William und Joanna - ab 1180 bis 1181

William Marshal

William lachte auf. "Und ich erst, meine süße Isabella, und ich erst! Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass du wirklich Interesse daran hast, einen alten Mann wie mich zu heiraten, aber du hast mich doch erhört und damit zum glücklichsten Mann auf der Welt gemacht." erwiderte er heiter und strich ihr sanft über den Rücken als sie sich an ihn schmiegte. "Ach, Unsinn, du hast ihn mir nicht vermiest. Aber wenn du dennoch das Bedürfnis hast, etwas wieder gut zu machen ... ich wollte gleich ein Bad nehmen und in der Gesellschaft meiner reizenden Gemahlin wäre dieses Bad sicher noch viel erholsamer." erklärte William mit sanfter Stimme und einem Lächeln auf den Lippen.

Isabella

Isabella lachte leise. "Du bist doch kein alter Mann. So alt bist du noch nicht, außerdem zählt nicht das Alter, sondern das Innere eines Menschen. Und du und ich, wir gehören einfach zusammen. Wir sind uns so ähnlich..." Sie lächelte sanft.
"Und du mich zur glücklichsten Frau." Aber sie war dankbar, dass er so bereitwillig und verständnisvoll ein offenes Ohr für ihre Sorgen hatte. Er nahm immer Rücksicht auf ihre jungen Jahre und darauf, dass sie dadurch noch nicht so viel Erfahrung hatte.
"Oh, ich denke, das lässt sich einrichten.", stellte sie gut gelaunt in Aussicht.

Richard lehnte sich zurück und betrachtete das bunte Treiben vor ihnen. Sie waren in Truro angekommen und auf Grund ihres Besuches wurde eine kleine Feier am Abend veranstaltet bei der einige Gaukler ihre Tricks vorführten, doch vor allem waren es ein paar Barden, die ihre Lieder zum Besten gaben. Und darunter war auch ein Spielmann, der Richard nur allzu vertraut war.
Er nippte an seinem Wein und schürzte leicht die Lippen als er sich zu Beatrice hinüber lehnte. "Schau an, es scheint also wirklich eine gute Idee gewesen zu sein, ihn mit einer Empfehlung hier her zu schicken." bemerkte er. "Er scheint sich hier wohl zu fühlen."
Amüsiert lauschte er dem Spielmann bei seinem Lied, ließ den Blick dabei jedoch zur Alan hinüber wandern. Während Cedric der erste Mann gewesen war, der Richard vor Augen geführt hatte, was er eigentlich begehrte, so war Alan derjenige, der Richard schließlich dazu verleitet hatte, diesem Verlangen nachzugeben. In gewisser Weise war es merkwürdig die beiden im gleichen Raum zu wissen und dann auch noch Beatrice neben sich sitzen zu haben. Das war zweifellos ein Abend, der nach einigem an Wein rief.

Beatrice genoss es wirklich wieder einmal in Truro zu sein. Hier konnte sie der Anspannung Zuhause ein wenig entfliehen und völlig vergessen, welche Probleme sie mit Richard manchmal hatte. Sie hatte mit ihm darüber gestritten, dass er Alan mitnehmen wollte, schließlich aber entnervt nachgegeben. Jetzt hatten sie sich wieder vertragen und freuten sich über die kleine Feier, die anlässlich ihrer Ankunft stattfand.
Sie musste lächeln, als Richard sie auf Cedric hinwies. "Oh ja, das glaube ich auch. Aber man munkelt auch, er habe einen gewissen Priester ziemlich in sein Herz geschlossen und umgekehrt.", erzählte sie. Seit sie mit Richards Neigungen zwangsläufig leben musste, sah sie solche Dinge ein wenig entspannter. Immerhin war keiner der Beiden anderweitig vergeben.
"Allerdings glaube ich, ich werde nicht allzu lange bleiben. Ich fürchte, ich bekomme Kopfschmerzen."

Richard nippte gerade an seinem Wein als er Beatrice verblüfft anstarrte und dann ein Lachen nicht mehr unterdrücken konnte. "Wirklich? Faszinierend." Richard erinnerte sich noch an Lionel aus seiner Kindheit und damals hatte er den Priester regelrecht für grießgrämig gehalten. Kein Mann, den er sich je als einen liebevollen Menschen vorstellen konnte, der für irgendjemanden Zuneigung empfand.
Belustigt über diese neue Erkenntnis beobachtete er Cedric noch einen Moment bei seinem Lautenspiel und griff dann nach Beatrices Hand. "Kopfschmerzen?" fragte er besorgt. "Du wirst doch hoffentlich nicht krank?" Immerhin wollten sie ihren Aufenthalt in Truro genießen und dann weiter nach London reisen, wo neben seinem Vater nun scheinbar auch seine Mutter wartete, durfte man den Worten seines Vaters glauben schenken.

