William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Elizabeth

Elizabeth betrachtete ihn einen Moment lang wohlwollend, dann legte sie sich zu ihm auf das Bett und beugte sich über ihn. Seine Reaktion gefiel ihr und so küsste sie erneut seinen Bauch hinaus zur Brust, nachdem er sie wieder frei gegeben hatte. Mehr wagte sie noch nicht, aber das war schon einmal eine Mutprobe für so. Viel Erfahrung hatte sie schließlich nicht. Noch nicht.
"Das ist gut.", murmelte sie zufrieden und strich eine Strähne aus seiner Stirn. Ich habe ein bisschen Angst einen Fehler zu machen...ich habe nur die Erfahrungen, die ich mit dir gemacht habe."
Aber sie vertraute ihm...

Roger

Roger sah Elizabeth fest in die Augen und lächelte dann. "Du könntest nie einen Fehler machen ..." murmelte er und drehte sich so herum, dass Elizabeth im nächsten Moment auf dem Rücken lag und er sich über sie beugte. "Ich will auch gar nicht, dass du andere Erfahrungen als mit mir sammelst." wisperte er und verschloss kurz ihre Lippen, während seine Hände über ihren Körper glitten und jeden Zentimeter ihrer weichen Haut erkundeten.
"Vertrau mir, dann wird schon alles gut gehen." versprach er Lizzy und ließ die Hände über ihre Oberschenkel gleiten bis hin zu ihren Knien, um dort schließlich leichten Druck auszuüben.

Elizabeth

Elizabeth erwiderte seinen Blick und lächelte. "Ich will es auch mit keinem Anderen tun. Und ich vertraue dir...." Sie vertraute darauf, dass er ihr nicht wehtun würde.
Sie seufzte genüsslich unter seinen Berührungen und gab seinem Druck nach, öffnete die Schenkel ein wenig. Ihr Herz schlug schnell, raste regelrecht und sie war sehr nervös. Doch trotzdem freute sie sich darauf, dass sie endlich eins sein durften.
Es war ihr egal, was Andere davon dachten. In diesem Moment wollte sie einfach nur Roger. Und das für immer.

Roger

Roger lächelte. "Dann sind wir uns in diesem Punkt ja einig." stellte er zufrieden fest und küsste Elizabeth noch einmal zärtlich.
Als sie seinem Druck nachgab und die Schenkel öffnete, ließ er eine Hand zwischen ihre Beine gleiten - ein Spiel, dass sie schon zuvor gespielt hatten. So konnte er ihr zunächst noch etwas Vertrautes bieten, ehe er weiter ging.
"Dieser Tag hat wirklich eine mehr als erfreuliche Wendung genommen." stellte Roger genüsslich fest, zog seine Hand zurück und legte sie nun an Lizzys Hüften. "Keine Angst ..." murmelte er, dann drang er vorsichtig, aber dennoch fordernd in sie ein.
Sie gehörte ihm, ihm ganz allein und er würde sie auch nicht wieder hergeben, ganz egal, was ihr Vater tun würde. Und sein Vater ... nun, wer wusste schon, ob der alte Herr überhaupt noch aus London wieder zurück kehren würde.

Elizabeth

Elizabeth kuschelte sich ermattet wieder an Rogers Schulter, ihr Herzschlag raste regelrecht. Aber sie war unendlich zufrieden. "Ich bin wirklich froh dich zu haben..."; murmelte sie schläfrig. "Und das war wirklich gut..."
Sie hatte es sich anders vorgestellt. Im Prinzip war es auch keine große Sache und sie verstand nicht, warum alle Welt darum ein solches Gewese machte. Natürlich war es wunderschön und sie war ihm gerne so nahe. Aber es schien ihr einfach natürlich zu sein.
"Was machen wir, wenn ich schwanger werde?", fragte sie träge. Nicht, dass sie sich wirklich sorgte. Roger würde sich schon kümmern.

