etwas passiert. Aber wenn du dich gut fühlst, wenn du mich versorgt weißt, tu es."

 

William lächelte zärtlich. "Wie großzügig von dir, mein Herz." neckte er Joanna sanft und küsste sie sachte. Dann seufzte er theatralisch. "Ich werde mir immer Sorgen um dich machen, meine Schöne. Du bist das wichtigste in meinem Leben, wie könnte ich da sorglos sein?" bemerkte er und grinste dann leicht. "Ja, Robert ist ein guter Junge, er wird auf dich achten, aber so fühle ich mich noch besser. Aber seis drum, so schnell wirst du mich ohnehin nicht los, freu dich nicht zu früh." scherzte er und wurde wieder etwas lockerer.
"Es wird ein kostspieliges Unterfangen werden die Kirche mit all den Nebengebäuden zu errichten, aber wir können es uns leisten. Jetzt mehr denn je, wir haben Frieden und es sieht nicht so aus als würde sich daran bald etwas ändern." Und Friedenszeiten bedeuteten immer, dass William Gold und Silber in wichtige Dinge stecken konnte und sie nicht in seine Truppen investieren musste.

 

Joanna lachte auf "Ja, das wirst du. Aber ich kann dich beruhigen, mir geht es nicht anders. Du bist für mich auch das Wichtigste, neben den Kindern... Dann ist es ja gut, ich will dich nämlich nicht gehen lassen. Du bleibst gefälligst noch viele Jahre gesund und munter an meiner Seite."
Joanna richtete den Blick kurz auf seine Dokument und hörte interessiert auf seine Ausführungen. "Wenn du das sagst. Es klingt auf jeden Fall nach etwas, das sich lohnt und wie du sagst, jetzt wird wohl der beste Zeitpunkt für solche Dinge sein. Bevor Henry senior oder junior wieder auf dämliche Ideen kommen und wir es ausbaden dürfen. Solange es für dich ein kalkulierbares Risiko bleibt, solltest du es bald in Angriff nehmen.."

 

William beobachte wie Joanna auflachte und wurde einmal mehr daran erinnert, warum er sich so unsterblich in diese Frau verliebt hatte. Ihr Lachen klang einfach hinreißend ... Er lächelte und küsste Joanna zärtlich. "Das bleibe ich, versprochen." erklärte er nachdrücklich. Wenn gleich das letztlich wohl kaum in seiner, sondern in Gottes Hand lag.
William seufzte zufrieden und tippte Joanna spielerisch auf die Nase. "Was für ein kluges Weib ich doch geheiratet habe." stellte er lächelnd fest. "Ja, ich denke, ich sollte in nächster Zeit alle nötigen Hebel dafür in Bewegung setzen. Und du darfst dir auch gerne deinen hübschen Kopf darüber zerbrechen, was dir in der Kirche wichtig wäre. Ich bin für jede Idee offen." Immerhin hatte er vor die Kirche prachtvoll auszustatten, so wie es sich für seine Stellung gehörte. Er konnte es sich leisten und das würde er auch zeigen ...

 

"Ich nehme dich beim Wort, William.", drohte Joanna scherzhaft und erwiderte seinen Kuss. "Wehe, du hältst ich nicht daran."
Sie krauste die Nase ein wenig, als er darauf tippte und lächelte schließlich. "Nun, es hatte schon seinen Grund, dass du ausgerechnet mich geheiratet hast. Und ich muss dich ja immer wieder daran erinnern, damit du es nicht vergisst.", erklärte sie amüsiert. "Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Aber du solltest dich gut mit dem Erzbischof halten, du weißt, er muss die Kirche einweihen und segnen. Ohje...Lionel wird völlig in seinem Element sein und darin aufgehen. Hab gefälligst ein Auge darauf, dass er nicht hier so weitermacht, wie er mit Henrys Kapelle aufgehört hat."
Sie aber freute sich durchaus, ein wenig an der Gestaltung mitwirken zu dürfen. Eine Kirche nach ihren Vorstellungen....das klang wirklich gut.

 

William grinste breit. "Richard von Dover ist ein Lamm, mit dem wird es schon keine Probleme geben. Und selbst wenn es nicht der Erzbischof von Canterbury wird, der die Kirche weiht, so gibt es immer noch den von York. Und Roger de Pont L'Evêque hatte immerhin meinen Sohn, er wird nicht ablehnen meine Kirche zu weihen." erwiderte William voller Zuversicht und begann dann zu lachen. "Keine Angst, Lionel wird sich sicher einbringen wollen und das sollte er in gewissem Maße als mein derzeitiger Hauskaplan auch, aber es ist und bleibt immer noch unsere Kirche und umgesetzt wird nur das, was wir zwei für Richtig erachten." erklärte William und küsste Joanna leidenschaftlich. Jetzt, wo er mit ihr darüber gesprochen hatte, wurde der Gedanke greifbar und in gewisser Weise realer und zugegebener Maßen war ein solches Bauvorhaben etwas großes ... etwas berauschendes.