"Du weißt doch, Richard, wo die Liebe hinfällt...und solange die Beiden glücklich sind und Vater es akzeptiert, ist doch alles in Ordnung. Warum sollte nicht auch jemand wie Lionel sein Glück finden?" Beatrice lächelte leicht, schüttelte dann beruhigend den Kopf.
"Nein, ich denke nicht. Ich denke eher, dass es mit der Reise und dem Wetter zu tun hat. Manchmal bin ich da eben ein wenig anfällig. Ich werde einfach eine Kleinigkeit essen und dann früh zu Bett gehen, du kannst aber gern noch etwas bleiben. Du freust dich sicher auch, etwas mit meinen Brüdern plaudern zu können. Ihr habt euch lange nicht gesehen."

Richard grinste. "Ja, wo die Liebe hinfällt ..." er lehnte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss, der mit züchtig nichts mehr zu tun hatte, aber hier spielte das keine so große Rolle.
Er strich Beatrice über die Wange und nickte sanft. "Tu das. Und leg dich bald hin und schlaf auch wirklich. Nicht, dass du wieder wach liegst bis ich irgendwann mitten in der Nacht zurück komme. Warte da nicht auf mich, Liebes." Immerhin neigte Beatrice gerne dazu wach im Bett zu liegen bis er kam, weil sie dann einfach besser schlafen konnte.
Richard lächelte und nickte. "Das stimmt wohl. Es könnte noch ein recht vergnüglicher Abend werden."

Beatrice lächelte und erwiderte seinen Kuss, obwohl es wirklich nicht sonderlich schicklich war. Aber hier interessierte sich niemand dafür. "Ich werde es versuchen, versprochen. Ich schlafe einfach besser ein, wenn du bei mir bist, aber ich bemühe mich heute wirklich."
Was nutzte es ihr, wenn sie mit Kopfschmerzen lange wach lag, nur damit Richard bei ihr war? Hier in Truro machte sie sich weniger Sorgen um ihn, ihre Brüder würden schon ein Auge auf ihn haben. Viel passieren würde nicht.
Sie aß ein wenig und verabschiedete sich dann nach einer Weile mit einem Kuss auf die Wange. "Gute Nacht, mein Liebster..."

Solange Beatrice neben ihm saß, widmete Richard ihr seine volle Aufmerksamkeit, besonders nachdem sie ihre Kopfschmerzen erwähnt hatte. Er achtete auch darauf, dass sie nicht nur etwas aß, sondern auch genügend Wasser trank. Als sie sich schließlich verabschiedete, sah er ihr mit einem besorgten Blick nach, schalt sich dann aber einen Narren. Es waren ein wenig Kopfschmerzen, kein Grund, dass er sich Sorgen machte und deshalb den Abend nicht selbst noch genießen konnte.
Allmählich leerte sich die Tafel weiter und nachdem sich auch William und Joanna zurück gezogen hatten, waren neben Richard und Beatrices älteren Brüdern nur noch ein paar Ritter in der Halle ... und natürlich Alan, der sich nun neben Richard nieder gelassen hatte.
Richard griff nach der Karaffe Wein und sah abwartend in die Runde. "Will noch jemand? Und überlegt es euch gut bevor ihr ablehnt, ihr bekommt euren Wein nicht alle Tage von einem Prinzen serviert." scherzte er munter, wenngleich auch bereits ein wenig undeutlich durch den vielen Alkohol, der heute Abend bereits geflossen war.

Alan

Alan hatte sich heute Abend ein klein wenig gelangweilt, sich dennoch aber wohlweislich heraus gehalten, während Richard mit Beatrice sprach. Schon einmal hatten die Beiden seinetwegen gestritten und je weniger er Beatrice auffiel, desto besser.
Doch nun war sie fort und Richard und er waren mit einigen Anderen alleine. Alan nutzte das aus und rutschte zu Richard hinüber.
"Das nutz ich gern.", erwiderte er laut und grinste Richard an, um ihm seinen Becher unter die Nase zu halten, wie es ach Philippe und Robert taten.
"Noch einen kleinen Schlummertrunk, nicht wahr?" Oh, eigentlich hatte er auch schon zu viel getrunken. Aber es war so verlockend und heute Abend spürte er das Verlangen nach Richard wieder so deutlich.

