William und Joanna ab ca. 1179 bis 1180

Mary

Mary lächelte zärtlich. "Es ist sogar noch viel schöner. Die Themse ist schon wundervoll, aber mit meiner Begleitung kann auch sie nicht mithalten." erklärte sie sanft und schloss die Augen als Gerards Hände zu ihren Oberarmen wanderten.
Marys Herz schlug schneller. Diese vertraute Anrede ... "Ich werde ja sagen. Wie könnte ich auch nicht, ist es doch das, was ich mir wünsche?" erwiderte sie mit leiser Stimme. "Ich wäre glücklich, wenn ich zu gegebener Zeit mit dir nach Essex kommen dürfte. An deiner Seite, als deine Gemahlin."

Gerard

Gerard lächelte zufrieden, schloss ebenfalls einen Moment die Augen und atmete ihren Duft tief ein. "Was deine Zofen wohl dazu sagen, dass sie uns so sehen? Sie werden es sicher deinem Vater erzählen. Ich weiß, das alles ging sehr schnell mit uns Beiden, aber es ist richtig....es fühlt sich gut an."
Er öffnete die Augen wieder.
"Dann wäre auch ich glücklich. Ich wäre wirklich froh dich mit mir nehmen zu dürfen. In ein paar Tagen werde ich nochmal bei deinem Vater vorsprechen, dann sehen wir weiter."

Mary

Mary grinste breit. "Sollen sie doch, mir ist es gleich. Schließlich werde ich es meinem Vater zuerst erzählen." erklärte Mary gelassen. "Ich habe keine Angst davor ihm von unserem Spaziergang zu erzählen und auch nicht davon, dass wir uns gut verstehen. Dann ist er wenigstens vorgewarnt und reißt dir aus Sorge um mich vielleicht nicht den Kopf ab, wenn du ihn um meine Hand bittest."
Mary legte ihre Hand auf Gerards und drückte sie leicht. "Das klingt doch verlockend, meinst du nicht?" neckte sie leise.

Gerard

Gerard war nervös. Er hatte sich zurecht gelegt, wie er mit dm Earl sprechen wollte, aber er hatte dennoch Angst abgewiesen zu werden. Er hatte Mary lieb gewonnen und er wollte sie unbedingt bei sich behalten. Was, wenn ihr Vater nun ablehnen würde?
Nun, Gerard, du wirst es nie herausfinden, wenn du nicht fragst...
Er atmete durch und klopfte an, trat dann ein.
"Mylord...ich weiß, mein letzter Besuch ist noch nicht lange her, darf ich dennoch mit Euch sprechen?"

William sah auf als es klopfte und bat den Besucher herein. Er war zugegebener Maßen nur wenig überrascht als der Sohn des Earl of Essex herein kam. Mary hatte ihm bereits mit dem jungen Mann in den Ohren gelegen, daher ahnte William bereits worum dieses Gespräch sich drehen würde.
"Natürlich, tretet nur ein. Setzt Euch und erzählt mir, was Euch auf dem Herzen liegt." forderte William ihn auf und deutete auf den freien Platz ihm gegenüber.

Gerard

Gerard war erleichtert, dass der Lordkanzler ihn so freundlich empfing und folgte der Einladung sich zu setzen. Er ließ sich aufgeregt auf die Stuhlkante sinken und sammelte sich noch einmal.
"Es mag ein wenig vermessen sein, nach doch recht kurzer Zeit, doch ich wollte mit Euch über Eure Tochter Mary sprechen. Was für Pläne habt Ihr für ihre Zukunft? Ich möchte gern um ihre Hand anhalten. Ich mag sie sehr gern und sie mich auch."

William musste kurz ein Grinsen unterdrücken und sah Gerard stattdessen mit ernster Miene an. Mary hatte ihn vorgewarnt und sie hatte ihm auch erklärt, wie sie zu dem Erben des Earl of Essex stand. Es fiel William zwar nicht leicht, aber er hatte mittlerweile akzeptiert, dass er seine Töchter gehen lassen musste und immerhin würde eine Heirat Marys mit Gerard of Essex eine gute Verbindung darstellen.
"Natürlich wollt Ihr mit mir über sie reden." bemerkte William langsam und lehnte sich zurück. "So, Ihr mögt sie also gern." William strich sich über das Kinn. "Nun, Ihr kennt sicher meinen Ruf und wisst, wie ich zu meinen Töchtern stehe. Aber ich habe auch bereits mit Mary über Euch gesprochen und Ihr habt Recht, sie mag Euch wirklich gern." erklärte er und seufzte leise. "Es liegt in Marys Hand Euren Antrag anzunehmen oder nicht. Sollte sie einwilligen, werde ich dem Ganzen nicht im Wege stehen."

