William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Marguerite

Marguerite legte ohne es recht zu bemerken den Kopf ein wenig zur Seite und erleichterte Henry so den Zugang zu ihrem Hals, wo seine Lippen sie liebkosten. Und sie konnte nicht sagen, dass es ihr gar nicht gefiel. Im Gegenteil. Wenn Henry so zärtlich war, konnten seine Berührungen durchaus angenehm für sie sein.
Als seine Hand auf ihren Po wanderte, lief eine kleine Spannung für einen Moment durch ihren Körper. Es war einfach ungewohnt, von ihm so berührt zu werden. Aber das entsprach ja eigentlich genau ihrem Vorhaben. Sie würde Henry nicht aufhalten, wenn er weitermachte.

Henry

Henry spürte, wie Marguerite sich für einen kurzen Augenblick anspannte, dann aber scheinbar wieder ruhiger wurde. Seine Lippen hatten mittlerweile ihre Schulter erreicht und strichen über die weiche Haut, direkt am Saum ihres Kleides entlang. Seine Rechte fuhr währenddessen mit ihrem Tun fort und er drückte sogar leicht zu, genoss das Gefühl, Marguerite endlich einmal wieder anfassen zu können ...
Mit einem Mal ließ er von ihr ab, so als hätte ihn der Blitz getroffen und eilig trat er einen Schritt zurück. Gehetzt wanderte sein Blick zu ihrem und er hatte trotz allem Panik davor, Abneigung und Verachtung darin zu finden. "Es ... es tut mir Leid." erklärte er schwer atmend. "Ich hätte das nicht tun sollen. Ich sollte ..." Henry brach ab, wandte sich mit einem Ruck um und stützte die Hände wieder auf das Geländer. Sein Puls raste und seine Finger umklammerten den Stein so fest, dass die Knöchel weiß hervor traten. Warum war er nur ein solcher Dummkopf!? Wieso konnte er seine Finger denn nicht bei sich lassen?

Marguerite

Marguerite ließ sich auf Henrys Tun ein und stellte fest, dass es bei Weitem nicht so schlimm war ihm das zu gestatten. Sie glaubte sogar fast, wenn Henry so weiter machte, könnte sie der Vorstellung ihre ehelichen Pflichten zu erfüllen doch ein wenig Freude abgewinnen. Nur ein wenig, aber immerhin.
Und dann ließ er von ihr ab, als hätte er sich verbrannt. Natürlich, er hatte Angst von ihr abgewiesen zu werden und sie war stolz, dass er Rücksicht auf ihre Gefühle nahm.
"Es muss dir nicht leid tun...", erklärte sie leise und legte von hinten die Arme um seine Mitte. Einen Moment biss sie sich auf Unterlippe.
"Mach weiter..."

Henry

Henry schloss die Augen. Natürlich musste es ihm Leid tun! Er hatte vorgehabt sie nicht zu bedrängen, nichts zu tun, was sie nicht wollte und nun hatte er es doch weiter getrieben als beabsichtigt.
Als Marguerite die Arme um ihn legte, spannte Henry sich überrascht an, doch was ihm endgültig die Sprache verschlug, waren ihre nächsten Worte.
Mach weiter.
Henry keuchte leise auf und wandte sich dann ganz langsam in ihren Armen herum, so dass er Marguerite wieder ansehen konnte. Er schluckte schwer und schüttelte den Kopf. "Das kann ich nicht." wisperte er heiser. "Es tut mir Leid, aber wenn ich damit weiter mache, dann ... dann kann ich nicht ... nicht mehr aufhören." gestand er gepresst und senkte den Blick. Es hatte ihn gerade schon Mühe gekostet sie wieder los zu lassen, aber wenn er nun wieder damit anfing, dann würde er mehr wollen. Er war kein Heiliger, dass er solch einer Versuchung würde widerstehen können.

Marguerite

Marguerite spürte seine Anspannung und die unausgesprochenen Gefühle. Er hatte ein schlechtes Gewissen für sein Verhalten und wagte es nicht weiterzugehen.
Als er sich umdrehte, sah sie ihm in die Augen und lächelte schließlich. Das hier war ihre Überraschung für ihn. Eine Belohnung für sein gutes Verhalten ihr gegenüber...und die Erfüllung ihrer Pflichten.
"Das macht nichts. Ich habe nicht gesagt, dass du wieder aufhören musst.", erwiderte sie leise und strich ihm eine Strähne aus der Stirn.
"Ich sage doch, es muss dir nicht leid tun..."

