William und Joanna - 1180

Edward schnaubte leise. "Denkst du, ja? Er ist ein Wirt, John, ein einfacher Dummkopf, der hier im Dorf lebt und dessen Freunde eine handvoll Bauern sind ... ich bitte dich, er kann mir nichts anhaben." erwiderte Edward. "Sollte er auf die Idee kommen Hand an mich zu legen, wird er derjenige sein, der es bereuen wird."
Edward zog eine Augenbraue in die Höhe. "Ich weiß, dass es irgendwann soweit sein wird!" erwiderte er überzeugt. "Gott hat uns beide für einander bestimmt, anders kann es gar nicht sein."
Edward schürzte die Lippen beinahe verächtlich. "Keine Angst, ich mache keine Dummheiten."

"Aber du hast mit seiner Frau geschlafen, niemand wird dir recht geben. Auch die Menschen deines Standes nicht. Du hast Ehebruch begangen, sie hat das getan. Du wirst dich noch umschauen. Sprich nicht so verächtlich von Menschen, die du nicht kennst...Auch Constance ist in einem Dorf wie diesem geboren. Ist sie auch dumm in deinen Augen?", fragte er gereizt. "Urteile nicht so rasch über Menschen, die du nicht kennst."
John schüttelte den Kopf. "Du weißt gar nichts. Manchmal bist du wirklich noch wie ein Kind. Du hast vom Leben wirklich noch nicht viel gesehen. Wenn du keine Dummheiten machst, ist es ja gut."

Edward sah John kühl an. "Ich schätze, was das angeht, wirst du derjenige sein, der überrascht sein wird." bemerkte er trocken und lächelte kühl. "Sollte es soweit kommen, steht sein Wort gegen meins. Und glaubst du wirklich man wird seinem Wort mehr Gewicht beimessen als meinem? Ich bitte dich, du bist doch sonst nicht so naiv." Er war von adliger Geburt, ein Ritter, der dem Haushalt des Königs angehörte und obendrein der zukünftige Earl of Oxford. "Mich wird man in einer solchen Lage nicht dafür belangen, dass ich angeblich mit der Frau eines Wirtes geschlafen habe." Das war eine Kleinigkeit, nicht der Rede wert.
"Ich kenne Tom und daher kann ich auch so über ihn sprechen. Und Constance hat damit überhaupt nichts zu tun also stell nicht so eine unsinnige Frage." entgegnete Edward ein wenig entnervt. Er war nicht hergekommen, um sich von John Moralpredigten anzuhören.
"Aber du, nicht wahr? Du bist der weise Lehrer und Arzt, der die Welt in und auswendig kennt. Aber stell dir vor, es gibt Dinge, die ich gesehen habe von denen du keine Ahnung hast." Edward verengte die Augen. "Ich bin kein Kind mehr."

"Ich bin nicht naiv. Aber ich werde nicht für dich lügen. Sei dir deiner Sache nicht zu sicher, Edward. Also sei sehr vorsichtig, ich habe keine Hemmungen die Wahrheit zu sagen, wenn ich den Eindruck habe, dass sonst alles aus dem Ruder läuft.", erwiderte John frostig.
"Wenn du an den Richtigen gerätst, ist es keine Kleinigkeit mehr. Dann kannst du ganz schön auf die Nase fallen."
Er trat einen Schritt zurück. "Ich kenne Tom auch und ich glaube, du unterschätzt ihn. Ich glaube kaum, dass du die Weisheit mit Löffeln gefressen hast. Ich habe viel in meinem Leben gesehen, Edward. Sehr viel. Ich mache mir Sorgen um dich. Und um Julia. Sonst nichts. Wenn du so weiter machst, wird dir niemand helfen."

Edward verengte die Augen. "Was soll denn schon aus dem Ruder laufen, wenn Toms Anschuldigungen einfach ignoriert werden." erwiderte Edward, doch im nächsten Moment starrte er John mit einer Mischung aus Unglauben und Wut an. "Du würdest uns verraten?" fragte er mit bebender Stimme. "Das ist nicht dein Ernst! Wenn du der Meinung bist, mir eins auswischen zu müssen ist das eine Sache, aber Julia würdest du damit ans Messer liefern!"
Edward knirschte mit den Zähnen. "Ich glaube nicht, dass ich ihn unterschätze. Tom ist ein widerwärtiger Kerl und du kannst mir nicht weiß machen, dass er besonders klug ist, dann würde er seine Frau nämlich nicht schinden bis zum Umfallen und sie grün und blau schlagen."
Im nächsten Moment lachte Edward auf. "Du machst dir Sorgen? So groß kann deine Sorge aber nicht sein, wenn du schon damit drohst und zu verraten, John."

