William und Joanna ab ca. 1179 bis 1180

Elizabeth

Elizabeth lächelte. "Oh ja, das klingt ausgezeichnet. Und endlich darf ich diese Aufgabe auch erfüllen. Ich freue mich schon darauf hier alle in Schwung zu bringen. Vielleicht finde ich nun auch etwas besser Anschluss hier." Sie senkte die Stimme. "Und ich freue mich schon sehr auf unsere Hochzeitsnacht.", sagte sie dann verführerisch.
Joanna nickte zustimmend. "Ja, das schon. Aber trotzdem haben wir aus allem eine Lehre gezogen.", bemerkte sie, als sie den Anderen aus der Kirche hinaus folgten. "Keine Nonne. Aber ich finde das Ganze etwas suspekt. Ich weiß nicht. Wenn das jemand herausfinden würde...außerdem glaube ich nicht, dass Gott das gerne sehen würde. Und hier schon gar nicht." Zuhause war das vielleicht noch etwas Anderes.
"Ich bevorzuge das Bett."

Roger

"Du wirst das sicher ganz fabelhaft machen." pflichtete Roger ihr bei und musste im nächsten Moment grinsen. "Oh ja. Darauf freue ich mich auch schon außerordentlich." murmelte er und drückte leicht Lizzys Hand. Immerhin hatten sie das Bett nun lange genug nicht mehr miteinander geteilt, die heutige Nacht würde als durchaus etwas besonderes werden.
William grinste spitzbübisch. "Keine Sorge, ich zerre dich schon nicht vor aller Augen vor dem Altar auf den Boden. Hier in Norfolk schon gar nicht." erklärte William leise und strich sanft über Joannas Handrücken. "Das Bett, das in unserem Gemach wartet, reicht mir auch völlig aus."

Alan

Alan beobachtete die Hochzeitsgesellschaft schon eine ganze Weile. Er war einer von Rogers Rittern und durfte darum dabei sein. Er war bisher nur mäßig interessiert gewesen, doch schließlich war sein Blick auf einen jungen Mann gefallen, der neben einer hübschen, blonden Frau saß - offenbar seine Gemahlin. So wie er es mitbekommen hatte, war diese die Schwester seiner neuen Herrin. Eine interessante Mischung. Ihr Gemahl gefiel ihm außerordentlich gut, unabhängig davon, dass es sich um einen Prinzen handelte und so beschloss er, ihn erst einmal in ein Gespräch zu verwickeln.
Er nahm einen Becher Wein und begab sich auf den freien Platz neben Richard. "Eine schöne Feier, nicht wahr?"

Richard hatte das Spektakel mit mäßigem Interesse verfolgt. Beatrice zu liebe, waren sie von Truro aus nach Norfolk gereist, um an der Hochzeit ihrer Schwester teilnehmen zu können, Richard empfand das ganze allerdings als eher langweilige Pflicht, versuchte aber trotz allem gute Miene dazu zu machen.
Ein wenig überrascht sah er auf, als sich jemand neben ihn setzte. Er musterte den Mann kurz, der neben ihm Platz genommen hatte und nickte. "Durchaus, die beiden haben sich wirklich Mühe gegeben einiges auf die Beine zu stellen." bestätigte Richard wohlwollend und legte den Kopf ein wenig zur Seite. "Verzeiht, ich habe Euren Namen nicht verstanden, Sir ..." hakte er ein wenig herausfordernd, aber keineswegs boshaft nach.

Alan

Alan nickte. "Lange genug hat es schließlich gedauert. Aber ich kann ihn verstehen. Bei so einer Frau. Wer würde da nicht alles in Bewegung setzen?", bemerkte er amüsiert. Schließlich war Lady Elizabeth eine sehr schöne, temperamentvolle Frau. Ihn selbst interessierte das nur mäßig, aber es freute ihn für Roger.
"Oh verzeiht, mein Name ist Alan FitzGerald. Ihr saht ein wenig gelangweilt aus, also dachte ich, ich geselle mich ein wenig zu Euch. Vielleicht wollt Ihr ja einen Becher Wein mit mir trinken?"
Er musste nur langsam an diese Sache heran gehen.