Henry

Henry hatte sich selten so unwohl in seiner Haut gefühlt. Selbst das Lächeln, das auf Marguerites Lippen trat, nahm ihm die Anspannung nicht und als sie weiter sprach, weiteten sich seine Augen ungläubig.
Hatte er sich verhört? Oder machte sie sich über ihn lustig? Nein, so etwas tat sie nicht. Henry schluckte und musste sich räuspern, ehe er wieder sprechen konnte.
"Du meinst ..." begann er, konnte es jedoch nicht aussprechen und starrte unbehaglich zu Boden. Er rang eine ganze Weile mit sich, ehe er zögernd wieder aufsah. "Bist du dir auch wirklich sicher?" fragte er leise.

Marguerite

Marguerite wandte den Blick nicht ab und nickte. "Wenn ich mir nicht sicher wäre, Henry, glaubst du, ich würde so etwas aussprechen? Dazu hätte ich doch gar keinen Grund."
Sie streckte sich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. "Glaube nicht, ich wüsste nicht, dass du mir schon sehr lange treu bist. Und das möchte ich belohnen...ich kann nicht verlangen, dass du mir treu bist, dir aber gleichzeitig all deine Rechte vorenthalten. Ich bin inzwischen bereit meine ehelichen Pflichten zu erfüllen. und wenn du weiter so sanft zu mir bist wie vorhin...vielleicht gefällt es mir ja sogar?", erwiderte sie.
"Ich bin deine Gemahlin und ich möchte es wieder ganz sein. Mit allem, was dazu gehört."

Henry

Henrys Blick flackerte und er war außer Stande Marguerites Kuss zu erwidern, starrte sie einfach nur wortlos an. Das hier ... das hier war die Erfüllung seines Traumes. Er hatte sich so sehr danach gesehnt und nun da es soweit war, konnte er es gar nicht richtig begreifen.
Schließlich löste Henry sich aber doch aus seiner Starre, schlang einen Arm um Marguerites Taille und zog sie eilig an sich, fast so als hätte er Angst, sie könnte es sich anders überlegen, wenn er zu lange zögerte. Im nächsten Augenblick fanden Henrys Lippen wieder die ihren und er seufzte leise als seine andere Hand sich daran machte ihre Haare zu öffnen.
"Du ahnst gar nicht, was du mir heute damit schenkst ..." flüsterte Henry und ließ seine Lippen wieder zu ihrem Hals wandern. Er ging dabei vorsichtig vor, wenn gleich es ihm zunehmend schwerer viel seine Gier zurück zu halten. Seine Hände glitten über Marguerites Körper und fanden schließlich die Schnürung ihres Kleides, machten sich ganz langsam daran zu schaffen.

Marguerite

Marguerite lachte leise auf, als Henry sie so völlig überrascht an sich zog, als hätte er Angst, das alles wäre nur ein Traum. Sie ließ sich küssen und den Zopf öffnen, sodass das lange Haar ihr offen über Schultern und Rücken fiel.
"Doch, Henry...ich denke, ich kann es mir vorstellen." Und das war ihr Geschenk für ihn. Ihr Dank für diese Reise und seine Mühen.
"Doch sollten wir nicht lieber hinein gehen? Hier könnte uns jemand sehen." Und dieser Gedanke war ihr ein bisschen unangenehm.
Zumal er bereits dabei war sie zu entkleiden. Trotzdem hob sie die Finger und begann sein Hemd zu öffnen.

Henry

Henry lachte leise auf. "Doch, gleich." erwiderte er und schloss kurz die Augen als sie sein Hemd öffnete. Dann zog er ihr mit einer flüssigen, geübten Bewegung das Kleid von den Schultern und strich es hinab, so dass es auf den Boden fiel und Marguerite nur noch in ihrem dünnen Unterhemd vor ihm stand.
Henry lächelte und hob Marguerite kurzer Hand hoch, um sie hinein zu tragen. Sein Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust und er konnte es eigentlich kaum noch abwarten, aber er zwang sich dennoch zur Ruhe, er wollte diesen wichtigen Moment nicht zur Nichte machen, weil er nicht warten konnte.
Er stellte Marguerite vor dem Bett wieder auf die Füße und zog sich sein Hemd aus, ehe er Marguerite ihr Unterhemd über den Kopf zog. Langsam und fast ein wenig verhalten, glitt sein Blick über ihren nackten Körper, dann gab er ihr einen langen Kuss und ließ die Lippen sanft weiter hinab wandern. Er hauchte einen Kuss nach dem anderen auf die weiche Haut und liebkoste zärtlich ihre Brüste mit seinen Lippen, ließ sich dann vor Marguerite auf die Knie sinken und die Lippen weiter abwärts wandern, während er die Hände auf ihre Hüften legte.