"Wenn sie ignoriert werden. Und was tust du, wenn das Kind rote Haare hat? Was dann? Glaubst du, irgendjemand wird Toms Gerede dann als leeres Geschwätz abtun?" John bedachte ihn mit einem scharfen Blick. "Ich würde euch verraten, wenn ich sehe, dass es für Julia das Beste ist, nicht weiter zu lügen. Und ich werde auch nicht lügen für dich. Ich werde vielleicht schweigen, aber ich werde nicht lügen. Es geht mir nicht darum dir eins auszuwischen, warum sollte ich das denn nötig haben? Du hattest einmal mehr Vertrauen zu mir. Und weißt du...du möchtest etwas von mir. Ich habe monatelang nach ihr gesehen und über sie gewacht, wenn du fort warst. Besonders nachdem du sie möglicherweise in Schwierigkeiten gebracht hast. Ich habe ihr ermöglicht mit dir zu kommunizieren." John schüttelte den Kopf.
"Ich sage nicht, dass er klug ist. Aber er ist auch nicht dumm. Darauf solltest du nicht setzen. Ich mache mir aber Sorgen! Ihr verstrickt euch immer mehr in Lügen, wenn ich die Wahrheit sage, dann zu eurem Besten. Aber du bist ja so verbohrt, dass du in allem einen Angriff siehst."

"Unter welchen Umständen sollte das denn bitte das Beste für sie sein? Du würdest ihr Todesurteil unterzeichnen, wenn du davon erzählst." entgegnete Edward zornig und spürte, wie seine Gefühle dabei waren ihn zu übermannen. Ja, was wenn das Kind rote Haare hatte? Wenn er nur nicht solche Angst um Julia hätte ...
Edward senkte den Blick und knirschte mit den Zähnen. "Wie soll ich es denn nicht als Angriff verstehen, hm? Ich fand deine Worte recht eindeutig in dieser Hinsicht." entgegnete er und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Er wusste doch auch nicht, was er dann tun sollte, er wusste nur, dass er nicht zulassen würde, dass Julia etwas zustieß. Oder dem Kind. Seinem Kind ...

"Abwarten. Du würdest das ohnehin nicht verstehen. Wenn ich es für richtig halte, werde ich es erzählen. Vorher nicht. Und ich erinnere dich daran, dass ich es deinem Vater erzählen könnte. Noch ist er hier, noch könnte er dich ganz weit fort schicken...Ich habe lange geschwiegen auch ihm gegenüber, vergiss das nicht."
John verschränkte die Arme. "Ganz wie du meinst. Wenn du es so auslegst, bedauerlich...Und ich glaube, es ist besser, wenn du nun gehst. Wenn du nur auf Streit aus bist, weiß ich nicht, was du hier willst."

"Und wenn er mich fortschickt, was dann? Dann kann ich ja schlecht für ihre Sicherheit sorgen, nicht wahr?" erwiderte Edward missmutig.
Er starrte John noch einen Moment lang schweigend an, dann gab er nach und seufzte resignierend. "Wie du meinst." murmelte er und wandte sich zum Gehen. An der Tür hielt er jedoch noch einmal inne. "Danke, dass du auf sie Acht gegeben hast, John." erklärte Edward gedämpft und verließ dann das Arbeitszimmer.

John hatte den Streit mit Edward nicht vergessen und war darum eher Julia zuliebe ins Wirtshaus gegangen, als man ihn holte, weil Julia in den Wehen lag. Sogar Tom hatte zugestimmt, weil Julia das letzte Mal so krank geworden war und er seine Frau brauchte.
Und ihm graute davor, wenn man dem Kind seine Herkunft deutlich ansah. Was sollte er dann nur tun?
Seufzend bereitete er alles vor und wartete.
Nun hieß es nur noch warten. "So, nun denn, hoffen wir das Beste.", murmelte er. Vielleicht würde sich ja alles zum Guten wenden.

