William und Joanna - 1180

Gerard

Gerards schlechtes Gewissen wuchs ins Unermessliche, als er Mary so weinen sah. Es tat ihm ja auch leid, aber es war doch völlig normal. Aber immerhin gab sie nach und kuschelte sich an ihn, ließ seinen Trost zu.
Er strich ihr beruhigend über den Rücken. "Nicht weinen, mein Engel." Gerard seufzte leise. "Aber wieso? Sind...ich meine, ist dein Vater nie zu einer Dirne gegangen? Oder deine Brüder? Warum ist das so neu für dich? Mein Vater hat es auch getan und meine Mutter hat es nicht wirklich interessiert, solange er sie nicht vernachlässigt hat."
Er verzog das Gesicht. "Es ist schwer. Aber wie schwer es ist ganz ohne...weiß ich nicht. Es ist einfach...normal. Ich will dir nicht weh tun."

Mary

Es war merkwürdig, dass Gerard der Verursacher ihrer Tränen war, aber gleichzeitig genau seine Nähe ihr Trost spendete. Mary schmiegte sich eng an ihn und schüttelte dann den Kopf. "Ist er nicht." erklärte sie leise. "Er ist nie zu irgendwelchen Dirnen gegangen und meine Mutter hätte ihn für so etwas auch zum Teufel gejagt." Und ihre Brüder? Von Robert wusste sie, dass er nur mit Josephine zusammen gewesen war, Edward hingegen war ein Fall für sich, aber an ihm wollte sie auch nicht ihren Maßstab ansetzen. Wie Philippe es damit hielt, wusste sie ehrlich gesagt gar nicht.
Mary fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wischte einige Tränen weg. "Du ... du gehst aber nicht immer zu irgendwelchen Huren, oder?" fragte sie dann leise und nun gelang es ihr auch Gerard wieder anzusehen. Der Gedanke, er könne es tagsüber vielleicht mit einer dieser Frauen treiben und abends zu ihr ins Bett kommen, verursachte ihr Übelkeit.

Gerard

Gerard bemühte sich weiter sie zu trösten, damit sie aufhörte zu weinen. "Dann ist dein Vater wirklich ein Heiliger...deine Familie ist wirklich außergewöhnlich. Kein Wunder, dass das so ein Schock für dich war."
Gerard küsste Mary die letzten Tränen von den Wangen. "Meine Schöne...mach dir nicht so viele Gedanken. Warum sollte ich das tun? Du bist meine Frau...und heute...das war das erste Mal. Und auch nur, weil ich dich nicht haben kann....Ich will viel lieber dich in meinem Bett. Du bist doch die beste Frau, die ich mir wünschen könnte, in allen Belangen."

Mary

Mary schüttelte leicht den Kopf. "Kein Heiliger, aber immerhin treu." erwiderte sie leise und legte den Kopf dann an Gerards Brust. Das war nun ein Umstand an dem sie zu schlucken hatte.
Mach dir nicht so viele Gedanken.
Das sagte er so leicht. Aber das musste sie nun erst einmal alles verarbeiten und vor allem verdauen, dass Gerard offensichtlich nicht vor hatte, die Finger von irgendwelchen Dirnen zu lassen, wenn sie gerade unpässlich war. Wenn er unterwegs war, würde es sicher das gleiche sein.
"Gib mir etwas Zeit, ja? Ich ... muss da erst einmal drüber nachdenken." murmelte Mary schließlich. Ganz so einfach konnte sie das Thema nun einmal nicht beiseite schieben.

Gerard

Gerard nickte. "Offensichtlich...aber das ist wirklich sehr schwer." Er seufzte leise und küsste ihre Schläfe. "Du bekommst Zeit, mein Engel. Denk darüber nach, aber denk auch daran, dass es nichts mit dir zu tun hat. Wirklich nicht. Ich liebe dich trotzdem so sehr."
Gerard zögerte kurz.
"Ich werde es nicht so oft tun, versprochen. Ich bemühe mich, mich zurück zu halten. Und wenn unser Kind erst geboren ist, wird sowieso alles viel besser. Du wirst sehen. Und jetzt schenk mir wieder ein Lächeln, ja? Ich bitte dich."