Roger

Roger hatte die Arme um Elizabeth gelegt und war höchst zufrieden mit sich und der Welt. "Wirklich gut?" wiederholte er mit sanftem Spott in der Stimme. "Du meinst also, dass es dich ein wenig vor der Langeweile schützen wird?" fragte Roger und hauchte einen Kuss auf Lizzys Stirn.
Auf ihre Frage hin sah Roger Elizabeth bedächtig an und ließ eine Hand über ihre Schulter hinweg zu ihren Brüsten und schließlich zu ihrem Bauch wandern, wo sie dann verharrte. "Dann freuen wir uns." erklärte Roger und küsste Lizzy dieses Mal auf die Lippen. "Und ich will doch stark hoffen, dass du irgendwann schwanger wirst. Ich will, dass du mir Kinder schenkst." murmelte er leise.

Elizabeth

Elizabeth nickte und grinste. "Ja, ich denke durchaus. Und ich glaube, du hättest noch viel mehr in der Hinterhand, nicht wahr? Das hier war nur ein Vorgeschmack, so wie ich dich kenne. Ich will gerne von dir lernen...alles, was du weißt."
Sie lachte und legte dann liebevoll die Hand auf seine, die auf ihrem Bauch ruhte. "Ich würde dir auch gerne Kinder schenken. Aber ich denke an ihre Zukunft....es wird nicht leicht werden. Und deine Frau wird spätestens dann aufhören mich hier zu dulden, wenn hier kleine Rogers herumlaufen. Das wird nicht gut enden. Nur darum mache ich mir Gedanken. Ich will auf jeden Fall Kinder..."

Roger

Roger strich über Elizabeths weiche Haut. "Sehr viel mehr." bestätigte er lächelnd und hauchte einen Kuss auf ihr Schlüsselbein. "Aber wir haben ja noch viel, viel Zeit all das auszuprobieren."
Dann musste er grinsen. "Vielleicht sind es ja auch kleine Elizabeths, die dann hier durch die Gegend laufen. Und mach dir keine Sorgen, ich entscheide immer noch wer hier bleiben darf und wer nicht. Nicht Ida. Und so Gott will sind wir ohnehin schon auf dem Wege hin zu einer Annullierung der Ehe, wenn es bei dir soweit sein sollte."
Roger strich sanft über Lizzys flachen Bauch. "Ich liebe dich, Elizabeth." erklärte er inbrünstig und beugte sich über sie, um ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss zu verschließen.

Elizabeth

Elizabeth nickte zustimmend und unterdrückte anschließend ein Gähnen. "Oh ja, wir haben alle Zeit der Welt." Aber nach der anstrengenden Reise und dem aufregenden Tag erfasste sie nun bleierne Müdigkeit. Sie war sicher, sie würde in Rogers Armen gut schlafen. Besser als seit wochen. Und sie hatte die Nacht in Cornwall nicht vergessen, er schenkte ihr Ruhe.
"Es ging mir auch nicht darum, dass sie und wegschicken könnte. Aber man kann Kindern auch anders zeigen, dass man nicht erwünscht ist. Sie wird hässlich zu ihnen sein. Aber das sehen wir, wenn es soweit ist. Vielleicht hast du recht und bis dahin ist die Ehe annulliert."
Sie lächelte. "Ich dich auch..."

Roger

Roger nickte versonnen. "Nun, das sollten wir auf uns zu kommen lassen." entschied er dann lächelnd. "Bis dahin ist nun wirklich noch viel Zeit ... oder glaubt Mylady etwa schwanger zu sein?" neckte er sie schließlich. Leise lachend drehte er sich auf den Rücken und zog Elizabeth mit sich, so dass sie halb auf ihm zum Liegen kam.
"Ein wundervoller Abend ... und eine traumhafte Nacht, die uns bevorsteht. Ich kann es gar nicht erwarten Morgen früh neben dir aufzuwachen, meine Schöne." Wie wundervoll das doch werden würde! Ida konnte ihm doch problemlos gestohlen bleiben.