Julia

Julia stand der Schweiß auf der Stirn und sie schloss die Augen, um ein wenig Kraft zu sammeln. Das hier war immerhin schon ihr viertes Kind, sie wusste was auf sie zukam, dennoch war es nicht weniger anstrengend.
Sie sah zu John, der neben ihr stand und ihr gut zuredete. Ja, hoffen ... das musste sie nun wirklich. Julia war sich nicht sicher, was sie tun sollte, wenn das Kind ganz offensichtlich Edwards war, wenn es rote Haare hatte. Tom würde verrückt werden vor Zorn.

John erwiderte Julias Blick und nickte. "Diese Sache hast du dir selbst eingebrockt, jetzt musst du sie auslöffeln. Aber es wird schon irgendwie gut gehen.", versuchte er dann sie ein klein wenig zu beruhigen. Gut, dass Edward hiervon noch nichts wusste, das würde nur Ärger geben, denn Tom würde gleich zurück kommen und vor der Tür warten.
"Wir kriegen das schon hin." Er war und blieb immerhin Arzt und musste wenigstens versuchen seine Patientin etwas zu beruhigen und zu trösten.
"Alles wird gut....Und jetzt streng dich an, Mädchen, dass dein Kind bald auf der Welt ist."

Julia

Hätte Julia nicht solche Schmerzen gehabt, hätte sie aufgelacht bei Johns Worten, so jedoch erwiderte sie nur seinen Blick und für einen Moment trat etwas trotziges in ihre Augen, was jedoch im nächsten Moment schon wieder verschwunden war. "Ich weiß." erwiderte sie gepresst. "Ich mache mir nur Sorgen um das Kind. Wenn -" Es gelang ihr nicht den Satz zu Ende zu bringen, denn in dem Moment kam die nächste Wehe und Julia schrie leise auf.
Ihre Finger gruben sich in das Bettlaken und sie schloss die Augen. Sie hatte jetzt keine Kraft, um mit John zu diskutieren, ihr Kind wollte nun nicht länger warten.

John unterstützte Julia, so gut er konnte und schließlich nahm er das Neugeborene in Empfang. Behutsam säuberte er es und wickelte es in ein sauberes Tuch. Er schloss einen Moment die Augen, ehe er sich zu Julia umwandte, um ihr das Kind in die Arme zu legen.
"Ein Junge...", sagte er leise.
Wenn der Kleine nur nicht aussehen würde wie sein Vater....Wenn er nur nicht so offensichtlich roten Flaum auf dem Kopf hätte und damit ihre schlimmsten Befürchtungen erfüllte.

Julia

Julia ließ sich erleichtert zurück sinken als der schwerste Teil geschafft war und als ein kräftiger, empörter Schrei zu hören war, trat ein Lächeln auf ihre Lippen. Ein Lächeln, das jedoch erfror als John sich umdrehte. Ein Junge, genau das, was Tom haben wollte, aber Johns Blick verriet ihr mehr ...
Sie nahm das Kind in Empfang und brauchte dem Kleinen nur kurz in das rosige Gesicht zu sehen, da schnürte sich ihr Herz zusammen und die Tränen liefen ihr über die Wangen.
Es war Edwards Sohn. Er sah seinem Vater so unglaublich ähnlich, nicht nur der rote Flaum, auch seine Augen und ... alles an ihm erinnerte Julia an seinen Vater. Aber ... "Tom wird ihn umbringen." schluchzte sie leise und hielt den Blick auf das kleine niedliche Gesicht gerichtet. Endlich hatte sie das Kind, das sie sich schon so lange wünschte und konnte sich nicht darüber freuen.

John schluckte schwer. Er hatte selten eine Mutter gesehen, die sich so wenig über ihr Kind freuen konnte. Er konnte verstehen, welche Sorgen sie sich um den Kleinen machte und er wusste, dass er nun nicht mehr einfach wegsehen und sie ihrem Schicksal überlassen konnte.
"Nein, das wird er nicht. Ich werde hier bleiben, bis er es erfahren hat und dann sehen wir weiter. Ich verspreche dir, er wird dem Kleinen nichts tun. Und wenn ich das Kind mitnehmen muss, bis es sicher ist. Aber wir finden einen Weg. Ich mache mir mehr Sorgen darum, was er mit dir tut, wenn er es erfährt. Gib auf dich acht und komm zu mir, wenn es zu schlimm wird."