Richard sah Alan an und erwiderte dessen Grinsen leicht. "Natürlich tust du das." bemerkte er und goss jedoch erst Robert und Philippe Wein nach, ehe er auch Alans Becher füllte.
Seine Augen funkelten herausfordernd als er seinen Ritter musterte. "Schlummertrunk?" wiederholte er spöttisch. "Du willst doch nicht behaupten, dass du schon müde bist? Wirst du alt?" stichelte Richard und füllte nebenbei seinen eigenen Becher. Er hob den Becher und prostete Robert und Philippe zu und bedachte Alan mit einem spöttischen Seitenblick, ehe er von dem köstlichen Rotwein trank.
Der Wein stieg ihm langsam zu Kopf und während Alans Anwesenheit bei der Feier heute Abend kein Problem gewesen war, so wurde sich Richard der Anwesenheit seines Liebhabers mit jedem Schluck bewusster ... und damit regte sich auch das Verlangen nach Alan in ihm. Eigentlich war es heute Abend die perfekte Gelegenheit, um sich einmal mehr näher zu kommen, immerhin erwartete Beatrice ihn nicht früh zurück und würde sicher auch schon längst schlafen nachdem sie über Kopfschmerzen geklagt hatte.
Um sich vorerst jedoch von diesem Gedanken abzulenken, sah er Robert an und lächelte. "Robert, was macht die Familie?" fragte er heiter. "Wie es aussieht, scheint ihr ja wieder Nachwuchs zu erwarten. Wie macht sich der Rest der kleinen Rasselbande?" erkundigte Richard sich neugierig.

Alan

Alan grinste Richard an und schüttelte den Kopf. "Ich dachte eher, dass es Euer Gnaden zu Eurer werten Gemahlin zieht und dass du müde bist. Aber alt? Mein Lieber, vergiss nicht, dass ich ein Jahr jünger bin als du. Wenn hier einer alt wird, dann ja wohl du.", erwiderte er spöttisch und ignorierte den skeptischen Blick von Beatrices Bruder Robert, weil er so vertraut mit Richard umging. Aber das hing ja nicht nur daran, dass er sein Bett teilte, sondern auch daran, dass er ihm ein guter Freund war.
Oh ja, er würde wirklich gerne ins Bett gehen, aber nicht allein. Und die Gelegenheit war so ausgesprochen günstig, da Beatrice sie nicht stören würde. Diesmal würde sie sie nicht erwischen.
Robert riss sich aus seinen Gedanken um Alan und erwiderte Richards Lächeln. "Oh, es geht ausgezeichnet. Und wir sind sehr glücklich, dass wir nach fünf Jahren wieder Nachwuchs bekommen. Es hat lange lange genug gedauert. Aber die Kleinen entwickeln sich gut. Meine Töchter haben ihren Onkel völlig um den Finger gewickelt, nicht wahr, Phil?", erklärte er grinsend. "Und Rob...vielleicht willst du mal darüber nachdenken, ob du ihn bald ein Jahr zu dir nehmen willst. Das würde ihm gut tun und er würde viel lernen."

Richard zog eine Augenbraue in die Höhe und schürzte die Lippen. "Du bist reichlich unverschämt, mein Freund." erwiderte er spöttisch. "Du solltest deinem Prinzen gegenüber ab und an deine Zunge im Zaum halten." scherzte Richard und trank einen Schluck Wein, um Alan nicht länger ansehen zu müssen, da er sonst wahrscheinlich Gefahr lief, sich zu verraten. Dieser Schuft wusste ganz genau, wie er Richard reizen konnte und spielte seine Karten unglaublich zielsicher aus. Aber noch waren sie nicht alleine, also musste Richard vorsichtig sein.
Umso dankbarer war er dafür, dass Philippes Lachen ihn aus seinen Gedanken riss. "So könnte man es sagen." gestand Beatrices Halbbruder. "Aber so reizenden jungen Damen kann ich einfach nichts abschlagen."
Im nächsten Moment sah Richard seinen Schwager verblüfft an, musste dann jedoch lächeln. "Es wäre mir eine Freude ihn aufzunehmen, Robert." erwiderte Richard erfreut. "Ich bin sicher, Beatrice wäre ebenfalls begeistert und meine Söhne würden sicher völlig aus dem Häuschen sein." Immerhin verstanden sich die Kinder doch recht gut miteinander. "Nach unserem Aufenthalt hier, muss ich noch nach London, aber danach ... überleg dir, ob du ihn uns vielleicht direkt mitgeben möchtest, die Gelegenheit wäre günstig."