Gerard

Gerard begann zu lächeln. "Sie hat bereits mit Euch gesprochen? Das ist wundervoll. Ich weiß, dass Ihr Eure Töchter sehr liebt und sehr genau darauf achtet, wem Ihr sie anvertraut. Deshalb hoffe ich, dass ich in Euren Augen Eurer Tochter würdig genug bin."
Er war sehr erleichtert, als der Earl seine Zustimmung gab.
"Ich habe bereits mit ihr darüber gesprochen, darum bin ich recht sicher, dass sie zustimmen wird. Aber ich danke Euch sehr für diese Gelegenheit. Ihr werdet es nicht bereuen.", erklärte er glücklich. "Ich werde immer gut auf sie acht geben."

"Das hat sie. Sie konnte es kaum abwarten mir von Euch zu erzählen." erwiderte William und musste lächeln. "Mir ist wichtig, dass Ihr gut auf sie achtet. Solange sie glücklich ist, seid Ihr der Richtige für meine Tochter."
William stand auf und griff nach einer Karaffe mit Wein. "Darf ich Euch zur Feier dieser Entwicklung einen Wein anbieten?" fragte William dann. In seinen Augen hatte Mary eine gute Wahl getroffen. Herkunft und Titel waren angemessen und Gerard of Essex schien ein passabler Bursche zu sein.

Gerard

Gerard grinste flüchtig. "Ich bin ausgesprochen froh zu hören, dass es ihr ebenso geht wie mir. Ich würde am liebsten auch der ganzen Welt von Mary erzählen. Sie ist ein wunderbares Mädchen. Ich werde sie mit meinem Leben beschützen und hoffe natürlich, dass ich sie glücklich machen kann."
Er nahm überrascht einen Becher Wein entgegen. "Sehr gern, Mylord. Da wird meine Nerven vielleicht etwas beruhigen, ich muss zugeben, ich war ziemlich aufgeregt vor diesem Gespräch. Und jetzt könnte ich die ganze Welt umarmen."
Gerard lächelte in seinen Weinbecher hinein.

"Das ist sie." bestätigte William. "Und ich erwarte, dass Ihr Euch an diese Worte bis an Euer Lebensende erinnern werdet."
William hob seinen Becher und prostete Gerard zu. "Verratet es niemandem, aber ich bin nicht ganz so furchtbar, wie mein Ruf. Ich habe noch niemandem, der eine meiner Töchter heiraten wollte, tatsächlich den Kopf abgerissen." bemerkte er amüsiert und trank einen großen Schluck.
"Und nun leert Euren Becher und seht anschließend zu, dass Ihr nach meiner Tochter sucht. Sie wird es von Euch selbst hören wollen."

Beatrice fühlte sich viel freier, seit Alan fort war. Richard hatte seinen persönlichen Dämon damit überwunden und aus dem gemeinsamen Zuhause gejagt. Sie selbst spürte, dass die Last von ihren Schultern genommen worden war.
Und sie konnte sich Richard wieder viel leichter öffnen. Sie wartete im Prinzip nur darauf, dass er ihr signalisierte, dass er sie begehrte und gerne einen Neuanfang auch im Bett wagen wollte. Sie fürchtete sich die Initiative zu ergreifen aus Angst ihn zu überfordern,wo er gerade zu sich gefunden hatte.
Doch wie würde es weitergehen? Darüber und über noch mehr Dinge dachte sie nach, als sie so mit einer Handarbeit am Fenster saß.