„Hat es wohl.“ bestätigte Richard. Dann blitzten seine Augen amüsiert auf. „Mag wohl sein, allerdings bevorzuge ich Lady Elizabeths Schwester doch um einiges.“ erwiderte er und lehnte sich zu Beatrice hinüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Dann neigte er leicht den Kopf in Richtung des Ritters. „Freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, Sir.“ Er stellte sich bewusst nicht vor, wollte lieber zunächst heraus finden, ob der Ritter eigentlich wusste, zu wem er sich da gerade so kameradschaftlich gesetzt hatte. „Meine eigene Hochzeit war mir genug an Feierlichkeit.“ erklärte er und griff nach seinem Becher, um Alan FitzGerald zuzuprosten. „Warum eigentlich nicht? Trinken wir doch auf das Brautpaar und wünschen ihnen eine lange und erfreuliche Ehe.“

Alan

Alan lachte leise und hob den Becher. "Auch verständlich, will ich meinen. Eure Gemahlin ist wahrlich eine Augenweide. Und glücklich seid Ihr, wenn Ihr an Eurer Frau noch so viel Freude findet." Bei vielen Männern flaute das nach der Hochzeit recht schnell ab.
"Und mich ebenso die Eure zu machen, Mylord." Er grinste flüchtig und prostete Richard zu. "Das ist ein guter Trinkspruch. Auf das Brautpaar. Möge die Ehe lange so fruchtbar bleiben."
Darum musste Roger sich immerhin keine Sorgen machen. Dass seine junge Frau ihm gesunde Kinder schenken konnte, hatte sie bewiesen.

Richard lächelte ein wenig selbstgefällig. "Ja, ich bin wahrlich ein Glückspilz." bestätigte er zufrieden und ließ den Blick kurz zu Beatrice wandern und dann wieder zurück zu seinem Gesprächspartner. "Und wie steht es um Euch, seid Ihr ebenso mit solchem Glück gesegnet?" fragte er grinsend.
Richard nahm einen großen Schluck seines Weines und lachte dann leise. "Nun, der Grundstein wurde ja bereits gelegt. Ich denke, fruchtbar wird die Ehe sicher werden. Wenngleich die Hochzeitsnacht für unser Brautpaar ja nichts neues mehr bietet." Er grinste anzüglich und lehnte sich etwas zurück, ließ den Blick kurz über den Ritter wandern, der neben ihm saß. Ein stattlicher Kerl, so viel war sicher.

Alan

Alan grinste und schüttelte dann den Kopf. "Nein, leider nicht. Vielleicht wird sich das ja eines Tages ändern. Wir werden sehen." In Wirklichkeit sehnte er sich ganz und gar nicht nach einer Frau. Er bevorzugte eher einen gut gebauten Mann.
"Das glaube ich auch. Aber immerhin weiß er dann, worauf er sich einlässt, nicht wahr? Man möchte ja nicht die Katze im Sack kaufen.", bemerkte er spöttisch. "Oh, ich glaube schon, dass es noch etwas Neues gibt. Und selbst wenn nicht...sie wird ihn lange genug warten gelassen haben."
Er spürte den Blick des Prinzen, wie dieser ihn musterte und wartete ab. Wenn doch nur seine Frau ins Bett gehen würde...

Richard musste unweigerlich lachen. "Das will man in der Tat nicht. Insofern hat er es beinahe geschickt angestellt." erwiderte er und leerte seinen Becher, nur um nach der nächsten vollen Karaffe zu greifen, die ein Diener brachte. "Möchtet Ihr auch noch etwas?" fragte er Alan und goss ihm dann einfach nach ohne eine Antwort abzuwarten, ehe er seinen eigenen Becher wieder füllte. Vielleicht würde es heute Abend ja doch noch ganz amüsant hier an der Tafel werden.
Richard nahm einen weiteren großen Schluck Wein und nutzte die Gelegenheit, um Alan dieses Mal ein wenig eingehender zu mustern. "Wie kommt es, dass ein Mann wie Ihr noch ungebunden ist? Euch liegen die Frauen doch sicher Scharenweise zu Füßen will ich meinen." Gut sah der junge Ritter immerhin aus, hatte eine stattliche Erscheinung und strahlte ein Selbstbewusstsein aus, dass durchaus angenehm war, nicht zu aufdringlich, aber er ließ keinen Zweifel daran, dass er wusste, was er wollte.

