William und Joanna ab ca. 1179 bis 1180

Elizabeth

Elizabeth drehte sich abrupt um, als jemand ihren Namen rief. Sie hatte die Stimme gleich erkannt und sie verursachte bei ihr eine Gänsehaut, die ganz und gar nicht von der Kälte her rührte. Roger...Roger war hier, um mit ihr zu reden. Sie war unschlüssig, ob sie sich freuen sollte. Sicher, sie hatte ihn vermisst und er hatte offenbar doch noch Interesse an ihr, aber was, wenn seine Ansichten sich nicht geändert hatten? Sie wollte es ihm nicht zu leicht machen.
Skeptisch sah sie ihm entgegen, als er immer näher kam. "Roger...." Sie konnte ein flüchtiges Lächeln dann aber dennoch nicht unterdrücken.
Sie vermisste ihn ja doch und Weihnachten hatte sie auch ohne ihn feiern müssen. "Wie kommst du denn hierher?"

Roger

Als Elizabeth sich umdrehte, machte Rogers Herz einen nervösen Hüpfer vor Aufregung. Ihr Anblick löste noch immer die gleichen turbulenten Gefühle in ihm aus wie beim ersten Mal als sie sich begegnet waren und jetzt endlich hatte er die guten Nachrichten für sie, die sie immer hatte hören wollen.
Mit wenigen Schritten war er schließlich bei ihr und zog sie ohne zu zögern in seine Arme. "Lizzy ..." murmelte er leise und küsste sie vorsichtig auf die Wange, wagte es noch nicht ihre Lippen zu küssen aus Sorge, sie würde ihn abweisen. "Mit dem Pferd natürlich. Zu Fuß wäre es von Norfolk hier her doch sehr umständlich." erwiderte er mit sanftem Spott und strich ihr über die Wange. "Ich habe dich vermisst. So unglaublich vermisst." murmelte Roger leise. "Es tut mir so Leid, dass wir gestritten haben." bekannte er und lächelte nun.
"Aber ich habe noch ein Weihnachtsgeschenk für dich ..."

Elizabeth

Elizabeth wollte eigentlich nicht so schnell nachgeben, aber als er auf sie zu kam und sie ohne Umschweife an sich zog, konnte sie sich anders als die Umarmung zu erwidern. Sie vergrub das Gesicht an seiner Schulter und schloss die Augen. Wie gut es sich doch anfühlte, wieder in seinen Armen geborgen zu sein.
"Natürlich mit dem Pferd....aber ich dachte, du kämst nicht mehr. Du hast so lange nichts von dir hören lassen, ich dachte, es wäre dir egal. Ich wäre dir nun egal." Sanft strich sie eine wirre Strähne aus seiner Stirn. "Ich habe dich auch vermisst und mir tut es auch leid. Aber ich...ich kann nicht so weitermachen wie die ganze Zeit.", bekannte sie, war dann aber doch erstaunt. "Ein Weihnachtsgeschenk? Was ist es?", fragte sie neugierig.

Roger

Roger war erleichtert als Lizzy sich nicht sträubte, sondern die Umarmung erwiderte. Es tat so gut sie wieder nah bei sich zu wissen und er küsste sie sanft auf die Stirn. "Wieso sollte ich nicht kommen? Ich liebe dich, Elizabeth. Ich habe mir Zeit gelassen, das stimmt, aber ich dachte, wir beide brauchen eine kleine Pause, um uns wieder zu beruhigen und ich wollte das Weihnachtsfest hier nicht ruinieren indem ich auftauche." Er wusste ja, dass er hier nicht grade willkommen war, aber vielleicht änderte sich das bald.
Roger wurde ernst und sah Lizzy einen Moment schweigend an, dann griff er nach ihren Händen und drückt sie leicht. "Wir werden auch nicht mehr weiter machen wie bisher." erklärte er ernst, ehe er sich wieder von ihr löste und sich kurzer Hand vor ihr in dem Schnee auf ein Knie sinken ließ. "Elizabeth, willst du meine Frau werden?" fragte er mit etwas heiserer Stimme.

Elizabeth

Elizabeth war von ihren Gefühlen regelrecht überrannt worden. Eigentlich hatte sie nicht so offenherzig reagieren wollen. Er hatte länger leiden sollen. Doch un blieb abzuwarten, was er zu ändern gedachte, denn genauso weitermachen wollte sie in der Tat nicht.
"Aber Weihnachten ist schon eine Woche her, ich dachte schon, du kämst nicht mehr. Doch du hast recht, Vater hätte dich umgebracht, hättest du sein Weihnachten zerstört. Aber es tat gut einmal wieder ganz in Ruhe mit meiner Familie zusammen zu sein und mit meinen Schwestern zu plaudern. Ich glaube, wir brauchten etwas Abstand."
Sprachlos betrachtete sie dann, wie er auf das Knie ging und legte die Hand vor den Mund. Damit hate sie nun als Letztes gerechnet und es überrumpelte sie völlig.
"Ja....ja, natürlich will ich das. Aber wir dürfen doch gar nicht, oder?"