Richard strich sich einige Haare aus der Stirn und öffnete die Tür zum Gemach. Es war eigenartig, dass Beatrice und er scheinbar so mühelos zum Alltag zurück gekehrt waren. Dennoch, insgeheim fürchtete er sich, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm war.
Sie hatten das Bett noch nicht wieder miteinander geteilt und Richard hatte Skrupel den ersten Schritt zu machen, war sich unsicher, ob Beatrice wirklich so weit war.
Nun brachte er jedoch ein Lächeln auf seine Lippen und trat zu seiner Gemahlin hinüber, legte einen Arm um sie und küsste sie sanft auf die Stirn. "Und was treibt meine Schöne hier ganz allein?" fragte er mit weicher Stimme.

Beatrice schloss kurz die Augen, als er sie auf die Stirn küsste und lächelte zufrieden. Es war wieder so viel einfacher geworden zwischen ihnen, das machte einen großen Unterschied. Sie öffnete die Augen wieder.und suchte seinen Blick.
"Ich habe auf dich gewartet und dabei eine Mütze vor Jonathan weitergestrickt. Und was hast du den lieben langen Tag so getrieben?", fragte sie dann, ehe sie das Strickzeug zur Seite legte.
"Du hast mir gefehlt..."
Wenn doch nur alles werden würde wie früher....

"Ach, lauter langweilige Dinge, denen Prinzen so nachgehen müssen. Ich hatte das Gefühl, dass halb Aquitanien mit mir sprechen wollte." erwiderte Richard und legte beide Arme um Beatrice als sie ihr Strickzeug weg legte. "So, du hast mich vermisst? Das geht aber schnell, du hast mich heute Morgen doch noch gesehen." Richard lehnte seine Stirn an ihre und lächelte sanft. "Hattest du Angst, ich würde verloren gehen?"
Vielleicht war er das ja schon und hier stand nur noch eine Hülle herum. Eine Hülle, die versuchte etwas zu sein, was sie gar nicht war.

Beatrice lachte leise und strich ihm tröstend durch die roten Locken. "Nun, du bist ein wichtiger Mann, Richard. Sei froh, dass sie dich lieben und um Rat fragen. Das bedeutet, sie vertrauen dir und schätzen dein Urteil."
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und genoss seine Nähe.
"Ich vermisse dich doch immer, wenn du nicht bei mir bist. Seit heute Morgen st doch sooo viel Zeit vergangen, mein Liebster.", scherzte sie liebevoll.
"Nun, normalerweise kannst du ja auf dich aufpassen. Ich bin einfach nur froh, dass du hier bist."

Richard musste lächeln. "Ja, da hast du allerdings Recht. Ich bin ja auch froh, aber anstrengend ist es mitunter trotzdem." bemerkte er und küsste Beatrice dann sanft auf die Lippen.
Richard setzte sich neben Beatrice und zog sie dann auf seinen Schoß. "Was machen die Kinder? Sind sie schon im Bett oder treiben sie noch irgendwo ihr Unwesen und wir müssen sie gleich noch zusammen treiben?" erkundigte Richard sich.
Es war so schwierig geworden ... früher hätte er nun ganz eindeutige Absichten gehegt, hätte Beatrice umgarnt und versucht sie ins Bett zu bekommen, aber heute war er sich einfach nicht sicher, ob er das wagen konnte. Ob er so unbefangen vor gehen konnte.

Beatrice erwiderte sein Lächeln. "Ich weiß, dass es das ist. Aber es ist deine Bestimmung und du wirst es gut machen. Ich glaube an dich, Richard."
Sie lehnte sich leicht an Richard, nachdem er sie auf seinen Schoß gezogen hatte und legte die Arme um seinen Hals.
"Nein, die Kinder schlafen schon. Sie waren sehr müde heute, nachdem sie Reitunterricht bekommen haben. Sogar Jonathan durfte ein bisschen reiten. Wenn er alt genug ist, sollten wir meinen Bruder bitten ein Pferd für ihn auszubilden, mit dem er gut allein zurecht kommt. Jedenfalls schlafen sie und wir haben den Abend ganz für uns allein.", prophezeite sie verheißungsvoll.
"Was fangen wir damit an?"

"Vielen Dank für dein Vertrauen." erwiderte Richard mit einem Lächeln. Richard bedachte sie mit einem zärtlichen Blick als Beatrice die Arme um seinen Hals legte. "Wirklich? Das freut mich. Ja, das ist eine sehr gute Idee. Du kannst ihm bei Gelegenheit ja schon einmal schreiben, ich schätze ein Pferd so auszubilden dauert eine Weile."
Das Verheißungsvolle in ihrer Stimme jagte ihm einen Schauer über den Rücken. "Ich weiß nicht ... hast du einen guten Vorschlag?" erklärte Richard leise.

