William und Joanna ab ca. 1179 bis 1180

Roger

"Nein, das stimmt, du hast es nicht direkt gesagt. Aber wie soll ich es denn sonst verstehen, wenn du ständig darauf verweist, dass du die Situation furchtbar findest, dass du es nicht ausstehen kannst, meine Geliebte zu sein, dass du dich nicht mehr von mir anfassen lassen willst ... ich weiß einfach nicht mehr woran ich bin." erwiderte Roger scharf.
Roger fuhr sich entnervt durch die Haare. "Ich versuche es ja! Ich versuche für dich da zu sein, aber verstehst du nicht, wie schwer es für mich ist, wenn ich mir ständig anhören muss, wie furchtbar das alles hier für dich ist? Ich würde dir ja das Leben gerne erträglicher machen, aber ich weiß nicht, was ich noch tun soll ... sag es mir und ich tue es, ich bin mit meinem Latein am Ende."

Elizabeth

"Weil ich sie furchtbar finde und ich mag es wirklich nicht, deine Geliebte zu sein. Ich liebe dich und ich bin gern bei dir, aber ich hätte gerne auch endlich einen wirklichen Stand. Du weißt genau, wie sie von mir reden. Sogar mein Vater hat mich schon als Hure bezeichnet! Ich will mich von dir anfassen lassen, aber ich will nicht wieder schwanger werden, bevor ich endlich eine ehrbare Frau bin."
Sein scharfer Ton passte ihr gar nicht und so hob auch sie die Stimme langsam an. Wie konnte er nur so mit ihr reden?
"Wenn es dir nicht passt, dass ich dich nicht immer glücklich strahlend ins Bett lasse, sag es, dann kann ich ja auch zurück zu meinen Eltern gehen! Die würden sich meine Sorgen sicher mit mehr Ernst anhören!"

Roger

"Aber du wusstest genau, was geschehen würde als du zu mir gekommen bist! Ich war verheiratet, verdammt, bist du wirklich so naiv? Wie hast du dir denn vorgestellt, wie es laufen würde? Ich dachte unsere Liebe wäre das was zählt und nicht, was andere von uns denken!" fuhr Roger sie wütend an. Er konnte nicht glauben, dass sie ihre Meinung nun so geändert hatte.
Roger schnaubte leise. "Das ist es, nicht wahr? Du willst zu deinen Eltern zurück, habe ich Recht? Weil hier ja alle nur böse zu dir sind, du keine Freunde findest und ich dir nicht ausreiche. Sag es ruhig. Sag ruhig, dass du es hier in Norfolk nicht aushältst. Und weißt du was, Elizabeth? Selbst wenn wir verheiratet wären, würde sich daran nichts ändern, wenn du nichts dafür tust!" fuhr Roger fort. "Manchmal frage ich mich wirklich, wieso du noch hier bist, wenn dir doch alles hier so zuwider ist. An mir kann es ja nicht liegen, so wichtig scheine ich ja nicht mehr zu sein."

Elizabeth

"Ja, ich wusste das! Aber da dachte ich nicht daran, wie lange es dauern würde, bis du mich heiratest! Du hast mir versprochen, dass unsere Kinder in einer Ehe zur Welt kommen, als ich schwanger geworden bin. Und gehalten hast du es trotzdem nicht. Unsere Liebe zählt, natürlich! Sonst wäre ich doch gar nicht erst hier her gekommen, du Idiot!"
Elizabeth stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. "Ich wollte nicht, ich wollte eigentlich bei dir bleiben, weil ich dich liebe. Aber wenn ich so darüber nachdenke, klingt das schon verlockend!", fauchte sie wütend.
"Du hilfst mir ja auch nicht! Du hilfst mir nicht, machst mich nicht mit Leuten bekannt. Du erwartest, dass du allein mein Lebensinhalt bist! Aber ich brauche auch Freunde, um einmal zu reden oder mich über Kinder auszutauschen. Wenn wir verheiratet wären, würde mich wenigstens nicht mehr jeder als Störenfried ansehen! Aber wenn du so ignorant bist, die Wahrheit nicht sehen zu wollen, kann ich ja eigentlich auch mit Sarah gehen."