Roger

Roger nickte. "Das ist es. Aber die Reise von Norfolk hier her hat mich ein paar Tage gekostet bei dem Wetter und ich wollte nicht sofort nach dem Weihnachtsfest aufbrechen." bekannte Roger.
Bei Lizzys Reaktion auf seine Frage musste Roger lächeln. "Doch, wir dürfen." erklärte Roger zufrieden und erhob sich wieder. "Das war noch ein Grund weshalb ich nicht eher gekommen bin. Ich hatte gehofft schon bald Nachricht zu bekommen und es hat geklappt ..." Roger schloss Elizabeth in seine Arme und dieses Mal scheute er sich nicht davor ihre weichen Lippen zu küssen. "Wir dürfen heiraten, Lizzy. Ich habe die Bestätigung bekommen." murmelte er und zog sie fest an sich, schloss die Augen und ließ sich einfach einen Moment lang von dem Gefühl übermannen, dass sie ja gesagt hatte und sie wirklich heiraten konnten.

Elizabeth

Elizabeth nickte. Die Erklärung war einleuchtend, damit konnte sie leben. Und sie freute sich ja so ihn zu sehen. "Wir dürfen? Tatsächlich?", fragte sie freudestrahlend. "Nachricht von Henry ist endlich gekommen! Wie wunderbar." Sie erwiderte seinen Kuss und konnte kaum fassen, dass die ewigen Diskussionen nun ein Ende haben würden, wenn sie erst verheiratet waren.
"Wann werden wir heiraten, Roger? Jetzt, wo es soweit ist." Sie lächelte leicht. "Willst du nicht mit reinkommen und nach deiner Tochter sehen? Du hast sie schließlich auch lange Zeit nicht gesehen. Es geht ihr wirklich gut."

Roger

Roger lachte. "Ja, wir dürfen tatsächlich." erklärte er und vertiefte den Kuss noch ein wenig, ehe er die Lippen wieder von Lizzys löste. "So schnell wie möglich. Es gibt natürlich noch ein paar Vorbereitungen, die getroffen werden müssen, aber ich habe die ersten Dinge in Norfolk schon in Gang gebracht. Sobald wir zurück zu Hause sind, müssen nur noch ein paar Kleinigkeiten geklärt werden, dann können wir heiraten."
Roger lächelte und nickte. "Natürlich will ich sie sehen. Sie hat mir schließlich genauso gefehlt, wie ihre wunderschöne Mutter." murmelte Roger leise.

Elizabeth

"Das ist wundervoll. Ich habe schon angefangen zu glauben, dass dieser Tag nie mehr kommen wird. Ich war so traurig deswegen. Und jetzt stehst du hier vor mir und sagst mir, dass wir endlich heiraten dürfen. Dass du endlich frei bist..."
Die Tränen stiegen ihr in die Augen. "Ich habe so lange auf diesen Tag gewartet. So schnell wie möglich klingt gut. Und ich...ich möchte meine Schwester einladen. Sie hat mir viel geholfen in den letzten Tagen. Meine Eltern werden nicht kommen wollen. Aber ich werde sie fragen....und dann können wir nach Hause."
Sie setzte sich in Bewegung und zog ihn mit sich, damit sie Sarah abholen konnten. Anschließend würde sie mit Roger zu ihrem Vater gehen. Sonst gab es nur Ärger, weil sie es ihm nicht gesagt hatte, dass Roger hier war.
"Sei auf der Hut, mein Vater ist nicht unbedingt besser auf dich zu sprechen als vorher."

Roger

Roger küsste sie sanft auf die Wangen. "Liebes, nicht weinen. Es wird doch alles gut." murmelte Roger leise. "Du darfst einladen, wen auch immer du willst. Es ist unsere Hochzeit und ich will, dass du glücklich bist, dass alles so läuft, wie du es dir wünschst."
Roger folgte Lizzy und legte den Arm um ihre Taille. Ein freches Grinsen trat auf seine Lippen. "Das ist sein Problem, nicht meins." bemerkte er amüsiert. "Soll er doch denken, was er will. Wir werden heiraten und das ist das Einzige, was für mich zählt. Wenn der alte Sturkopf sich damit immer noch nicht abfinden kann ... bitte. Ändern kann er es aber trotzdem nicht."