 

"Dann ist es ja gut. Scheint mir, als hättest du die werten Herren recht gut im Griff. Und warum sollten sie sich auch weigern eine Kirche zu segnen? Ich bin sicher, James wird sich freuen, dass du hier eine Kirche baust."
Joanna grinste. "Nun gut, wenn du ihn an der Leine hältst, wird es gehen. Dann hat er sicherlich auch einige gute Vorschläge zu machen. Du darfst ihn nur nichts allein entscheiden lassen. Mir scheint, unsere Geschmäcker gehen da doch sehr auseinander."
Sie legte beide Arme um ihn und erwiderte seinen Kuss nur zu gern. Offensichtlich war William in Hochstimmung...
"Was hältst du davon, wenn du deine Arbeit jetzt endlich liegen lässt und mit mir dieses Bauvorhaben in unserem Bett weiter feierst?"

 

William grinste breit. "Das habe ich. Und jetzt, da ich mich als braver Gläubiger präsentiere und obendrein noch eine Kirche stifte, werden sie mich erst recht lieben." stellte William schmunzelnd fest. "James ... ja, der Junge wird zweifelsfrei glücklich darüber sein. Es wäre eigentlich nett, wenn er den Vorsitz übernehmen würde, aber ich glaube nicht, dass er nach seiner Ausbildung hier enden wird." überlegte er lächelnd. Dafür erschien ihm sein Sohn viel zu ehrgeizig. Zwar war James aus anderem Holz geschnitzt als Robert und Edward, dennoch war er nicht weniger strebsam.
William nickte. "Keine Angst, ich werde schon darauf achten, dass es unsere Kirche wird und nicht Lionels." Sein Grinsen wurde etwas breiter. "Ich kann es kaum erwarten John davon zu erzählen." erklärte er eifrig und klang ein klein wenig wie ein kleines Kind, dass sich über ein besonderes Geschenk freute.
Dann musste er lachen. "Ah, wieder mein reizendes Weib mit ihren brillanten Ideen ..." murmelte William, zog Joanna eng an sich und küsste sie lange. "Vielleicht sollten wir hier schon einmal anfangen zu feiern ..." wisperte er gegen ihre Lippen.

 

"Dazu haben sie ja auch dann allen Grund. Da siehst du einmal, wie gut es war, dass ich John hergeholt habe. Ohne ihn wärst du immer noch voller Hass auf Gott und die Kirche und kämst die auf die Idee, hier eine eigene Kirche zu bauen. Es war damals schon schwer dich zu überzeugen die Kapelle wieder zu öffnen."
Daran hatte sie sich fast die Zähne ausgebissen, doch irgendwann hatte William ihr zuliebe nachgegeben.
"James wird sich trotzdem freuen, dass er eine Kirche besuchen kann, wenn er hier ist. Aber ich denke, du hast recht. Er wird es einmal weit bringen, er hat schon einen gesunden Ehrgeiz. Und das schadet keineswegs."
Joanna lächelte. "Seine Meinung ist dir immer noch sehr viel wert, nicht wahr? Auch zu Glaubensdingen... John wird sich sehr freuen und sich voller Eifer mit dir in die Planung stürzen. Es würde mich nicht wundern, wenn an euch Beiden zwei passable Baumeister verloren gegangen sind."
Joanna strich über Williams Brust und ihre Augen verengten sich minimal.
"So, so...wie war das mit vorsichtig sein?", fragte sie dann amüsiert. "Aber an mir soll es nicht scheitern..."

 

William musste schmunzeln. "In der Tat. Du hast wie eine Löwin darum gekämpft, dass ich die Kapelle wieder öffnen lasse." neckte er sie und gab Joanna einen Kuss. "Und ich werde nie im Leben deinen Blick vergessen als ich das erste Mal wieder bei einer Messe aufgetaucht bin."
Dann nickte William und lächelte stolz. "Ja, er ist ein wirklich guter Junge. Er wird uns stolz machen, da bin ich sicher." Und William würde alles mögliche darauf verwetten, dass der Junge irgendwann sogar Erzbischof werden würde, er ging ja schließlich auch bei dem richtigen in die Lehre.
William brummte zustimmend. "Er ist mir in all der Zeit ein teurer Freund geworden, den ich nie im Leben wieder missen wollen würde, so viel ist sicher."
William grinste breit und stand auf, hob Joanna kurzer Hand mit sich in die Höhe. "Ich werde einfach kurz abschließen und dann ..." Er küsste sie leidenschaftlich, um ihr einen ersten Vorgeschmack zu geben und ging währenddessen zur Tür hinüber, um den Riegel vorzuschieben.