Roger

"Ich habe es nicht gehalten, weil ich es nicht halten konnte! Wie stellst du dir das vor? Ich kann nicht eben so eine Annullierung aus dem Hut zaubern. Ja, es war ein Fehler, dir das zu versprechen, aber ich dachte, es wäre vielleicht möglich, aber das war es nun einmal nicht eher."
Roger verengte die Augen. "Ich erwarte nicht, dass ich allein dein Lebensinhalt bin, ich wäre froh, wenn du hier Freunde finden würdest und dich wohl fühlst, aber soll ich nun für dich Freundschaften an Land ziehen?"
Roger gab einen verächtlichen Laut von sich. "Dann geh doch, wenn ich dir so unwichtig bin." knurrte er verärgert darüber, dass sie damit überhaupt drohte.

Elizabeth

Elizabeth schüttelte den Kopf. "Du hättest sie gar nicht heiraten dürfen! Im Prinzip waren wir verlobt, wenn auch nicht offiziell. Aber du hattest mir die Ehe versprochen. Nun ja, es ist ja jetzt auch egal.", erwiderte sie spitz. "Nein, es war nicht möglich. Aber du hast dir vorher auch nie Mühe gegeben. Henry hat dir das Ganze aus der Hand genommen, glücklicherweise.", fügte sie hinzu.
"Nein, aber du kennst de Leute hier doch so gut! Warum stellst du mir niemanden vor? Schämst du dich für mich? Wenn du mir unwichtig wärst, wäre ich dann hier? Hätte ich dir eine Tochter geschenkt? Jetzt überleg einmal, was ich schon alles auf mich genommen habe für dich! Gut, wenn es dir egal ist, dann gehe ich! Und zwar jetzt sofort!", warf sie ihm an den Kopf und drehte sich um, um ihre Sachen zu packen. "Und glaub ja nicht, ich lasse Sarah hier."

Roger

"Soll ich dich an die Hand nehmen und zu jedem Einzelnen hinführen? Es ist ja nicht so als würde ich mich nicht in aller Öffentlichkeit mit dir zeigen ... und Leute hast du durchaus schon welche getroffen, was erwartest du von mir? Ich habe dir angeboten, wir könnten eine neue Zofe für dich suchen, aber die Idee scheint dir ja auch nicht gefallen zu haben."
Als Lizzy sich umdrehte, blitzten Rogers Augen wütend auf, er folgte ihr und drehte sie wieder zu sich herum. "Ich schäme mich nicht für dich, ich liebe dich! Aber es zerrt an meinen Nerven, dass du kaum noch ein gutes Haar an mir lässt."

Elizabeth

"Darum geht es doch gar nicht! Du hättest mir vielleicht ein paar Frauen vorstellen können, die du kennst. Das hast du nämlich nicht getan. Getroffen haben wir meistens nur ältere Männer.Und einer neuen Zofe war ich gar nicht abgeneigt, doch da du nichts ehr gesagt hast, dachte ich, es wäre erledigt und du hättest anders entschieden."
Sie riss ihren Arm los und funkelte ihn zornig an. "Ich liebe dich auch, aber da dir das offenbar nicht genügt, werde ich jetzt gehen. Du erzählst einen Unsinn, es ist unglaublich! Du willst mir auch einfach nicht zuhören. An deinen Nerven zerrt es? Du kritisierst mich doch auch ständig."