Julia

Julia wiegte den kleinen Jungen ganz selbstverständlich sachte in den Armen und strich ihm zärtlich über die rosige Wange, doch ihre Tränen hörten einfach nicht auf zu laufen.
Dann sah sie ein wenig überrascht auf und musste schlucken. "Das ... das würdet Ihr tun?" fragte sie leise, biss sich im nächsten Moment jedoch auf die Unterlippe. "Aber das Risiko ist viel zu groß. Wenn Tom wütend wird dann ... dann macht er auch vor Euch nicht halt, ich will nicht, dass Ihr zu Schaden kommt." murmelte sie schuldbewusst. Es war ihre Schuld und sie wollte um keinen Preis auch noch Schuld daran sein, dass Tom John irgendetwas antat in seiner Wut.
"Er ist so wundervoll." wisperte sie dann leise, den Blick wieder auf ihren Sohn gerichtet. Wenn doch nur ihr Herz nicht so bluten würde, vor Kummer.

John seufzte und nickte. "Was wäre ich für ein Mensch, würde ich es nicht tun? Ich kann doch ein hilfloses Kind nicht diesem Schicksal überlassen. Ich bin selbst Vater und weiß, was das bedeutet. Ich kann es nicht." Er lächelte schwach, als Julia sich um ihn sorgte. Sie war ja eigentlich ein nettes Mädchen.
"Glaub mir, ich gehe niemals unbewaffnet aus dem Haus. Ich kann mich wehren, auch ich bin im Umgang mit einer Waffe unterwiesen worden. Tom wird nicht weit kommen. Außerdem wird er es nicht so einfach wagen Hand an mich zu legen, denn ich habe Ansehen in Dorf und Burg." So vielen Menschen hatte er schon geholfen, niemand würde Tom dabei unterstützen.
"Ich werde Tom gleich Bescheid geben. Dann sehen wir weiter."

Julia

Julia sah John unsicher an, nickte aber schließlich. "Also gut, ich vertraue Euch." erwiderte sie leise. Einen Moment lang betrachtete sie schweigend ihren Sohn, dann sah sie wieder zu dem Arzt hinüber. "Würdet Ihr damit noch ein wenig warten? Nur bis ich den Kleinen das erste Mal gestillt habe. Ich würde so gern ..." Julias Stimme brach und sie senkte den Blick. Sanft drückte sie ihren Sohn an sich und schloss die Augen. Sie wollte gerne wenigstens noch einen Moment lang so tun als wäre alles in Ordnung, wollte, dass der Kleine diesen intimen Moment erleben durfte, bevor ihrer beider Leben zur Hölle wurde.

"Ich denke, ich habe dir genug Grund gegeben nicht an mir zu zweifeln. Schließlich schweige ich schon seit Monaten über euer Versteckspiel, obwohl ich es nicht gut heiße. Warum also sollte ich dich jetzt im Stich lassen und dieses Kind dafür bezahlen lassen? So bin ich nicht und das weißt du."
John zögerte einen Moment und nickte dann. "Na gut. Meinetwegen. Aber warte nicht so lange, sonst wird er schon vorher Verdacht schöpfen. Lass dir nicht zu viel Zeit."
Ihm graute jetzt schon vor den Szenen, die sich bald hier abspielen würden. Wie sollte er Edward nur von Dummheiten abhalten? Nicht einmal William konnte ihm dabei helfen.

Julia

Julia nickte. "Ich weiß. Und ich wünschte, ich könnte mich irgendwie für Eure Mühen erkenntlich zeigen. Ich werde Euch nie vergessen, was Ihr alles für mich getan habt." erwiderte sie dankbar. Sie wusste, dass sie ohne John schon längst verloren gewesen wäre.
Julia atmete erleichtert aus. "Danke." gab sie leise zurück und wartete bis John damit begann ein wenig aufzuräumen, ehe sie den Kleinen zu stillen begann. Es war so paradox, bei keinem der beiden älteren Jungen hatte sie solch ein Gefühl verspürt und selbst ihre Freude über Aliz war mit dem, was sie jetzt verspürte nicht zu vergleichen. Und dennoch machte es sie regelrecht krank diesen kleinen Jungen in den Armen zu halten, weil sie wusste, was für ein schweres Leben sie ihm geschenkt hatte.