Elizabeth

Elizabeth schniefte leise. "Ich weiß, ich bin nur so glücklich, verstehst du? Und ich danke dir wirklich...ich freue mich so auf unsere Hochzeit. Das wird sicher der schönste Tag meines Lebens werden. Ich hätte nur gerne irgendjemanden von meiner Familie dabei. Beatrice wird sicher kommen..."
Sie schüttelte leicht den Kopf. "Rede nicht so, er ist mein Vater und er liebt mich. Er macht sich einfach nur Sorgen um mich und um meine Zukunft. Und um Sarahs Zukunft... Aber es ist auch egal...jetzt lass uns erst einmal unsere Tochter abholen."
irgendwie würde sich alles finden und ihr Vater würde ihm vielleicht noch eine Chance geben.

Roger

"Das will ich doch hoffen, dass er das wird." erwiderte Roger leise. Dann hob er abwehrend eine Hand. "Schon gut. Aber es ist doch die Wahrheit, wenn er dich wirklich so liebt, sollte er endlich einmal seinen Stolz herunter schlucken und akzeptieren, dass wir heiraten werden. Sonst macht er dich doch nur noch unglücklicher." Roger hauchte Lizzy noch einen Kuss auf die Wange, dann betraten sie die Burg.
Er freute sich darauf seine Tochter wieder in den Armen halten zu können und insgeheim freute er sich auch auf die Begegnung mit dem Earl ... denn dieses Mal saß er am längeren Hebel, er hatte gewonnen.

Elizabeth

Elizabeth hatte Roger gleich zu ihrem Vater mitgenommen, nachdem sie Sarah begrüßt hatten. Sie war furchtbar nervös, denn sie wollte nicht wieder Streit mit ihrem Vater. Sie wollte Frieden mit ihm und in Ruhe mit Roger leben können. Sie wünschte sich so sehr den Segen ihres Vaters dafür...
Sie klopfte zaghaft und öffnete die Tür. "Vater...ich hoffe, ich störe nicht? Es...es gibt Neuigkeiten.", sagte sie leise und trat zur Seite, damit auch Roger eintreten konnte. Sie fürchtete sich vor diesem Gespräch so sehr.
"Henrys Zustimmung ist gekommen. Wir...wir können endlich heiraten."

William war heute Morgen ein wenig spazieren gewesen und hatte danach das schmerzende Bein mit Johns Tinktur eingerieben. Er redete sich ein, dass es mittlerweile besser wurde seit er sich an Johns Anweisungen hielt und heute plagte sein Bein ihn generell eher weniger. Um sich jedoch etwas Ruhe zu gönnen hatte er sich in sein Arbeitszimmer zurück gezogen, nur begleitet von seinem Hund, der es durchaus genoss sich unter seinem Schreibtisch zusammen zu rollen, und saß nun über ein paar Plänen für die Kirche als es an der Tür klopfte.
Er lächelte als Lizzy in der Tür erschien. "Natürlich nicht, komm herein, Liebes." Im nächsten Moment gefror das Lächeln jedoch auf Williams Lippen und er starrte Roger Bigod überrascht an. Was traute der Kerl sich noch hier her?
Doch Lizzy brachte im nächsten Moment Licht ins Dunkel. "So? Ist sie das?" wiederholte er tonlos und deutete dann vor sich. "Setzt euch doch." bot er dann an und wusste genau, dass ihm dieses Gespräch ganz und gar nicht gefallen würde. "Und ihr seid nun hier weil ... ihr mich davon in Kenntnis setzen wollt?"

Elizabeth

Elizabeth schluckte schwer, als ihr Vater so reagierte. Sie hatte gewusst, dass es nicht einfach werden würde. Aber immerhin erging er sich nicht in Anschuldigungen, sondern blieb ruhig. Und sie konnte spüren, dass auch Roger angespannt war, aber bei weitem nicht so nervös wie früher.
Sie setzten sich auf die andere Seite des Schreibtisches und Lizzy hob den Blick. "Ja...Henry hat sich Zeit genug gelassen damit. Und wir wollten es dir sagen. Außerdem dachte ich, es ist besser, wenn du so erfährst, dass Roger hier ist. Ich weiß, dass du ihn nicht so gerne hier hast. Wir wollen so schnell wie möglich heiraten, Roger hat schon erste Vorbereitungen getroffen. Ich würde mich über deinen Segen sehr freuen, aber ich ahne, dass das wohl etwas viel verlangt ist." Sie seufzte schwer. "Ebenso, wie ihr eine Einladung wohl eher nicht annehmen würdet."