Roger

"Siehst du, schon wieder ist es nur meine Schuld. Ich habe nichts mehr gesagt ... und warum fragst du dann nicht einfach?" Bevor Elizabeth jedoch antworten konnte, hob Roger die Hand. "Erspar es mir." knurrte er und knirschte mit den Zähnen.
"Erzähl keinen Unfug, du wirst nicht gehen." erwiderte Roger ruppig. "Wie stellst du dir das auch vor, alleine mit einem kleinen Kind durch England zu reisen?" Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab. "Beruhig dich erst einmal wieder, dann reden wir nachher weiter." entschied Roger und ging wütend zur Tür.

Elizabeth

Doch Elizabeth hatte sich nicht beruhigen wollen. Roger hatte es zu weit getrieben. Sie hatte Weihnachten mit ihm verbringen wollen und dafür ihrer Familie einen Korb gegeben. Das hatte er nicht zu schätzen gewusst. Stattdessen hatte er ihr Vorhaltungen gemacht und nicht berücksichtigt, wie jung sie noch war und wie schwer ihre neue Rolle ihr noch fiel, zumal sie nicht offiziell und mit Segen der Kirche an seiner Seite sein durfte.
So war sie abgereist und hatte sich nicht davon abbringen lassen. Sie war nach Truro gereist und hatte einen der Ritter gebeten sie zu begleiten. Nun stieg sie mit Sarah auf dem Arm aus der kleinen Kutsche und atmete tief durch. Meerluft....endlich war sie einmal wieder Zuhause. Wie ihre Eltern wohl reagieren würden?

Philippe

Philippe hatte gerade einen Rundgang durch die Stallungen gemacht und wollte sich gerade auf den Weg in die Burg machen, um mit Robert über die Pferde zu sprechen als eine Kutsche im Burghof hielt. Überrascht, da eigentlich kein Besuch erwartet wurde, stapfte Philippe durch den Schnee hinüber zu dem Gespann als gerade jemand ausstieg und sich ein vertrautes Gesicht unter der Kapuze zeigte.
"Elizabeth!?" Philippe klang ehrlich überrascht, hatte seine Halbschwester doch eigentlich verlauten lassen, dass sie über Weihnachten nicht her kommen würde. Und nun stand sie hier vor ihm, mit einem kleinen Kindchen auf dem Arm, das zweifellos ihre Tochter sein musste und das kurz vor dem Weihnachtsfest. "Was machst du denn hier? Und noch dazu ganz alleine?" fragte er überrascht, trat zu ihr und nahm sie vorsichtig in die Arme, um das Kleine nicht zu erdrücken.

Elizabeth

Elizabeths Gesicht hellte sich ein wenig auf, als sie eine vertraute Gestalt näher kommen sah. "Phil..." Sie lächelte sanft und gab ihm einen Kuss auf die Wange, als er sie umarmte. "Ich bin so froh dich zu sehen. Geht es dir gut? Ich...naja, ich habe mich mit Roger ziemlich gestritten und da dachte ich, kann ich auch über Weihnachten nach Hause kommen. Er weiß es ohnehin nicht zu schätzen, dass ich lieber bei ihm bleiben wollte. Und so habt ihr auch gleich Gelegenheit Sarah kennenzulernen. Und Papa hat uns eingeladen...er sagte, die Kleine und ich wären hier immer willkommen. Darauf habe ich nun gebaut, als ich mich auf eigene Faust aufgemacht habe."

Philippe

"Mir geht es gut. Amélie ist wieder schwanger und der kleine Sebastién wächst und gedeiht, es ist eine wahre Freude." berichtete er, knirschte dann jedoch mit den Zähnen. "Er hat dich aber nicht angerührt, oder?" fragte er scharf. Allein bei der Vorstellung, dass dieser Kerl Hand an Elizabeth gelegt haben könnte, kochte der Zorn in ihm hoch. "Undankbarer Mistkerl, also wirklich." grollte er, legte seiner Halbschwester einen Arm um die Schultern und führte sie Richtung Burg. "Du bist wirklich ein verrücktes Huhn, Lizzy!" bemerkte er dann sanft. "Du kannst doch nicht einfach im tiefsten Winter beinahe alleine mit einem kleinen Kind durch halb England reisen." tadelte er und drückte sie sanft an sich. "Aber ich bin froh dich zu sehen. Und Vater und Joanna werden außer sich sein vor Freude, glaub mir." versicherte er ihr grinsend.