Alan

"Er ist vermutlich klüger als wir alle. Geschadet hat ihm diese Taktik jedenfalls nicht. Auch wenn sein Schwiegervater davon nicht sonderlich begeistert war, hier ist er dennoch."
Alan nickte zustimmend, als Richard ihm nachgoss. "Ich danke Euch. Ich bin ziemlich froh, dass ich Euch getroffen habe. So ist es ganz und gar nicht mehr langweilig."
Er lehnte sich zurück und trank einen Schluck Wein. "Einfach nicht der richtigen Frau begegnet vielleicht? Selbst wenn sie mir zu Füßen liegen, interessiert mich das meistens nur wenig." Er hatte viel mehr Interesse an dem gutaussehenden Prinzen vor ihm. Der Prinz, dessen Frau sich gerade erhob und sich mit einem Kuss verabschiedete, um noch einmal nach den Kindern zu sehen und sich dann hinzulegen. Das passte ihm sehr gut in den Kram.

Richards Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "Er kann von Glück reden, dass er noch lebt. Er hat sich wirklich nicht den leichtesten Schwiegervater ausgesucht, ich spreche aus Erfahrung." scherzte er und nippte an seinem Wein, ehe er sich zu Beatrice lehnte, die sich gerade verabschieden wollte, um ihr noch einen Kuss zu geben. "Wünsch den Kleinen eine gute Nacht von mir." bat er sie und schenkte Beatrice ein Lächeln bis sie sich abgewandt hatte, dann drehte er sich wieder zu Alan herum.
"Nicht der richtigen Frau begegnet?" wiederholte Richard ein wenig erstaunt. "Ihr seid also wählerisch? Hätte ich Euch gar nicht zugetraut." feixte er und trank noch etwas Wein. "Eine gute Partie hat sich doch sicher schon einmal geboten, oder etwa nicht?"

Alan

"Nun, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Der Lordkanzler ist kein sehr umgänglicher Mann, wenn es um das Wohl seiner Töchter geht, hört man. Er sei sehr eifersüchtig. Könnt Ihr das bestätigen?"
Alan sah Lady Beatrice hinterher, bis sie den Raum verlassen hatte und entspannte sich dann etwas. Endlich waren sie ungestört und Alan musste lachen, als Richard so erstaunt reagierte.
"Wählerisch würde ich es nicht direkt nennen. Und eine gute Partie hätte sich sicherlich gefunden, wenn ich danach gesucht hätte. Ich wäre nicht wählerisch, wenn es hübsche Frauen wären, die ich begehre.", bemerkte er vielsagend.

"Voll und ganz. Wenn man eine seiner Töchter will, muss man wahrlich vorsichtig sein, es ist kein ganz leichtes Unterfangen. Aber ich sage Euch, es lohnt sich dafür umso mehr, wenn man Erfolg hat." erklärte Richard grinsend.
Bei Alans nächsten Worten lief Richard ein leichter Schauer über den Rücken und er starrte den Ritter einen Augenblick lang an. Hatte er das gerade wirklich so gemeint? Oder interpretierte Richard zuviel in diese Worte hinein?
Er nahm einen großen Schluck Wein und lächelte dann leicht. "So, was begehrt Ihr denn dann? Eine hübsche Frau sollte man schließlich nicht von der Bettkante stoßen." erwiderte Richard mit bemüht ruhiger Stimme.

Alan

"Wenn Ihr das sagt. Ihr müsst ja wissen, ob es sich gelohnt hat. Und der Lordkanzler wird schon wissen, warum er seine Töchter so gut beschützt, was?"
Alan lachte auf. "Ist das so schwer zu erraten?" Er legte den Kopf ein wenig zur Seite und senkte halb die Lider. "Eine hübsche Frau mag ja ganz schön sein. Aber es geht nichts darüber, einen gut aussehenden Kerl bei sich zu haben. Ich bin nicht sicher, ob Ihr das verstehen könnt. In jedem Fall ist es so...Daher sehe ich die Sache mit der Ehefrau doch etwas entspannter."