William fuhr sich mit der Hand über das Kinn und ließ den Blick zwischen Lizzy und Bigod hin und her wandern. "Und ihr seid sicher, dass ich mich überhaupt dabei haben wollt?" hakte er nach. "Letztlich werde ich eure Einladung jedoch erst einmal mit deiner Mutter besprechen, das kann ich nicht einfach für uns beide über ihren Kopf hinweg entscheiden." erklärte William. Seine Entscheidung in dieser Sache stand allerdings bereits fest.
"Meinen Segen? Nun, das ist wohl wahrlich eine andere Sache ..." Wie gern hätte er seiner Tochter seinen Segen erteilt, aber für eine Hochzeit mit diesem Kerl? Wenn William ehrlich war, fürchtete er noch immer, dass Bigod Lizzy fallen ließ. "Wenn ihr tatsächlich verheiratet seid und er nicht wieder einen Rückzieher gemacht hat, dann vielleicht."

Elizabeth

Elizabeth nickte und lehnte sich ein wenig vor. "Aber natürlich will ich dich dabei haben, du bist mein Vater und ich liebe dich. Es würde mir wirklich viel bedeuten, aber ich dachte, du würdest das nicht einmal in Erwägung ziehen.", erklärte sie eindringlich. "Heißt das, du überlegst es dir zumindest? Ja, rede mit Mama...vielleicht wollte ihr ja wirklich kommen."
Sie würde sich so darüber freuen, es wäre der erste Schritt zu seiner Aussöhnung. "Ich würde mich sehr über deinen Segen freuen. Du wirst sehen, wir sind bald verheiratet."
Roger schüttelte leicht den Kopf. "Ich werde keinen Rückzieher machen, Mylord. Ich liebe Eure Tochter. Sonst hätte ich mich auch nicht öffentlich auf den Knien bei Ida entschuldigt und mich lächerlich gemacht, damit ich sie heiraten darf."

"Du sicherlich, aber ... was ist mit Euch, Mylord? Mein Anblick auf Eurer Hochzeit würde sicher keinen allzu großen Jubel bei Euch hervorrufen, nicht wahr?" fragte William herausfordernd und sah Roger abwartend an.
Dann nickte er Elizabeth zu. "Ja, ich werde darüber nachdenken." erwiderte er, wenngleich er das gar nicht brauchte. Egal, ob er Bigod leiden konnte oder nicht, es war seine Tochter, die dort heiraten würde, also wollte er auch dabei sein.
Ein freudloses Lächeln umspielte Williams Lippen als er Bigod wieder ansah. "Nun, ich habe meine eigenen Erfahrungen damit gemacht, wie Ihr zu Eurem Wort steht. Hättet Ihr das im ersten Schritt getan, so wäre der Kelch der Erniedrigung in aller Öffentlichkeit an Euch vorbei gegangen, glaubt also ja nicht, dass ich Euch auch nur bedaure, dafür, dass Ihr habt niederknien müssen. Ihr könnt froh sein, dass ich keinen Einfluss auf diese Entscheidung hatte, sonst wärt Ihr nicht so einfach davon gekommen."

Elizabeth Roger

Elizabeth warf einen Blick zu Roger, der die Arme vor der Brust verschränkte und sich zurücklehnte. "Wie kommt Ihr darauf? Ich weiß, dass Eure Anwesenheit Elizabeth glücklich machen würde. Und wenn es sie glücklich macht, bin ich zufrieden. Ich werde mich damit arrangieren können.", erklärte er überzeugt und freute sich über Elizabeths dankbares Lächeln.
"Ich wollte auch nicht, dass Ihr mich bedauert. Mir war schon klar, dass Ihr das anders seht, aber glücklicherweise ist die Sache ja nun vom Tisch. Ich habe schon erste Hochzeitsvorbereitungen getroffen, also braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen, dass ich einen Rückzieher machen."

William bedachte Roger Bigod mit einem langen Blick, dann nickte er anerkennend. "Erstaunlich, Ihr seid tatsächlich ein wenig erwachsener geworden, Mylord. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Ihr Eure eigenen Wünsche und Gelüste über das gestellt habt, was meiner Tochter zu ihrem Glück verholfen hätte. Ich hoffe, dass Ihr auch weiterhin vernünftig seid." erwiderte William und lehnte sich dann vor, verengte die Augen ein wenig. "Damit wir uns hier verstehen, Bigod, nach all dem, was Ihr Euch geleistet habt, seid Ihr nicht gerade mein bevorzugter Schwiegersohn, aber meine Tochter will Euch aus Gründen, die ich nicht verstehen kann, trotz allem haben, also soll es so sein. Aber dennoch, ich warne Euch, Ihr mögt vielleicht keinen Rückzieher mehr machen, aber eines Tages darüber nachdenken, ob Ihr die richtige Entscheidung getroffen habt. Und ich schwöre Euch bei allem was mir heilig ist, solltet Ihr dann entscheiden, meiner Tochter das Herz brechen zu müssen, dann werdet Ihr Euch wünschen, nie geboren zu sein, denn dann werde ich Euch in die Finger bekommen." warnte William mit eiskalter Stimme.