Elizabeth

"Das ist wundervoll, ich freue mich sehr für euch. Ihr seid wirklich sehr glücklich miteinander, nicht wahr?" Und sie war wirklich froh, dass Philippe wieder so zufrieden mit seinem Leben war. "Nein, nein.", widersprach sie hastig. "Er würde mir nie wehtun. Aber...ich bin eben ziemlich einsam und irgendwie sieht er das nicht ein. Es dauert so lange schon und wir sind immer noch nicht verheiratet. Darüber haben wir häufig gestritten in letzter Zeit. Also bin ich hergekommen...soll er doch erst einmal sehen, wie wichtig ich wirklich für ihn bin."
Aber es rührte sie, dass Philippe sich so sorgte. Sie musste lachen. "Ja, ich weiß. Das bin ich immer. Aber es ist doch gut gegangen. Jetzt bin ich hier...sind wir hier. Und ich bin froh darüber, Vater wird sich auf jeden Fall freuen. Er war so traurig, dass ich nicht kommen wollte."

Philippe

"Ja, das sind wir. Amélie ist wirklich das Beste, was mir je passieren konnte." bestätigte Philippe lächelnd. Auf Elizabeths Antwort hin nickte er grimmig. "Gut, sonst hätte er gewaltigen Ärger mit mir bekommen." versicherte Philippe und öffnete die Tür zur Halle, damit sie heraus aus der Kälte kamen.
"Es ist schön, dass du gekommen bist, nun sind wirklich alle zusammen. Du wirst schon sehen, deine Ankunft wird sicher für einigen Trubel hier sorgen." bemerkte Philippe grinsend. "Aber erst einmal solltest du wohl nach deinen Eltern sehen, bevor sie von irgendjemand anderem hören, dass du angekommen bist. So etwas verbreitet sich ja immer schnell."

Elizabeth

"Da hast du wohl recht. Wir sehen uns bestimmt später noch einmal. Jetzt werde ich Vater einmal suchen und ihn überraschen, bevor mir jemand diese Chance nimmt. Und er freut sich sicher, Sarah wieder zu sehen." Elizabeth küsste ihn noch einmal auf die Wange und verabschiedete sich dann von ihm, um sich auf den Weg zum Arbeitszimmer ihres Vaters zu machen.
Sie seufzte leise und klopfte schließlich an, trat ein und schloss die Tür. Lächelnd drehte sie sich um. "Hier ist deine Weihnachtsüberraschung.", erklärte sie mit einem strahlenden Lächeln. Wie sehr sie sich doch freute ihn wieder zu sehen, sie hatte ihre Eltern so vermisst.

William schüttelte leicht den Kopf als er den Brief zur Seite legte, den er gerade gelesen hatte. Wieder eine Heiratsanfrage für Mary, allmählich konnte er sich vor solchen Briefen kaum noch retten. Er wollte gerade nach einem weiteren Schriftstück greifen, als es an der Tür klopfte. "Herein." rief er und lehnte sich zurück, neugierig, wer ihn nun wohl wieder aufhalten würde.
Als der Besuch jedoch eintrat, erhellte sich seine Miene und William war im Nu auf den Beinen. "Lizzy!" rief er überrascht und eilte zu seiner Tochter hinüber. "Warum hast du denn nicht geschrieben, dass du kommst, Mädchen?" fragte er und zog sie in seine Arme, küsste sie auf die Wangen und bedachte seine kleine Enkelin mit einem zärtlichen Blick. "Geht es euch gut? Ich dachte, du wolltest über die Festtage in Norfolk bleiben?" Aber er freute sich unglaublich darüber, dass sie sich anders entschieden hatte.