Mary

Mary atmete leise aus und legte dann die Hand an Gerards Wange. Er kam ihr entgegen, das durfte sie nicht einfach so übergehen. Auch, wenn sie sich noch immer merkwürdig wegen dieser Sache fühlte, sie durfte nun nicht den Fehler machen und ihn vor den Kopf stoßen.
"Nun, ich ... ich denke, dass ist ein guter erster Schritt." erwiderte sie dann diplomatisch. Vielleicht würde er ja irgendwann ganz die Finger von anderen lassen können, auch wenn sie gerade hochschwanger war.
Im nächsten Moment konnte sie gar nicht mehr anders als ein wenig zu lächeln. Es kam unfreiwillig über ihre Lippen, aber sie konnte bei seinen Worten gar nicht anders reagieren. "Ach Gerard ..." murmelte sie ein wenig tadelnd. Dann streckte sie sich und hauchte einen leichten Kuss auf seine Lippen, versuchte dabei zu verdrängen, wer diese Lippen vor kurzem erst geküsst hatte und schmiegte sich dann wieder an ihn. "Lass uns schlafen, ja?" Für heute war es genug Aufregung gewesen.

Joanna war ein klein wenig aufgeregt. Sie hatten Rom inzwischen wieder hinter sich gelassen, mit allen möglichen Andenken, Besorgungen und Briefen im Gepäck. Doch wo sie nun schon einmal in Italien waren, hatte William ihr versprochen, dass sie Giovanni in den Weinbergen seiner Familie besuchen würden. Sicher gefiel ihm das nicht so sehr, aber er wusste, dass seiner Frau Giovanni ein sehr guter Freund war und sie sich regelmäßig schreiben. Zudem war Giovanni inzwischen verheiratet.
Als sie den Weg entlang ritten, begann Joanna zu lächeln.
"Sieh, da ist es. Und all dieser Wein..." Ein schönes Gutshaus inmitten von Weinbergen. Wunderschön...

William hatte schon seit einem guten Stück des Weges mit seiner sinkenden Stimmung zu kämpfen. Er hatte Joanna aber nun einmal versprochen, dass sie Giovanni aufsuchten, also musste er seinen Groll hinunter schlucken und ritt schweigend neben seiner Gemahlin her.
Als sie sich zu ihm herum drehte, seufzte William leise. "Ja, da ist es ... nun, seine Weine waren immer ausgesprochen gut, er kann also wirklich einiges vorweisen." erwiderte er und versuchte seine rasende Eifersucht in den Griff zu bekommen - die immerhin vollkommen unbegründet war, aber Giovanni war für ihn einfach nach wie vor ein rotes Tuch.

Joanna nickte. "Oh ja. Und du wolltest ohnehin wieder ein wenig Wein von hier mitnehmen, damit du sie Zuhause genießen kannst.", erwiderte Joanna und musste schließlich lachen. "Sei nicht so schlecht gelaunt. Du hast es versprochen und außerdem ist Giovanni inzwischen verheiratet, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.", beruhigt sie ihn und beugte sich hinüber, um ihn auf die Wange zu küssen.
Gerade ritten sie in den Innenhof des Gebäudes und sie freute sich schon darauf, nach einigen Jahren, in denen sie nur Briefe geschrieben hatten, Giovanni wiederzusehen.
"Schau...da kommt er."