 

Joanna lächelte. "Ja, nach der Zeit im Kloster hätte ich es mir auf Dauer ohne die Möglichkeit zu beten wirklich schwer vorstellen können. Und ich habe mich wirklich sehr gefreut, als du wieder daran teilhaben wolltest."
Es war vorher wirklich anstrengend mit ihm gewesen. Doch ihre Mühen hatten sich zweifellos gelohnt. Sie ließ sich von ihm hochheben und schlang die Beine um seine Mitte. Gerne ließ sie sich von ihm küssen und sie freute sich nun umso mehr auf den gemeinsamen Abend.
"Dann....dann werden wir Beide einen schönen Abend haben und vergessen, dass wir uns mal wieder an keine Vorschrift halten."

 

William schürzte die Lippen. "Ja, ja, meine kleine Nonne." neckte er Joanna zärtlich. Er war ja eigentlich nur froh, dass sie nach seiner Heirat mit Isabel einen Platz gefunden hatte an dem es ihr den Umständen entsprechend gut ging. Und zugegebenermaßen: an dem niemand auf die Idee kam sie zu heiraten.
Als William die Tür geschlossen hatte, drückte er Joanna mit dem Rücken leicht dagegen und blieb so stehen, um sie zu küssen und sachte an der Verschnürung ihres Kleides zu nesteln. "Ach Vorschriften, Vorschriften ... die sind ohnehin nur dazu da, sie zu übertreten." murmelte er und grinste zufrieden als er die Verschnürung geöffnet hatte und Joanna nun das Kleid von den Schultern schob. "Ah, wunderschön siehst du aus." erklärte William und ließ eine Hand zu Joannas Brüsten gleiten.

 

"Gib es zu, du warst froh, dass ich im Kloster war und so jeglichen Kontakt zu anderen Männern vermieden habe.", erwiderte Joanna seinen sanften Spott. Denn William war vor allem eines: völlig eifersüchtig. Als sie Beide einen halbwegs sicheren Stand an der Tür gefunden hatten, machte sie sich ihrerseits daran sein Hemd auf zu knöpfen.
"Und das aus deinem Munde, werter Lordkanzler." Joanna lachte leise auf und legte dann den Kopf in den Nacken, um die Berührungen seiner Hände zu genießen.
"Das hört man gern...", erwiderte sie ein wenig atemlos. Auch nach all der Zeit teilten sie nicht aus Pflichtbewusstsein das Bett miteinander. Im Gegenteil...wann immer es sie überkam, leitete sie die Liebe zueinander und das Begehren, das immer noch entfacht wurde, wenn sie einen innigen Moment teilten. Das würde sich wohl niemals ändern...

 

Gegen seinen Willen musste William lachen. "Wie Recht du damit hast." stimmte er Joanna zu. "Wenn ich dich nach all der Zeit in den Armen eines anderen wieder gefunden hätte, hätte mich das in den Wahnsinn getrieben." gestand er grinsend und verschloss Joanna die Lippen. "Aber dem war ja zum Glück nicht so." Im Gegensatz zu ihm hatte sie sich niemand anderem zugewandt. Sie war ihm treu geblieben.
"Du bist allerdings auch die einzige, die das aus meinem Munde hören wird." bemerkte William und ließ sich bereitwillig das Hemd ausziehen.
William ließ seine Lippen langsam an Joannas Hals hinab gleiten, an ihrem Schlüsselbein entlang hinunter zu ihren Brüsten, um seine Hand dort abzulösen. Zärtlich liebkosten seine Lippen die weiche, warme Haut und seine Hand glitt nun über Joannas Bein, schob ihren Rock nach oben. Er konnte es schließlich kaum noch erwarten mit seiner Frau eins zu werden. Wenngleich sich William in all den Jahren verändert hatte, eins war ungebrochen geblieben: die Liebe zu seiner Frau und vor allem auch das Verlangen nach ihr.

 

"Dabei wärst du selbst Schuld gewesen, schließlich hast du eine Frau wie mich gehen lassen. Was für ein Glück, dass du mir vorher schon genügend den Kopf verdreht hattest.", erklärte Joanna lachend und erwiderte voller Liebe seinen Kuss.
"Das weiß ich zu schätzen." Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm den Zugang zu erleichtern und genoss seine Liebkosungen sehr. Er wusste inzwischen mehr als genau, womit er ihr Blut in Wallung bringen konnte.
Sie warf sein Hemd beiläufig auf den Boden und machte sich dann an der Kordel seiner Hose zu schaffen. Sie wollte nicht mehr lange warten, sie wollte ihn jetzt. Am besten gleich...

 

William nickte. "Der größte Fehler meines Lebens." erwiderte er und grinste dann. "Aber immerhin waren meine Fähigkeiten in diesem Punkt gut genug, so konnte ich dich schließlich doch noch aus dem Kloster entführen." neckte er zärtlich und küsste sie erneut.
Als Joanna begann seine Hose zu öffnen, stöhnte William leise auf. "Ich bin geneigt dazu dich zur Eile anzutreiben." raunte er ihr zu. "Meine Geduld ist mir gerade gänzlich abhanden gekommen." stellte er heiser fest und wartete ungeduldig darauf, dass Joanna ihm die Hose herunter zog.