Elizabeth

Elizabeth schmiegte sich kurz an ihren Vater und atmete tief durch, alle Anspannung fiel von ihr ab und für einen Moment fühlte sie sich einfach nur geborgen. "Weil ich es selbst nicht vorher wusste...Ich habe mit Roger gestritten. Wir haben viel gestritten in letzter Zeit, weil sich auch die Sache mit der Annullierung so lange hinzieht. Und weil ich keine Freunde in Norfolk finde. Er konnte mich nicht verstehen und ich ihn auch nicht. Ein bisschen Abstand wird uns wohl gut tun, bis er mich wieder zu schätzen weiß."
Sie lächelte. "Aber sonst geht es uns gut und ich dachte, ich nutze die Gelegenheit Weihnachten mit euch zu feiern. Außerdem kennen die Anderen Sarah noch nicht. Ist sie nicht groß geworden?"

"Gestritten?" William atmete geräuschvoll aus und schüttelte den Kopf. "Von mir aus kann gar nicht genug Abstand zwischen dir und diesem ... diesem Kerl liegen." brummte er und strich Lizzy über den Rücken. "Aber ich freue mich, dass ihr zwei hergekommen seid und du weißt ja, du bist hier so lange willkommen, wie du bleiben möchtest."
Lächelnd sah er auf seine Enkelin hinab und nickte. "Das ist sie. Und man sieht schon jetzt, dass sie einmal so hübsch werden will, wie ihre Mutter." bemerkte William lächelnd und deutete dann zum Kamin hinüber. "Aber was hältst du davon, wenn wir uns einen Moment setzen und du erzählst mir dann alles in Ruhe? Dein alter Herr ist momentan nicht allzu gut zu Fuß." William versuchte dabei möglichst locker zu klingen, wenn gleich ihm diese Eingeschränktheit noch immer schwer zu schaffen machte. Dank Johns Tinktur und den Ratschlägen, die William strikt befolgte, war es schon besser geworden, aber er hatte noch immer Schmerzen, die ihn einfach nicht ganz in Ruhe lassen wollten.

Elizabeth

Elizabeth schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß, dass du so denkst. Darüber werden wir uns nicht einig werden. Aber im Moment tut Abstand wirklich gut und ich werde erst einmal bleiben."
Sie hob die Augenbrauen und musterte ihren Vater kurz, folgte ihm dann aber zum Kamin um sich in einen Sessel zu setzen. "Wie du möchtest...aber was ist passiert? Warum bist du im Moment nicht so gut zu Fuß? Hast du dich verletzt?"
Das war ihr nämlich noch nicht aufgefallen, als sie ihren Vater zuletzt gesehen hatte. "Viel zu erzählen gibt es aber eigentlich nicht...es dauert einfach zu lange, bis wir heiraten können und wenn ich mich darüber beklagt habe, hat er sich immer gleich persönlich angegriffen gefühlt. Es ist nicht so einfach mit ihm im Moment. Und naja...." Sie zögerte unsicher. "Er war nicht sehr glücklich darüber, dass ich erst mal kein zweites Kind in die Welt setzen möchte."

William ging bewusst nicht weiter darauf ein, denn Lizzy hatte recht: sie würden sich in diesem Punkt nicht einig werden, also war es besser, wenn sie das Thema gar nicht erst neu anschnitten.
Als er sich in den Sessel sinken ließ, schnitt er eine Grimasse und streckte die Hände nach der kleinen Sarah aus. "Gib mir meine Enkelin, ja?" bat er dann lächelnd und nahm die Kleine vorsichtig auf den Arm.
"Es ist keine neue Verletzung ... es scheint von meinem Beinbruch zu kommen, John vermutet, dass dabei irgendetwas dauerhaft geschädigt wurde, möglicherweise das Knie zu sehr belastet wurde ... in jedem Fall bereitet mir die anhaltende Kälte Probleme." berichtete er verdrossen, musste aber wieder lächeln als seine kleine Enkelin ihn munter anstrahlte.
Einen Moment hielt er den Blick auf Sarah gerichtet, strich ihr über die Wange und hörte Lizzy aufmerksam zu, dann sah er seine Tochter wieder an und nickte bedächtig. "Ich verstehe." murmelte er. "Wie gesagt, du kannst so lange bleiben, wie du möchtest. Und vielleicht solltest du hier bleiben bis eure Heirat tatsächlich stattfinden kann. Denk darüber nach, aber so würdest du weiteren Diskussionen über ein weiteres uneheliches Kind aus dem Weg gehen und Roger begreift dann vielleicht endlich, dass er mit dir nicht machen kann, was er will, wenngleich du für ihn eine Menge aufgegeben hast."