William schnitt eine Grimasse. "Ja, ja, du hast ja recht. Aber so bin ich nun einmal, du wirst damit leben müssen, dass ich eifersüchtig werde, wenn ich nur an den Kerl denke. Aber ich gebe mir ja Mühe, versprochen."
Und wie angekündigt riss William sich auch zusammen als am gegenüberliegenden Ende des Hofes Giovanni auftauchte und mit strahlendem Lächeln auf sie zuhielt. "Ah, meine Freunde!" begrüßte er sie schon von weiter weg und schloss als erstes Joanna in seine Arme, gab ihr zwei Küsse auf die Wangen und lächelte. "Ah, Joanna, du bist schön wie eh und je! Die italienische Luft scheint dir besonders gut zu bekommen." stellte er vergnügt fest und begrüßte William dann mit einem freundlichen Händedruck.

"Ich weiß und ich kann sehr gut damit leben. Solange du ihm nicht an die Gurgel gehst, ist alles in Ordnung." Joanna musste lachen. Ja William war in der Tat schon immer eher eifersüchtig gewesen, wenn es um sie ging.
Schließlich kam sie zum Halten und stieg aus dem Sattel, da kam Giovanni bereits auf sie zu. Sie erwiderte die Umarmung glücklich und küsste Giovanni auf die Wange.
"Giovanni...charmant wie immer. "Sie lachte leise. "Ich danke dir. Du siehst gut aus, mein Freund. Ich freue mich so dich wiederzusehen."

Giovanni

William grinste breit. "Keine Angst, so gut habe ich mich dann doch noch im Griff. Solange er seine Finger bei sich behält, ist alles in Ordnung." erwiderte er und zwinkerte Joanna zu, ehe er beobachtete wie Giovanni seine Gemahlin begrüßte.
Als sich die beiden Männer die Hand gaben, nickte William knapp. "Ich hoffe, du hast bereits ein paar gute Sorten von deinem Wein bereit gestellt? Ich hatte schon zu lange nichts mehr davon." bemerkte William lächelnd und erntete ein Grinsen von Giovanni. "Aber natürlich doch." erklärte dieser.
Giovanni schenkte Joanna ein breites Lächeln. "Zu viel der Ehre, meine Liebe. Aber ja, meine Ehe bekommt mir wohl ganz gut. Etwas zu gut vielleicht sogar ..." scherzte er und deutete dann auf die Gebäude hinter sich. "Aber kommt doch erst einmal herein. Ich würde euch gerne meine Familie vorstellen und dann seid ihr sicher hungrig? Meine Frau hat gekocht und ohne vermessen klingen zu wollen, sie ist eine der besten Köchinnen in Bella Italia." erklärte Giovanni vergnügt.

Joanna lachte leise. "Nicht, dass du nachher betrunken bist, William. Aber ich bin sicher, du kommst auf deine Kosten, wenn Giovanni dich den aktuellen Wein probieren lässt und dir den Weinberg zeigt." Darüber würden die beiden Männer sich sicher eher miteinander anfreunden.
"Wie kann deine Ehe dir zu gut bekommen? Auf mich wirkst du wirklich glücklich..." Sie nickte zufrieden. "Wir möchten deine Familie gerne kennenlernen und selbstverständlich gern die Kochkünste deiner Frau kennenlernen. Ich freue mich sehr darauf ihr zu begegnen. Sie muss etwas Besonderes sein, wenn sie dein Herz erobert hat. Du kennst John und Constance noch, nicht wahr?"

Giovanni

William grinste leicht. "Keine Sorge, so schnell kriegt man mich nicht betrunken. Aber ich bin wirklich gespannt darauf mich ein wenig herum führen zu lassen, um zu sehen, woher dein guter Wein kommt." erklärte er und erntete ein zufriedenes Nicken. "Zu gerne, ich werde dir nachher alles zeigen." bot sich Giovanni an und lachte dann.
"Nun, meine Francesca kocht wie gesagt fantastisch, das wird mir allmählich zum Verhängnis." scherzte er dann. "Und manchmal kommt es mir vor als würde ich ein wenig zu bequem werden, aber der Reiz mit ihr gemütlich den Tag zu verbringen ist einfach zu groß." erklärte Giovanni grinsend.
Dann ließ er den Blick weiter wandern und lächelte. "Aber natürlich doch! Willkommen in meinem bescheidenem Heim, schön euch beide wieder zu sehen." begrüßte er John und Constance und führte seine Gäste schließlich nach drinnen, damit er sie mit seiner Familie bekannt machen konnte.