Marguerite

Marguerite grinste flüchtig und unterdrückte einen kleinen Aufschrei, als er sie hochhob, legte die Arme um seinen Nacken, bis er sie wieder auf die Füße stellte um sie ganz zu entkleiden. Seit sie ihn damals empfangen hatte, um Philippes Strafe zu mildern, hatte sie nicht mehr so vor ihm gestanden. Ob sie ihm denn noch gefiel?
Ein wenig verlegen wandte sie den Blick ab und seufzte leise, als seine Lippen an ihren Körper hinab wanderten. Ein leichtes Zittern durchlief sie unter seiner Zärtlichkeit. Damit konnte sie leben. Es war angenehm...Zwar hatte es nichts mit der Lust zu tun, die Philippe in ihr geweckt hatte, aber das hier war um ein Vielfaches schöner als das, was sie vorher mit Henry gehabt hatte.
Ihre Finger strichen sanft durch sein Haar und sie schloss die Augen.

Henry

Henry lächelte. "Schön wie eh und je." bemerkte er, sah er Marguerite doch an, dass sie sich ein wenig um sein Urteil sorgte als er sie so ansah. Es war schließlich schon lange genug her, dass die beiden das Bett miteinander geteilt hatten.
Als er nun vor ihr kniete und Marguerite die Finger durch seine Haare gleiten ließ, presste Henry seine Lippen fest auf ihre Haut, konnte ein Stöhnen jedoch nicht länger zurück halten. Mit der Zunge fuhr er sachte über ihren Bauch, umrundete einmal ihren Bauchnabel, dann stand er auf und zog Marguerite wieder an sich, küsste sie innig und gab sich ganz dem wohligen Gefühl hin, das sich in ihm breit machte.
Eine Hand lag auf ihrem Rücken, die andere strich nun über Marguerites Hüften und glitt zu ihren Oberschenkeln. "Bist du bereit für mich?" murmelte er leise und ließ seine Hand zwischen ihre Beine gleiten.
Das hier war nicht unbedingt die Art und Weise, die Henry bevorzugte, so sanft und zurück haltend, aber schließlich war er schon glücklich, dass sie ihn überhaupt wieder an sich heran ließ, da durfte er wohl noch keine Ansprüche stellen.

Marguerite

Marguerite lächelte, als er sie zu beruhigend versuchte. Es tat gut, solche Worte von ihm zu hören. Es wurde ganz deutlich, dass es ihn nicht kalt ließ sie so zu verwöhnen.
Als er wieder vor ihr stand, ließ sie die Hände über seine Brust wanderten und machte sich schließlich an seinem Hosenbund zu schaffen.
Sie hielt sich schließlich leicht mit einer Hand an seiner Schulter fest, als seine Hand zwischen ihre Schenkel wanderte.
"Das bin ich...", erwiderte sie ebenso leise. Ihr war klar, dass diese so große Zärtlichkeit nicht seinen Vorlieben entsprach, aber sie mussten sich langsam wieder aneinander gewöhnen. Damit sie Beide ein wenig Freude haben konnten...

Henry

Henry legte den Kopf ein wenig in den Nacken und schloss die Augen, genoss voll und ganz wie Marguerites Hände über seine Brust strichen und dann an seinem Hosenbund ankamen. Unwillkürlich kam er ihr ein klein wenig entgegen als sie seine Hose öffnete und atmete leise aus. Dass sie das hier einmal freiwillig tun würde, hatte er auch schon nicht mehr zu hoffen gewagt.
Henry zog seine Hand wieder zurück, packte Marguerite an den Hüften und legte sie auf das Bett, ehe er seine Hose endgültig auszog und sich dann über sie kniete. Einen Moment lang, sah er einfach nur auf Marguerite hinab, versuchte in ihren Augen zu lesen, was sie in diesem Moment empfand, während seine Brust sich rasch hob und senkte in freudiger Erwartung auf das, was nun kommen würde.
Mühsam beherrscht, schob er ihre Beine auseinander und beugte sich vor, um Marguerite einen Kuss zu geben, während er in sie eindrang. Henry stöhnte gegen ihre Lippen als er sie endlich, endlich wieder ausfüllte und verharrte einen Moment lang so, ehe er sich zunächst langsam zu bewegen begann.