Elizabeth

Elizabeth übergab ihrem Vater bereitwillig seine Enkelin und lehnte sich im Sessel zurück um die Beiden zu beobachten. Was für ein schönes Bild das doch gab...
"Immerhin keine neue Verletzung, ich dachte schon, du hättest wieder einen Unfall gehabt. Das hier ist wohl bedauerlich, aber verhindern kannst du es nicht. Nur tun, was John dir sagt, damit es nicht schlechter wird. Aber der Sommer wird auch wieder kommen. So lange so kalt ist es ja glücklicherweise nicht."
Sie legte den Kopf leicht zur Seite. "Ich danke dir, ich werde es mir überlegen. Aber ich denke, er wird das schon so begreifen. Er dachte, ich würde nur damit drohen, dass ich abreise. Er hat nicht damit gerechnet, dass ich es wirklich tue. Abwarten, wie er darauf noch reagiert."

William zog eine Augenbraue empor. "Na ne, so oft verletzte ich mich ja nun nicht." mahnte er und zuckte dann mit den Schultern. "Tja, ich werde wohl oder übel damit leben müssen, aber besonders glücklich bin ich darüber nun wirklich nicht."
William war wirklich froh, dass seine Tochter hergekommen war, wenngleich die Umstände natürlich alles andere als erfreulich waren. Doch so kamen sie nun doch noch in den Genuss die gesamte Familie bei sich zu haben an Weihnachten.
"Na wie dam auch sei, jetzt werden wir wohl erst einmal abwarten müssen und in der Zeit genießen wir, dass du hier bei uns bist." erklärte er lächelnd.

Elizabeth

Elizabeth lächelte. "Das stimmt schon...lass dich nicht von mir ärgern. Ich habe es nur so vermisst, dass wir uns gegenseitig aufgezogen haben." Ihr Vater und sie hatten schon immer eine sehr innige Beziehung gehabt. Vielleicht, weil sie die erste Tochter von Joanna war und er ihre Mutter so sehr liebte.
"Ich kann verstehen, dass du nicht sehr glücklich damit bist, aber ändern kannst du nichts daran. Es wird vorüber gehen wie der Winter. So wie auch mein Streit mit Roger hoffentlich...aber bis dahin bin ich einfach nur froh wieder bei euch zu sein. Ich freue mich darauf meine Geschwister wiederzusehen. Phil bin ich schon begegnet...er wirkt so glücklich."

William lächelte und griff kurz nach Lizzys Hand, um sie leicht zu drücken. "Ich habe es auch vermisst. Und vor allem habe ich es vermisst, meine Tochter um mich zu haben." erwiderte er sanft, seufzte dann jedoch. "Ja, und wie der Winter werden auch die Schmerzen wieder zurück kommen." bemerkte er verdrossen.
William nickte. "Das ist er auch. Ich hatte nicht mehr zu hoffen gewagt, dass der Junge noch einmal so glücklich und mit sich selbst im Reinen sein würde, aber Amélie hat ein wahres Wunder gewirkt." Und dafür würde er dem Mädchen auch ewig dankbar sein, sie hatte Philippe wirklich sehr geholfen.