Es war Nacht geworden in Italien und Joanna hatte nicht so recht Schlaf gefunden. William schlief hingegen gut, wohl auch eine Folge des Weines, den er so probiert hatte. Aber sie gönnte es ihm, oft genug durfte er seine Freizeit nicht genießen.
Sie war nach draußen gegangen und saß nun auf einer kleinen Bank im Mondschein, genoss die Ruhe und die milde Luft. Als sie nach einer Weile leise Schritte hinter sich im Kies hörte, lächelte sie leicht und strich eine Strähne hinter ihr Ohr.
"Kannst du auch nicht schlafen, Giovanni?"

Giovanni

Giovanni hatte seinen abendlichen Rundgang heute etwas weiter nach hinten verschoben, da er lange mit seinen Gästen am Tisch gesessen hatte und nachdem diese sich zurück gezogen hatte, hatten Francesca und er noch eine Weile zusammen gesessen. So war es nun auch deutlich später, als seinen Weg über das kleine Anwesen beschritt. Umso überraschter war er, als er Joanna hier draußen sitzen sah.
Er ging zu ihr hinüber und ließ sich neben ihr auf der Bank nieder. "Nun, nicht ganz. Ich drehe vor dem zu Bett gehen immer noch einmal eine kleine Runde. Kontrolliere, ob alles in Ordnung ist und genieße die frische Luft hier draußen. Francesca hat sich schon schlafen gelegt, deshalb habe ich die Runde heute noch ein wenig ausgeweitet und bin deshalb so spät unterwegs." erklärte er lächelnd. "Und was treibt dich hier heraus? Solltest du nicht eher neben deinem Gatten im weichen Bett liegen?"

Joanna lächelte, als Giovanni sich neben sie setzte und freute sich über die Gelegenheit einmal mit ihm reden zu können ohne fremde Ohren. Sie hatte nie vergessen, dass er damals für sie da gewesen war, als es ihr schlecht ging.
"Vermutlich weise, wenn man so abgelegen wohnt wie ihr. Aber es ist wirklich schön hier. Ich war ein wenig unruhig und konnte noch nicht schlafen. Ich dachte mir, ich genieße noch ein wenig das schöne Wetter hier und schaue mir die Sterne an. Ich werde nachher zu ihm zurück ins Bett gehen." Sie schaute ihn nachdenklich an.
"Bist du glücklich geworden? Es scheint so, nicht? Ich weiß noch, wie unglücklich du warst, als ich mich anders entschieden habe. Aber es war eine gute Entscheidung."

Giovanni

Giovanni ließ den Blick schweifen und nickte. "Durchaus, aber vor allem ist es eine Angewohnheit, die ich lieb gewonnen habe. Es hat einfach etwas entspannendes noch einmal das Gelände abzugehen und zu betrachten, was einem gehört. Man lernt sich selbst und sein Eigentum besser kennen und es vor allem schätzen." erklärte Giovanni lächelnd und grinste dann spitzbübisch. "Und er hat so einfach zugelassen, dass du auf meinem Grund und Boden alleine herum läufst? Hatte er keine Angst, dass ich dich entführen könnte?" neckte Giovanni, dem keineswegs entgangen war, wie sehr William auf seine Frau geachtet hatte.
Giovanni streckte die Beine aus und sah hoch zu dem wolkenlosen Sternenhimmel, der über ihnen lag. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte dann. "Ja. Ja, das bin ich." antwortete er schließlich und sah Joanna wieder an. "Ich habe eine Weile mit deiner Entscheidung gehadert, aber letztlich blieb mir ja nichts anderes übrig als sie zu akzeptieren, also habe ich wieder nach vorne gesehen und das war nur gut so, denn sonst wäre ich wohl an Francesca vorbei gelaufen ohne zu bemerken, was für ein Juwel sie ist." erklärte Giovanni mit einem sanften Lächeln. "Sie ist ... bodenständiger als du, aber glaub mir, sie steht deinem aufbrausenden Temperament in nichts nach." fügte er lachend hinzu. "Aber sie tut mir gut. Sehr gut sogar und sie hat mir zwei wundervolle Kinder geschenkt, was kann ich mir mehr wünschen?" Der kleine Giovanni, den sie alle nur Gino riefen, um ihn von seinem Vater zu unterscheiden, war gerade zwei geworden und der ganze Stolz seines Vaters. Und dann war vor einem halben Jahr sein kleines Töchterchen auf die Welt gekommen. Eleina, sein süßer Engel. Ja, Giovanni war glücklich geworden.