Marguerite

Marguerite fand sich schließlich auf dem Bett wieder, während Henry sich über sie kniete und sie ansah. Ein leichtes Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, dann löste Henry den Blickkontakt für den Moment, küsste sie und vereinte sie dann wieder. Wieder nach langer Zeit der Enthaltsamkeit.
Aber Marguerite war es diesmal deutlich angenehmer, als all die vielen Male zuvor. Sie erinnerte sich an seine Worte, die er ihr gesagt hatte. Was er sich wünschte...
Und als er leise stöhnte, sich dann zu bewegen begann, kam sie ihm ein wenig entgegen. Dann hob sie leicht den Kopf und hauchte in sein Ohr: "Henry..."
Sie legte die Hand sanft in seinen Nacken und schloss die Augen.

Henry

Henry hatte das Gefühl, er müsse irgendwann verrückt werden. Die lange Zeit der Enthaltsamkeit machte diese Nacht noch so unendlich viel süßer als sie es ohnehin schon gewesen wäre, da war er sich sicher. Und als Marguerite seinen Namen in sein Ohr hauchte, glaubte er zu zerspringen vor Lust und Wonne. Er zog sie fest an sich, verschloss ihre Lippen, die gerade so sachte seinen Namen geflüstert hatten mit den seinen und begann sich nach und nach schneller zu bewegen, beobachtete Marguerite dabei jedoch ganz genau, um ja nur nicht den Fehler zu machen eine Grenze zu überschreiten.
"Oh Marguerite ..." keuchte er und vergrub das Gesicht in ihren weichen, langen Haaren. Endlich hatte er was er wollte!

Marguerite

Marguerite spürte, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Als sie schließlich wieder nebeneinander lagen, schmiegte sie sich an Henrys Brust und schloss die Augen. Sie hörte seinen rasenden Herzschlag, aber sie spürte seine Zufriedenheit fast körperlich.
Sie hatte Henry wirklich ein schönes Geschenk gemacht und sie hatte festgestellt, dass es erträglich war. Fast sogar angenehm...es machte ihr nichts mehr aus mit ihm zu schlafen und das würde Henry sehr freuen.
Sanft strich sie über seine Brust, nachdenklich...

Henry

Als Henry endlich den Kopf in die Kissen sinken ließ, wurde er schlagartig müde. Aber es war eine wundervolle Müdigkeit, die von ihm Besitz ergriff und er legte zufrieden die Arme um Marguerite als sie sich an ihn schmiegte und ihre Finger sachte über seine Brust strichen.
Er war lange nicht mehr so zufrieden gewesen und das erste Mal in seiner Ehe schien er den Eindruck zu haben, dass alles gut war, so wie es sich gerade darstellte. Wenigstens für den Moment.
Träge ließ Henry die Hand über Marguerites Kurven wandern und verharrte dann an ihrer Hüfte. "Ich kann dir gar nicht genug danken für diesen wundervollen Abend." murmelte er leise.

Marguerite

Auch Marguerite war müde. Sie hätte auf der Stelle einschlafen können, für einen Moment völlig zufrieden. "Das kannst du...indem du es nie wieder soweit kommen lässt, wie es zwischen uns schon war." Dann konnten sie vielleicht wirklich noch eine halbwegs glückliche Ehe führen.
"Lass uns schlafen, ja? Ich bin müde...und morgen wird ein anstrengender Tag." Morgen würden sie die Reise zurück nach Rouen antreten und dann würde sich zeigen, wie fest das Band zwischen Henry und ihr mittlerweile geknüpft war.
"Mal sehen, wie es Zuhause weitergeht."

Henry

Henry legte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete Marguerite ernst, ehe er ihr regelrecht zärtlich durch die Haare strich. "Ich werde es nie, nie wieder soweit kommen lassen." erklärte Henry mit fester, entschlossener Stimme.
Dann begann er zu lächeln und küsste Marguerite auf die Stirn. "Ja, lass uns schlafen." stimmte er zu und zog sie ein wenig enger an sich. "Und zu Hause wird es mindestens genau so schön weiter gehen, wie es hier aufhört." wisperte er ihr ins Ohr, ehe Henry die Augen schloss. Heute war wahrlich ein wundervoller Tag!

 

Ein wenig genervt drückte Joanna ihren Mann an den Schultern zurück in einen Sessel und bedachte ihn mit einem strengen Blick. "Nein! John hat gesagt, du sollst die ganze Woche liegen oder sitzen. Auch wenn er dir eine Krücke besorgt hat, die ist nur für den Notfall, nicht um sinnlos herum zu laufen. Du bleibst schön hier und kurierst dich aus. Auch wenn dein Kopf sich besser anfühlt, du musst es nicht darauf anlegen.", erklärte sie streng und verschränkte die Arme.
"Möchtest du etwas lesen? Ich könnte mich dazu überreden lassen, dir ein paar Schriften von John zu holen. Bleibst du dann sitzen? Ich bemühe mich wirklich, dass du nicht so viel allein bist."
Doch eines stand fest: William war ein furchtbarer Patient.