"Das hat es sich in jedem Fall. Und er tut gut daran, seine Töchter zu bewachen, wenn gleich er nun mittlerweile nur noch zwei hat, die noch nicht verheiratet oder zumindest verlobt sind." bemerkte Richard amüsiert.
Im nächsten Moment begann seine Kopfhaut zu prickeln. Richard war sich nicht ganz sicher, ob er diesen Kerl nun mutig oder dumm fand, aber zumindest ließ er ihn nicht kalt. Und das schwierigste war, dass es das erste Mal seit seiner Begegnung mit Cedric war, dass ein Mann so offen auf ihn zu kam und scheinbar Interesse an ihm zeigte. Richard selbst hatte des Öfteren dem ein oder anderen nachgesehen, aber dabei war es geblieben, doch jetzt befand er sich mit einem Mal in einer ganz anderen Lage - und wusste absolut nicht damit umzugehen.
Richard nippte an seinem Wein und hob dann eine Augenbraue. "Dafür, dass es in den Augen so mancher Kirchenmänner kaum eine schlimmere Sünde gibt, geht Ihr erstaunlich offen mit Euren Gelüsten um." bemerkte Richard trocken. "Allerdings kann ich mir auch kaum vorstellen, einen Mann einer hübschen Frau vorzuziehen." Oder vielleicht doch ...

Alan

"Dann ist er ja bald seiner Aufgabe als eifersüchtiger Vater ledig. Das freut seine Frau sicherlich." Alan wusste, dass er Richard nicht kalt damit ließ. Er spürte es einfach und er baut darauf, dass er nicht enttäuscht werden würde.
Alan sah Richard offen an. "Aber nur Ihr hört mich und ich glaube nicht, dass es Euch sonderlich schockiert. Oder liege ich da etwa falsch?"
Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er lehnte sich vor. "Seid Ihr Euch da wirklich sicher, dass Ihr es Euch nicht vorstellen könnt?"

Richard atmete leise aus. "Ihr setzt recht großes Vertrauen in einen Mann, den Ihr erst wenige Augenblicke kennt." bemerkte er offen, nickte dann ab. "Ihr habt jedoch Recht, ich habe besseres zu tun als Euch an irgendeinen Pfaffen auszuliefern für das, was Ihr da sagt."
Richard leerte seinen Becher ein weiteres Mal und hielt dann mitten in der Bewegung inne. Er starrte Alan einen Moment lang an, dann nickte er langsam. "Ja, ich denke, ich bin mir sicher." erklärte er, wusste jedoch, dass er wohl kaum überzeugend klang. Er stellte den leeren Weinbecher vor sich auf den Tisch und atmete durch. Dieser verfluchte Kerl brachte ihn völlig durcheinander!

Alan

Alan hob die Augenbrauen und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis, Mylord. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr so kurzsichtig seid und deswegen diesen schönen Abend verderbt. Seht Ihr, ich habe Recht."
Dieses kurze Erstarren seines Gegenübers entging ihm nicht und Alan trank noch einen Schluck, leckte sich beiläufig, wie gedankenverloren über die Lippen.
"Ich glaube nicht, dass Ihr Euch da so sicher seid. Habt Ihr es je ausprobiert?", fragte er mit gesenkter Stimme.

"Eine sehr gute Menschenkenntnis? So so. Bewahrt Euch diese Fähigkeit, Alan, sie kann Euch noch wahrlich nützlich sein." entgegnete Richard und gab einem Diener ein Zeichen, um mehr Wein zu bringen. Er brauchte einen gut gefüllten Becher, so viel war sicher.
Richard wünschte sich, er hätte einfach den Blick abwenden können, aber es gelang ihm einfach nicht weg zu sehen, als Alan den Becher von den Lippen nahm und sich über die Lippen leckte. Richard schluckte schwer. Warum stellte Gott ihn auf solch eine Probe? War es schon nicht schwer genug überhaupt mit diesem eigenartigen Verlangen gestraft zu sein? Musste er ihm nun auch noch diesen unverschämten Ritter vor die Nase setzen?
Richard griff mit leicht bebenden Fingern nach seinem neu gefüllten Becher und trank, ehe er schließlich den Kopf schüttelte. "Nein. Warum auch?" gab er endlich zurück. "Ich habe eine wundervolle Frau, die mir alles bietet, was ich mir wünsche."