"Er weiß gar nicht, dass ich aufgestanden bin. Dein Wein tut das Übrige dazu, dass er schläft wie ein Murmeltier, auch wenn er es nicht zugeben würde. Er ist eben ziemlich eifersüchtig, aber das war er schon immer, was mich angeht. Er macht sich einfach Sorgen. Aber eigentlich weiß er auch, dass er dazu keinen Grund hat. Ich glaube, er hat nun angefangen dich zu akzeptieren. Immerhin hat er zugelassen, dass wir her kommen."
Joanna nickte langsam. "Es war für uns Beide das Beste so. Francesca war das Beste, was dir passieren konnte und jetzt weißt du auch, wie es mir mit William geht. Glücklicherweise wieder...." Sie musste lachen. "Ohne eine temperamentvolle Frau würde dir auch langweilig werden. Deine Kinder sind wirklich hinreißend. Ich freue mich so, dass du auch in den Genuss einer Familie kommst. William und ich haben unerwartet auch noch einmal Nachwuchs bekommen. Und wir haben besser zusammen gefunden als jemals zuvor."

Giovanni

Giovanni musste grinsen. "So so, habe ich ihn also gut ins Land der Träume geschickt." bemerkte er amüsiert und nickte dann. "Ja, das sieht man sofort. Er wacht über dich, wie ein scharfer Hund. Ich bin nur froh, dass er in mir nun scheinbar keine Gefahr mehr sieht, sonst hätte ich mich wohl warm anziehen können."
Giovanni schwieg einen Moment und hörte Joanna aufmerksam zu, dann legte er kurzer Hand den Arm um ihre Schultern und griff mit der freien Hand nach ihrer. "Ja, es hat sich alles zum Besten entwickelt." pflichtete er ihr bei. "Und es freut mich wirklich zu hören, dass ihr beide wieder zueinander gefunden habt und du glücklich bist. Es war fürchterlich dich so unglücklich zu sehen." Giovanni drückte leicht ihre Hand und lächelte. "Es ist so schön, dass ihr herkommen konntet. Ich habe Francesca und Gino schon öfter von meinem Aufenthalt bei euch erzählt und endlich konnten sie euch kennen lernen ... dich vor allem." Er hatte vor seiner Frau keinen Hehl daraus gemacht, wie er früher zu Joanna gestanden hatte und da sie ein gutes Verhältnis zueinander hatten, hatte Francesca das ganze mit einem Achselzucken abgetan. Sie hatte ihn gefragt, ob er immer noch so für Joanna empfinde und als er verneinte, hatte sie ihn an der Hand genommen und mit ins Schlafzimmer gezogen. Giovanni grinste bei der Erinnerung daran.