Elizabeth

Elizabeth hob eine Augenbraue. "Dass das nicht möglich ist, solltest du gerade gemerkt haben, oder?" Sie war schließlich als Jungfrau zu ihm gekommen und darauf war sie auch durchaus ein wenig stolz. "Es gibt mehr Frauen, die nach einem Mal schon schwanger werden. Ich mache mir nur Gedanken. Immerhin ist meine Zukunft so sehr von dir abhängig, da werde ich mir ein bisschen Sorgen machen dürfen, oder?"
Sie küsste ihn auf die Wange und legte den Kopf dann auf seine Brust, das lange dunkle Haar breitete sich um sie wie ein Fächer.
"Darauf freue ich mich auch...und ich will jetzt jede Nacht bei dir sein." Seine Frau würde in Zukunft auf ihn verzichten müssen.

Roger

Roger lachte zufrieden und gab Elizabeth einen Kuss. "Ja, das habe ich gemerkt, meine Liebste." stimmte er zu und strich ihr über den Oberarm. "Aber vielleicht gehört Ihr ja auch zu der Sorte Frauen, die bereits bei der Zeugung ihres Kindes wissen, dass sie schwanger geworden sind, Mylady. Manche Damen sollen in dieser Sache ja regelrecht hellseherische Fähigkeiten besitzen." neckte er Elizabeth zärtlich.
Seine Lippen wanderten über ihre weiche Haut zu ihrem Ohr. "Du wirst dir keine Sorgen mehr machen brauchen." wisperte er. "Ich habe dich einmal in Stich gelassen, eher würde ich sterben, bevor ich es ein zweites Mal täte." erklärte Roger voller Ernst.
Andächtig betrachtete er Lizzy als sie den Kopf auf seine Brust legte und ihre Haare dabei über seine Haut strichen. "Jede Nacht. Bis ans Ende aller Tage." murmelte Roger liebevoll.

Elizabeth

Elizabeth grinste flüchtig. "Dazu fehlt mir noch ein wenig die Erfahrung. Vielleicht beim zweiten Kind. Und wenn es soweit ist, werden wir weitersehen. Ich mag zwar in vielen Dingen seltsam sein, aber hellsichtig bin ich noch nicht."
Sie lachte und schloss dann die Augen, um seinen so süßen Beteuerungen zu lauschen. Sie hoffte, er würde sie einhalten. Dann würde ihr Leben wahrlich wundervoll werden.
"Dann ist es ja gut..."
Bis alle Tage. Sie wollte ihn nicht mehr gehen lassen. "Gute Nacht..."

 

Da Williams Aufbruch nicht ganz so schnell von Statten gegangen war, wie ihm lieb gewesen wäre und er darüber hinaus die Pferde nicht zu Schande hatte Reiten wollen, war Elizabeth ihr Vorsprung von zwei Tagen geblieben, doch als William nun seinen Hengst zügelte und auf die Burg blickte in der sich seine Tochter aufhielt, war sein Zorn noch immer noch so groß wie am Tag seiner Abreise. Wenn nicht möglicherweise sogar größer, da er diesen unnötigen Weg auf sich hatte nehmen müssen.
Er sprang förmlich aus dem Sattel und warf die Zügel seinem Knappen zu, der sich um das Pferd kümmern sollte. Eilig ging William auf den Burgeingang zu und wurde unterwegs schon von einem Bediensteten Norfolks in Empfang genommen, den er jedoch weitestgehend ignorierte und ihm nur kurz Beachtung schenkte, um den Aufenthaltsort von Roger Bigod herauszufinden.
Als er nur wenige Minuten später den Gang zu dessen Gemach herab eilte, bebte William förmlich vor Wut und klopfte so energisch an die Tür, dass er sie beinahe genauso gut hätte eintreten können. Ein verschreckter Diener öffnete und wurde von William kurzer Hand beiseite gestoßen als er in das Gemach eindrang. Sein Blick huschte in der gewohnten Schnelligkeit durch den Raum, um die Lage zu überblicken, ehe er sich auf Roger Bigod heftete.
"Wo ist sie?" fuhr er den jungen Norfolk an. "WO IST MEINE TOCHTER?"