Roger

Roger lächelte knapp. "Es wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre, nicht wahr? Die Zeit geht auch an mir nicht spurlos vorbei." Vor allem seit sein Vater gestorben war, hatte er Verantwortung übernehmen und erwachsen werden müssen.
"Vergangen ist vergangen und ich bin bemüht es besser zu machen, auch zum Wohle meiner Tochter.", erklärte Roger. "Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, dazu wird es nicht kommen. Ich werde alles tun, damit Elizabeth glücklich ist. Und dazu gehört natürlich, ihr nicht das Herz zu brechen. Ich würde ungern Euren Zorn kennenlernen." Roger neigte leicht den Kopf. Wenn sie respektvoll miteinander umgehen konnten, würde das Elizabeth wirklich viel bedeuten.

"Nun denn, ich hoffe, Ihr könnt halten, was Ihr da versprecht." entgegnete William und sah wieder zu seiner Tochter hinüber. "Ich werde mit deiner Mutter über eure Einladung sprechen und dir dann Bescheid geben." versprach William und lächelte dann leicht. "Und nun sieh zu, dass dein Verlobter hier ein vernünftiges Gemach bekommt, um wenigstens ein wenig den Anstand wahren zu wollen, wäre mir viel daran gelegen, wenn er nicht bei dir schläft."
Es war merkwürdig, dieser Gedanke daran, dass Elizabeth nun heiraten würde und noch dazu einen Mann, den William nicht unbedingt ausgesucht hätte, hätte er ein Mitspracherecht an dieser Sache gehabt. Aber da Bigod ihr ohnehin schon ein Kind angehängt hatte, war es nun nur richtig, dass er Elizabeths Ehre wieder herstellte und sie zur Frau nahm.

Elizabeth

"Ich werde mich bemühen.", antwortete Roger und drückte verstohlen Lizzys Hand unterhalb des Tisches. Elizabeth freute sich sehr über die Wendung des Gespräches und nickte zuversichtlich. "Danke. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr kommt. Und Bea habe ich auch eingeladen. Sie hat mir so viel geholfen in letzter Zeit. Ich werde alle meine Geschwister fragen. Auch Phil...er hat mir schließlich geholfen, dass alles so kommt. James wird nicht kommen. Aber vielleicht bekomme ich ja die Familie sonst recht vollständig zusammen." Dann würde die Hochzeitsfeier perfekt werden.
Sie hob eine Augenbraue und musste lachen. "Wenn du meinst, dass das noch irgendetwas rettet....Es gibt schließlich Sarah."

William hatte sich am Mittag auf den Weg gemacht, um Joanna in ihrem Gemach aufzusuchen, damit sie zusammen essen konnten und es sich dann ein wenig vor dem Kamin gemütlich machen konnten, so dass er in aller Ruhe von seinem Gespräch mit Lizzy berichten konnte.
Als er das Gemach betrat, fand er seine Gemahlin mit ihrem Jüngsten Sohn auf dem Schoß am Fenster sitzen. "Na, schaut ihr beide dem Schnee beim fallen zu?" fragte William amüsiert und trat zu Joanna, um ihr einen Kuss zu geben, ehe er dem kleinen Bill durch die zerzausten Haare strich. "Du kleiner Naseweis, hm ..." murmelte er zärtlich und bedachte seinen Sohn mit einem langen Blick. Der Kleine war ein Sonnenschein und William war froh, dass sie ihn noch bekommen hatten, denn Bill hielt sie noch reichlich auf Trab.

Joanna hob den Kopf, als William das Gemach betrat und schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln. Sie hielt den kleinen Bill auf dem Schoß und genoss es, noch einmal wirklich Mutter sein zu dürfen. Ihre anderen Kinder waren schließlich schon ein Stück älter als der Letztgeborene.
"Oh ja, das ist ja auch wunderbar beruhigend. So können wir schön entspannen und unser Naseweis kann bald sein Mittagsschläfchen machen. Nicht wahr?"
Sie küsste ihren Sohn auf die Wange. "Und wie geht es dir? Wie war dein Tag? Schmerzt dein Bein heute sehr oder geht es?"