Beatrice lächelte. "Du bist mein Mann, natürlich vertraue ich dir.", erwiderte sie voller Überzeugung und schloss kurz die Augen. "Das werde ich tun. Ich bin sicher, er wird es gern tun und ein passendes Pferd aussuchen. Bis dahin wird der Kleine auch so zurecht kommen."
Sie hob eine Augenbraue, als Richard nachfragte.
"Oh, ich glaube, da hätte ich eine sehr gute Idee. Ich muss dir wohl ein bisschen auf die Sprünge helfen." Beatrice nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn sanft, vertiefte den Kuss.

"Gut zu hören." wisperte Richard.
Als Beatrice sein Gesicht dann in die Hände nahm und ihn küsste, lief ihm erneut ein Schauer über den Rücken. Sie wollte es also tatsächlich. Richards Herzschlag beschleunigte sich und er zog Beatrice enger an sich, erwiderte den Kuss voller Sehnsucht. Wie lange er schon auf sie hatte verzichten müssen ...
Richard strich Beatrice zärtlich über den Rücken. "Du bist dir auch ganz sicher?" fragte er ein klein wenig unsicher.

Beatrice ließ die Hände über seine Brust wandern und schob sie dann unter sein Hemd. Die wunde Haut hatte sich mittlerweile vom Tragen des Büßerhemdes erholt und so hatte sie auch kein schlechtes Gewissen dabei.
"Ich bin mir sicher, Richard...." Beatrice lächelte sanft und küsste ihn erneut. "Ich liebe dich. Es hat viel zu lange gedauert..."
Und vielleicht würde sie dann ja irgendwann auch noch einmal ein Kind bekommen. Das würde ihn an nach der schweren Zeit sicher gut tun.

Richard schnappte nach Luft als Beatrice ihre Hände unter das Hemd wandern ließ. "Gut." murmelte er leise. "Das hat es wirklich." bestätigte Richard und ließ die Hände zu der Schnürung ihres Kleides wandern. "Hier oder im Bett?" fragte er leise und öffnete ihr Kleid. Bedächtig schob Richard es von ihren Schultern, legte mehr und mehr Haut frei, bis das Kleid auf ihren Hüften hing. "Du bist so wunderschön." murmelte er, ließ die Hände über ihren Körper wandern und strich zärtlich über ihre Brüste. Seine Hände schlossen sich um Beatrice wundervolle Rundungen und er küsste sie noch einmal. "Ich liebe dich, Beatrice."

Beatrice ließ zu, dass er das Kleid öffnete und von ihren Schultern strich. Es tat gut, wieder von ihm berührt und liebkost zu werden. Sie hatte es wirklich viel zu lange entbehren müssen, aber jetzt waren sie wieder auf dem richtigen Weg.
"Warum oder? Warum nicht erst hier und dann im Bett?", fragte sie schelmisch. Sie wollte keine Kompromisse mehr eingehen. Sie wollte ihren Mann für sich haben, so wie früher. Sie öffnete sein Hemd und strich es ihm von den Schultern.
"Und ich liebe dich..."
Sie seufzte zufrieden und küsste sein Schlüsselbein.

Sie seufzte zufrieden und küsste sein Schlüsselbein.
Richard lachte heiser auf. "Das klingt hervorragend. Erst hier, dann im Bett ..." flüsterte Richard heiser und spürte die Erregung in sich hochkochen. Er zog Beatrice eng an sich. "Wie wäre es, wenn du dich kurz einmal aus unserer Umarmung löst, damit ich dir dieses schöne Kleid ausziehen kann?" schlug Richard leise vor. "Und du könntest mir mit meiner Hose helfen, meinst du nicht?" Es war ein wenig unwirklich, dass sie nun plötzlich wieder so normal zum Alltag übergehen konnten.
Und Richard hoffte so sehr, dass es so bleiben würde, doch er hatte Alans Worte noch immer im Hinterkopf ... würde er das auf Dauer durchhalten?