Roger

Roger hatte damit gerechnet, dass der Earl auftauchen würde. Jede Stunde hatte er darauf gewartet und trotzdem war ihm ein wenig mulmig zumute. Der Lordkanzler war kein Mann, dessen Wut man unterschätzen sollte. Aber er hatte geschworen...für Elizabeth.
Er erhob sich langsam von seinem Stuhl und trat dem Earl möglichst unbeeindruckt entgegen. "Nicht hier, sie ist nebenan.", erklärte er ruhig.
Und Lizzy schien die Stimme ihres Vaters gehört zu haben, denn die Tür öffnete sich und sie trat aus dem Nebenraum dazu.
"Hier, Vater."
Sie wusste, es würde fürchterlichen Streit geben, aber sie konnte Roger nicht mehr verlassen.

 

Williams Augen verengten sich drohend als Bigod auf ihn zukam. "Dass sie nicht hier ist sehe ich auch!" zischte er wütend. "Was habt Ihr mit ihr angestellt?" fragte er zornig und wollte gerade noch etwas nachlegen, als sich eine Tür öffnete und kurz danach Lizzys Stimme erklang.
Für einen Sekundenbruchteil schloss William die Augen und dankte Gott dafür, dass Lizzy am Leben war. Dann schlug er die Augen wieder auf und fuhr herum. Der Zorn funkelte in seinen Augen als er seine Tochter ansah. "Was fällt dir eigentlich ein? Hast du auch nur eine Vorstellung davon, was deine Mutter und ich durchgemacht haben? Du hast ganz Truro in Aufregung versetzt, nur weil du so gedankenlos bist und dich ohne nachzudenken auf ein Pferd setzt, um hier her zu reiten? Und für was? Um aus dem Munde, dieses Kerls zu hören, dass er die Mätresse des Königs geheiratet hat? Nur um zu sehen, was du nicht glauben willst? Wieso bist du nicht zu mir gekommen, Teufel nochmal?" wetterte William los und ging dabei ein paar Schritte auf Lizzy zu.

Roger Elizabeth

Roger seufzte leise und hob beschwichtigend die Hände. "Ich habe gar nichts mir ihr angestellt, sie ist vollkommen freiwillig hier. Ich würde ihr nie etwas tun."
Auch Elizabeth war nicht sehr begeistert von den Worten ihres Vaters, bemühte sich aber um Ruhe. Es würde nichts nutzen, wenn sie ihn anschrie.
"Es war ja nicht so, dass niemand Bescheid wusste, oder? Philippe wusste es.", erwiderte sie gelassen. "Ich bin hergekommen, damit er mir selbst erklärt, warum er es getan hat. Wieso er mich so hintergangen hat. Und es ist meine Sache, was ich mit diesem Wissen mache. Was hätte es genutzt zu dir zu kommen? Du hättest mich ja niemals gehen lassen."
Sie seufzte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, schleunigst völlig erwachsen werden zu müssen. Vielleicht war sie das ja auch jetzt nach dieser Reise und ihrer Entscheidung.