"Das musst du nicht. Ich erwarte nur, dass du zu schätzen weißt, was ich da eigentlich für euch tue. Edward weiß es nämlich nicht, habe ich derzeit den Eindruck." John wandte sich ab und schaffte ein wenig Ordnung, gab Julia damit ein paar ungestörte Momente mit ihrem Sohn.
Und dann begab er sich in die Höhle des Löwen hinaus zu Tom.
"Deine Frau hat einen gesunden Jungen geboren.", erklärte er möglichst freundlich und unauffällig, wählte aber ganz absichtlich diese Wortwahl. Er konnte Tom einfach nicht sagen, dass er einen Sohn hatte. Dem war nicht so.
"Du kannst nun nach ihr sehen."

Julia

Julia bebte vor Angst als John zur Tür hinaus ging, doch als sie Toms Schritte hörte, wurde sie mit einem Mal völlig ruhig. Sie wusste, was Ihr blühen würde, aber John hatte ihr versprochen, dass dem Jungen nichts geschehen würde und das war es, was zählte.
Tom hatte sie schon oft geschlagen und zweifelsohne würde es dieses Mal besonders schlimm werden, doch Sorgen machte sie sich nicht um sich, sondern nur um den Kleinen. Er war es auf den es ankam. Ihr kleiner Junger. Edwards Sohn.
Als Tom eintrat sah Julia kurz auf, doch das reichte ihr schon aus, um sich am liebsten ganz abwenden zu wollen. Wenn sie ihren Mann schon nur zu Gesicht bekam, wurde ihr beinahe übel. Der Blick mit dem er sie musterte und der zu dem Bündel in ihren Armen glitt ... selbst jetzt, wo Tom noch glauben musste, dass sie seinen Sohn auf dem Arm hielt, sprach keine sonderliche Zuneigung aus seinem Blick. Wie sehr sie diesen Mann doch verabscheute.

Tom

Tom kam hinein und richtete den Blick auf seine Frau. Ein weiteres Kind, noch ein Maul zu stopfen, aber immerhin ein Junge. Mit dem konnte man wenigstens etwas anfangen. Er ging auf Julia zu und beugte sich etwas hinunter.
Im nächsten Moment zuckte er zurück und starrte sie fassungslos an. Dann hatte er ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben.
"Du Schlampe! Willst du mir das da etwa als einen Sohn verkaufen? Woher soll er diese Haare haben, he? Du hast also doch für diesen Bengel die Beine breit gemacht. Du Hure!"
John hatte wohlweislich an der Tür gewartet und trat nun näher. "Mäßige dich, Tom...", sagte er ruhig.

Julia

Julia sah wie sich Toms Gesichtsausdruck veränderte und ahnte bereits was folgen würde, dennoch hatte sie keine Gelegenheit den Kopf auch nur zur Seite zu drehen und so erwischte sie Tom Ohrfeige ausgesprochen zielgenau. Sie schnappte nach Luft, hielt den Blick aber gesenkt und drückte ihren Kleinen ein wenig fester an sich. Wenn Tom ihn einmal in die Finger bekommen sollte, würde er nicht lange zögern und das durfte sie nicht zulassen.
Auf seine Anschuldigungen hin erwiderte sie jedoch bewusst nicht, was hätte sie auch sagen sollen? Immerhin war es so wie er sagte, sie hatte Edward zu sich gelassen und hielt nun den eindeutigen Beweis für ihren Ehebruch in den Armen.
Toms Augen funkelten zornig und er fuhr herum. "Mich mäßigen?" brüllte er wütend. "Ihr solltet Euch da besser heraus halten. Das hier geht Euch nichts mehr an, verschwindet besser." knurrte er wütend. Dieser verfluchte Arzt sollte ihm nun besser nicht auch noch in die Quere kommen.