 

William ließ sich mit einem verärgerten Schnauben in den Sessel sinken und maß Joanna mit einem düsteren Blick. "Ich laufe nicht sinnlos herum!" protestierte William und verschränkte die Arme vor der Brust. "Aber wozu soll ich Tag und Nacht hier drinnen hocken, wenn ich genauso gut ein wenig draußen sein könnte?"
Die ersten drei Tage nach seinem Sturz hatte William nicht einmal daran gedacht sich weiter aus dem Bett zu erheben als nur irgendwie notwendig, so rasend waren seine Kopfschmerzen gewesen. Doch am Morgen des vierten Tages hatte er festgestellt, dass der stechende Schmerz zu einem dumpfen Pochen abgeklungen war und seit dem bemühte er sich darum, das Bett wieder zu verlassen - ganz zum Ärger von Joanna, die fest entschlossen war dafür zu sorgen, dass William sich strikt an Johns alberne Vorgaben hielt.
"Ich will nichts lesen, ich will raus an die frische Luft." erwiderte William patzig, dann seufzte er schwer und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Das ist doch albern ... hol John her, damit er bestätigen kann, dass ich nicht mehr wie ein Todkranker im Bett liegen muss. Es geht mir besser, Joanna, mach nicht so einen Aufstand!"

 

Joanna atmete tief durch und bat Gott um Geduld. Williams Beinbruch stellte sie wirklich vor eine Herausforderung, denn William als Patient war ein Albtraum.
"Doch, das tust du. Ich kenne dich. Dich muss man immer im Auge haben. John hat gesagt, du sollst eine Woche hier bleiben und Ruhe halten. Morgen darfst du von mir aus für eine Weile raus, aber deine Kopfschmerzen haben sich erst gebessert. Ich will nicht, dass du einen Rückfall bekommst. Und wenn du draußen bist, wirst du keine Ruhe haben. Ständig wird dich jemand etwas fragen. Also mach mir nichts vor..."
Joanna gab ein ungehaltenes Knurren von sich. "Du bleibst hier, John wird dir nichts Anderes sagen! Und du liegst gar nicht im Bett, du sitzt im Sessel und kannst hinaus schauen. Also stell dich nicht so an und benimm dich nicht wie ein kleines Kind."

 

"Hier drinnen habe ich auch keine Ruhe!" erwiderte William bissig. "Es macht mich wahnsinnig hier herum zu sitzen. Und was für ein Rückfall soll das sein, hm? Mein Kopf hat weh getan, weil ich ihn mir angeschlagen habe, das wird mir so schnell sicher nicht wieder passieren."
William war schon immer schlecht darin gewesen einfach die Hände in den Schoß zu legen. Und nun kam auch noch dazu, dass es ihm furchtbar zusetzte, wie das Ganze von statten gegangen war ... er war vom Pferd gestürzt! Was für ein alberner Umstand. Und deswegen war man hier nun in heller Aufruhr um ihn und Robert sah ihn immer noch an, als hätte er Angst sein Vater würde gleich tot umfallen.
William gab ein boshaftes Lachen von sich. "Wie wundervoll, ich kann hinaus sehen ... es spielt keine Rolle, ob ich im Bett liege oder hier herum sitze, ich bin vollkommen nutzlos, wenn ich hier drinnen eingesperrt bin!" entgegnete William gereizt, griff nach der Krücke, die am Sessel lehnte und stemmte sich in die Höhe. "Ich hab die Schnauze voll ..." murrte er verärgert und humpelte Richtung Tür.

 

"Mich macht deine Nörgelei wahnsinnig! Hättest du auf mich gehört, wäre all das nicht passiert und das weißt du ganz genau! Aber du musst ja immer allen beweisen, dass du noch genauso stark bist wie früher." Joannas Miene wurde finster. "Mit einer Kopfverletzung ist aber nicht zu spaßen. Ich werde nicht zusehen, wie du in dein Unglück rennst."
Sie seufzte leise. "Draußen bist du genauso nutzlos Du sollst Ruhe halten, also tu das gefälligst auch." Als er sich in Bewegung setzte, kam sie ihm zuvor und lehnte sich vor ihm an die Tür.
"Du bleibst hier... Ich habe die Schnauze auch voll von deinem Verhalten! Ich habe dir nichts getan und meine es nur gut mit dir! Sei nicht so verdammt undankbar, sonst dauert alles noch viel länger."