 

William maß Roger mit einem scharfen Blick. "Denkt Ihr nicht, dass Ihr ihr bereits etwas angetan habt mit dem, was Ihr getan habt?" gab er zu bedenken, schenkte Roger dann aber keine weitere Beachtung mehr, um dessen Antwort zu hören. Stattdessen wandte er sich seiner Tochter zu.
"Schlimm genug!" fuhr er sie verärgert an. "Dass du deinen Bruder da auch noch mit hinein gezogen hast! Zumal er mir erst nach zwei Tagen gesagt hat, wo du hin bist. Zwei Tage, Elizabeth! Hast du eine Ahnung, was du deiner Mutter angetan hast damit? Einfach so zu verschwinden, wir haben gedacht, dir wäre sonst etwas geschehen ... wir hatten Angst du seist tot!" fuhr William mit einer Spur Verzweiflung in der Stimme fort. Er hatte sich solche Sorgen um sie gemacht und nun tat sie, als wäre nichts geschehen!
"Woher willst du das wissen ohne mit mir gesprochen zu haben? Wir hätten herkommen können, ich hätte dich in Sicherheit gewusst und du hättest hier mit ihm sprechen können. Aber stattdessen veranstaltest du so ein Theater!"
William fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Warum war dieses Kind nur so unglaublich starrköpfig? Begriff sie denn nicht, dass er nur das Beste für sie wollte?

Elizabeth

"Sei froh, dass ich es getan habe, sonst würdest du mich jetzt immer noch erfolglos suchen!", erwiderte Elizabeth ein wenig aufgebracht. Doch sie musste lächeln. "Er hat also Wort gehalten." Was für ein toller großer Bruder er doch war. Auf ihn konnte man sich immer verlassen. "Ich weiß, das tut mir leid. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was für Sorgen ihr euch machen würdet. Aber ich wollte nicht, dass ihr mich doch noch aufhaltet. Es tut mir leid..."
Soweit hatte sie wirklich nicht gedacht. Dass sie auf die Idee kamen, sie sei tot...
"Du wärst im Leben nicht mit mir gekommen, Papa. Und selbst wenn...du hättest mich hier nicht zurückgelassen."

 

"Froh sein? Dafür, dass ich nur zwei Tage durch die Hölle gehen musste und nicht Tage oder womöglich Wochen bis du entschieden hättest zu sagen wo du steckst?" erwiderte William scharf.
Dann trat er vor Elizabeth und zog sie kurz in seine Arme. "Himmel, Kind, du hast ja keine Ahnung. Ich bin fast gestorben vor Sorge." murmelte er leise und gestattete sich für einen Moment einfach nur erleichtert zu sein, dass er seine Tochter wieder in den Armen halten konnte.
Dann ließ er sie wieder los, schüttelte den Kopf und wandte sich ab, um ein paar Schritte durch den Raum zu gehen. "Ich vielleicht nicht, da magst du Recht haben, aber ich hätte dich mit Robert herkommen lassen, wenn es dir wirklich so wichtig ist. Ich -" William brach ab und für einen Moment schien es als setzte sein Herz aus. Dann drehte er sich unglaublich langsam wieder herum und sah Elizabeth an. "Was soll das heißen?" fragte er misstrauisch. "Natürlich hätte ich dich nicht hier gelassen." erwiderte er und kam wieder zwei Schritte auf seine Tochter zu. "Warum auch?"

Elizabeth

"Ja...ich hätte allerdings auch nicht gedacht, dass Philippe wirklich zwei Tage lang dicht hält, obwohl ihr nach mir sucht. Da habe ich mich offenbar getäuscht." Aber Elizabeth war ein wenig erleichtert, als er sie in die Arme zog und einfach nur froh war, dass ihr nichts passiert war. Doch sie ahnte schon, dass die friedliche Stimmung bald vergangen war, wenn er erfuhr, dass sie bleiben wollte.
"Es ist ja auch müßig darüber zu diskutieren, jetzt sind wir ja Beide da."
Elizabeth biss sich auf die Unterlippe und blickte ihn dann ernst an.
"Papa...ich werde nicht mit dir zurückgehen. Ich werde hier bleiben, bei Roger. Und mach mir keine Vorwürfe, ich weiß genau, worauf ich mich einlasse."