Alan

Alan nickte. "Das denke ich auch. Und ich habe mich bisher nur äußerst selten geirrt. Ich denke, ich tue es auch in diesem Fall nicht." Er wartete, bis Richard einen neuen Becher Wein hatte und trank wieder einen Schluck von seinem. Irgendwie würde es ihm schon gelingen den Prinzen von sich zu überzeugen. Und wenn es nur aus Neugierde war. Er spürte schon, wie der Andere gefesselt war von ihm und doch noch nicht mit sich vereinbaren konnte einen Schritt weiter zu gehen.
"Das stimmt natürlich. Sie bietet Euch, was Ihr wünscht. Aber Ihr könnt nur wünschen, was Ihr kennt, nicht wahr? Ihr habt es noch nie ausprobiert mit einem Mann, nicht wahr? Obwohl Ihr gerne würdet. Es ist eine völlig neue Erfahrung..."

Obwohl Ihr gerne würdet.
Richard schluckte und öffnete kurz den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn jedoch wieder als ihm bewusst wurde, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, was er eigentlich sagen sollte.
Ja, er hatte es noch nie ausprobiert und ja, er würde es gerne tun. Er wusste selbst nicht warum, aber allein die Vorstellung daran sorgte dafür, dass ihm warm wurde.
Richard stellte seinen Becher auf den Tisch und schüttelte den Kopf. "Verzeiht, ich ..." er stockte kurz, wagte fast gar nicht Alan anzusehen. "Ich sollte jetzt besser gehen. Meine Gemahlin wartet sicher schon auf mich und ..." und wenn ich länger bleibe, weiß ich nicht, was ich noch tun werde.

Alan

Alan neigte leicht den Kopf und trank langsam noch einen Schluck, als Richard Anstalten machte zu
gehen. Es war ihm deutlich anzusehen, wie wenig kalt ihn diese Szene ließ.
"Das ist aber äußerst schade, dass Ihr schon gehen wollt. Eure Gemahlin schläft sicher schon, also wird sie gar nicht bemerken, ob Ihr noch wegbleibt oder nicht. Mich hingegen lasst Ihr allein zurück. Habt Ihr Angst vor Eurer eigenen Courage?", fragte er herausfordernd.
"Wenn Ihr dennoch beschließt Eure Träume einmal auszuleben und es ein einziges Mal zu probieren, ich habe meine Gemächer gleich zwei Gänge weiter...dort findet Ihr mich."

Richards Augen blitzten zornig auf. "Ich habe keine Angst." zischte er gereizt und wusste, dass er Alan damit erst Recht in die Falle gegangen war, denn dieser hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Richard traute sich selbst nicht mehr.
Langsam er hob er sich. "Ich brauche ... nur ein wenig frische Luft. Entschuldigt mich." erklärte er dann und wandte sich ab, um die Halle für einen Moment zu verlassen. Vielleicht würde ihm die frische, kühle Luft draußen auch wieder zu einem klaren Kopf verhelfen. Im Moment drehten sich seine Gedanken die ganze Zeit im Kreis und das schlimmste daran war, dass sie immer wieder zu Alan zurück kehrten.
Richard trat ins Freie und schloss für einen Moment die Augen. Wenn er doch nur aufhören könnte, sich vorzustellen, wie aufregend es wäre diesem unverschämten Ritter sein Hemd auszuziehen. Und dann weiter zu machen ...
Richard atmete geräuschvoll aus. Was tat er denn nur hier?

Alan

"Ihr werdet Euch nicht ewig selbst etwas vormachen können, Mylord.", erwiderte Alan gelassen. Er wusste ganz genau, dass er Richard nicht kalt ließ. "Wie Ihr meint...aber in Euren Gedanken bleibe ich dennoch.", erklärte er und ließ dem Prinzen dann einen kleinen Vorsprung, ehe er ihm nach draußen folgte und sich hinter ihm an den Türrahmen lehnte.
"Ihr könnt diesen Geistern nicht entkommen, Mylord. Das musste ich ebenso feststellen wie Ihr es tun werdet. Und egal, was die Welt auch sagt, daran ist nichts Schlimmes. Gott hätte und sonst nicht genauso geschaffen."