Joanna erwiderte das Grinsen. "Das hättest du in der Tat. Er versteht nicht so viel Spaß, was das angeht. Aber ich glaube die Tatsache, dass du verheiratet bist, hat ihn etwas besänftigt. Darum musst du dir keine Sorgen machen."
Joanna lehnte sich leicht an Giovannis Schulter und schwelgte mit ihm in Erinnerungen. Sie hatten eine aufregende Zeit miteinander geteilt. Eine emotionale Zeit. Aber nun konnten sie ganz in Ruhe darüber reden.
"Ich bin auch wirklich froh. Ich liebe ihn einfach so sehr...Ich wäre ohne ihn einfach nicht glücklich geworden. Und er hat sich wirklich gebessert. Er nimmt sich viel Zeit für mich. Ich hoffe, deine Frau wollte mir nicht die Augen auskratzen, nachdem du ihr davon erzählt hast."

Giovanni

Giovanni strich mit dem Daumen über Joannas Handrücken und lächelte. "Er braucht sich wirklich keine Sorgen mehr zu machen, ich bin in festen Händen und sehr glücklich damit."
Im nächsten Moment lachte er auf und schüttelte den Kopf. "Nein, weiß Gott nicht. Wir haben sehr offen darüber gesprochen und sie wollte lediglich wissen, ob ich immer noch so für dich empfinde. Ich habe ihr gesagt, dass das der Vergangenheit angehört und sie diejenige ist, der mein Herz gehört und von da an war ihr die Sache egal. Im Gegenteil, sie hat sich sogar darauf gefreut euch kennen zu lernen." Francesca war eine gute Seele, so aufbrausen wie sie manchmal sein konnte, so leicht schloss sie andere Menschen auch in ihr Herz und da sie wusste, wie wichtig Joanna für Giovanni gewesen war, hatte sie sie mit Freude begrüßt.

Joanna lächelte zurück. "Ich weiß. Und er weiß es auch." Sie drückte leicht Giovannis Hand. "Das ist gut. Deine Frau ist wirklich eine gute Seele, sie passt gut zu dir. Ich bin froh, dass du so jemanden gefunden hast, der an deiner Seite steht. Ich habe mich auch gefreut sie kennenzulernen und wir haben ja noch ein paar Tage Zeit uns auszutauschen. Ich werde mich gern mit ihr unterhalten, während du mit William in den Weinberg gehst."
Sie seufzte leise.
"Ich hätte nie gedacht, dass wir Beide einmal hier in Italien sitzen und über unsere Ehen reden würden. Aber es ist schön. Und wir müssen uns in jedem Fall weiter schreiben, auch wenn wir abgereist sind."

Giovanni

"Ja, ich bin ebenfalls überaus froh. Ohne sie würde ich allein hier zwischen den Weinfässern hocken und wüsste nicht wohin mit mir. So habe ich eine wundervolle Familie, die hoffentlich noch munter weiter wachsen wird." erklärte er vergnügt. Giovanni hatte schon immer eine große Familie haben wollen und bisher waren sie ja auf bestem Wege dahin.
Giovanni musste lachen. "Tja, da siehst du einmal, wie es kommen kann. Aber es ist schön, dass wir diese Gelegenheit bekommen haben. Und glaub mir von mir wirst du weiterhin fleißig Briefe erhalten und wer weiß, wenn ich deinen Mann erneut von meinem Wein überzeugen kann, komme ich vielleicht irgendwann noch einmal selbst nach England. Vielleicht wenn Gino ein wenig sicherer auf seinen kleinen Beinchen ist, dann bringe ich ihn einfach mit."

Robert war ein wenig nervös. Seine Eltern waren von ihrer Reise gerade zurück gekehrt und noch herrschte die Wiedersehensfreude vor. Doch gerade sein Vater wusste noch nicht, was hier abgelaufen war, während sie auf Reisen gewesen waren.
Die Sache mit Edward lag ihm immer noch schwer im Magen und sein Vater würde ausrasten. Ob er nun den Mund aufmachen oder das Edward überlassen sollte? Eigentlich hatte Edward versprochen es selbst zu tun. Diese Chance sollte er bekommen.
Also beschränkte Robert sich erst einmal darauf seine Eltern zu umarmen. "Wie schön, dass ihr zurück seid. Ihr habt gefehlt...und einige turbulente Tage verpasst."