 

"Aber genau das hat er getan, der Dummkopf." brummte William. Er würde noch einmal mit seinem Sohn sprechen müssen. Ihn ehrte ja, dass er sein Versprechen gegenüber seiner Schwester gehalten hatte, aber unter diesen Umständen wäre es William lieber gewesen, er hätte es nicht getan.
Doch das trat vollkommen in den Hintergrund als Elizabeth ihm offenbarte, dass sie hier bleiben wollte.
Genauso gut hätte sie ein Messer zücken und es ihm in den Bauch rammen können, William wäre nicht weniger überrascht gewesen. Und es wäre vermutlich nicht einmal schmerzhafter gewesen.
"Was ... was redest du da?" fragte William ein wenig verwirrt und versuchte zu verdrängen, was ihm natürlich längst klar geworden war. "Natürlich wirst du mit zurück kommen. Mit nach Hause."
Sein Blick flackerte zu Roger hinüber und ein unbändiger Hass flammte in William auf, doch noch war nicht der Augenblick gekommen ihn heraus zu lassen. "Das weißt du genau?" wiederholte er und schüttelte dann den Kopf. "Ich glaube kaum, dass du das weißt." widersprach William dann. "Lizzy, das ist Irrsinn. Du kannst nicht einfach hier bleiben, das weißt du genau. Bigod ist verheiratet und du hast noch alles vor dir ... du kannst nicht hier bleiben."

Elizabeth

"Er konnte mich eben verstehen, Papa. Er wusste genau, wie ich mich fühle." Elizabeth lächelte leicht. "Aber ich hätte es trotzdem nicht gedacht."
Ernst erwiderte sie den Blick ihres Vaters, bis er sich äußerte. Mit einer solchen Reaktion hatte sie durchaus gerechnet.
"Nein, Papa. Ich werde nicht nach Hause kommen. Mein Zuhause ist jetzt hier, bei Roger. Und doch, ich weiß, was es bedeutet. Ich werde nur seine Geliebte sein, aber solange er mich liebt, ist es genug. Und er will versuchen seine Ehe zu annullieren. Ich kann und ich werde hier bleiben. Ich will keinen anderen Mann, Papa, sei mir nicht böse."

 

Ich werde nur seine Geliebte sein
Diese Worte schienen in Williams Kopf wider und wider zu hallen ohne, dass es ein Ende fand. Immer wieder dröhnten sie in seinem Kopf, durchbrachen jeden anderen Gedanken und schienen ihn nur innerhalb eines Augenblickes bereits in den Wahnsinn zu treiben.
Mit quälender Langsamkeit wandte William den Blick von seiner Tochter ab und sah zu Roger Bigod hinüber. Diesem Aas, das ihm seine Tochter genommen hatte. Es fehlte eigentlich nur noch, dass er ein zufriedenes Lächeln auf Bigods Lippen sah ... "Ist das wahr?" fragte er mit brüchiger Stimme. "Ihr lasst zu, dass sie sich von Euch zu einer Hure machen lässt?" Nun klang seine Stimme wieder fest und William sah seinen Gegenüber mit unnachgiebigem Blick an. Hätten Blicke töten können, Roger Bigod hätte sich vor Schmerzen schreiend auf dem Boden gewand, um dann langsam zu verrecken.

Elizabeth Roger

Roger verzog das Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. "Dass sie hier bleibt, ist wahr. Aber sie ist nicht meine Hure. Ich liebe sie und ich werde sie heiraten, sobald ich kann. Aber zuerst muss ich meine Ehe annullieren. Ich wollte Ida nicht heiraten, aber der König hatte es beschlossen. Ich hatte keine Wahl. Keine Chance gegen meinen Vater und den König zusammen. Gerade Ihr solltet doch wissen, wie sowas ist."
Auch Elizabeth war nicht gerade begeistert von seiner Wortwahl. "Ich bin keine Hure! Ich liebe nur Roger, sonst niemanden! Und wenn du es so siehst, dass ich eine Hure bin....dann hast du mich dazu gemacht, Papa.", sagte sie leise, aber ein wenig empört.
Er hatte schließlich ihre Heirat verhindert.