Alan

Alan senkte scheinbar demütig das Haupt und zwinkerte Richard frech zu. Oh ja, wie gern würde er doch jetzt mit ihm verschwinden und alle möglichen Dinge anstellen. Der Wein ließ seine Beherrschung ziemlich wanken. Am liebsten würde er Richard hier und jetzt an sich ziehen und küssen.
"Ich gelobe Besserung, Euer Gnaden.", erwiderte er lächelnd und tröstete sich damit, dass es Richard nicht besser gehen würde als ihm.
Robert lächelte, als Richard so erfreut zustimmte. Auf eine solche Reaktion hatte er gehofft. "Das freut mich zu hören. Und dein Aufenthalt in London gibt mir Gelegenheit mit meiner Frau darüber zu sprechen. Ich glaube, sie wird nicht allzu begeistert sein, aber vielleicht kann ich sie von den Vorteilen überzeugen. Ich werde dir Nachricht geben, ob ihr ihn mitnehmen könnt."

Richard bedachte Alan mit einem vielsagenden Blick und nickte. "Das freut mich zu hören." bemerkte er amüsiert und wandte sich dann wieder Robert zu. "Sprich mit ihr, ich kann mir vorstellen, wie sie reagieren wird, Beatrice würde es kaum anders gehen. Aber letztlich ist es nur zum Vorteil des Jungen. Und er ist ja nicht aus der Welt und zudem bei uns gut aufgehoben." erwiderte Richard und lehnte sich ein wenig vor und hob seinen Becher. "Dann lass uns darauf trinken."

Alan

Eine Weile später hatten sich Beatrices Brüder endlich zurückgezogen und auch Alan und Richard waren gegangen. "Endlich, ich dachte schon, wir hätten nie unsere Ruhe.", sagte Alan leise und voller Vorfreue, schaute sich einmal flüchtig um und presste Richard ohne Vorwarnung an die Wand, um ihn zu küssen. Er legte alle Leidenschaft in diesen Kuss und vergrub die Finger in Richards Kleidung. Wie gut, dass sie um diese Uhrzeit ungestört waren.
"Das wurde auch Zeit...wenn du noch länger so neben mir gesessen hättest, wäre ich noch dort über dich hergefallen. Dabei haben wir doch heute endlich einmal unsere Ruhe, wo dein Weibchen nicht auf dich wartet." Und der Wein berauschte ihn so furchtbar süß...

Richard spürte jetzt, da sie den Tisch verlassen hatten und durch die Gänge liefen, um zu ihren Gemächern zu kommen, doch deutlich, dass er reichlich angetrunken war. Aber es war in gewisser Weise ein angenehmer Zustand und er musste lachen als Alan seine Erleichterung äußerte. "Ach komm schon, so schlimm war es doch nicht. Ich fand den Abend ausgesprochen entspannend." erwiderte erheiter, fand sich jedoch im nächsten Moment an die Wand gedrückt wieder. Ohne Umschweife erwiderte er Alans Kuss, der so leidenschaftlich war, dass Richard gar keine Gelegenheit hatte, ernsthaft darüber nachzudenken.
Erst als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, schnappte er nach Luft und schüttelte amüsiert den Kopf. "Alan, du bist unmöglich." keuchte er und strich seinem Gegenüber zärtlich über den Rücken. Er schürzte verächtlich die Lippen. "Du sollst nicht so von ihr reden." tadelte er und fuhr mit den Fingern durch Alans dichte Locken. "Komm, lass uns in dein Gemach gehen, ja?" nuschelte Richard, der es ebenfalls kaum noch erwarten konnte, aber hier so mitten auf dem Gang ... selbst wenn sie sich in die nächste Nische zurück zogen, es konnte nun einmal doch immer jemand vorbei kommen.

Alan

Alan grinste vor sich hin. "Entspannend? Ich fand ihn ziemlich anspannend, so dicht neben dir. Ich habe mir vorgestellt, was ich mit dir machen würde, wenn wir allein wären...Das war ausgesprochen erbaulich."
Wie sehr er diesen Kuss doch genoss und er wollte mehr, jetzt sofort. Alan gab ein unwilliges Brummen von sich. "Ist doch wahr, oder? Sie schläft schon, also haben wir heute die ganze Nacht für uns ohne dass du ein schlechtes Gewissen haben musst. Und meinst du wirklich, wir schaffen es noch bis dorthin? Da bist du aber optimistisch...Es hat doch schon seinen Reiz, was? Diese Gefahr..." Er blies seinen Atem über Richards Ohr und küsste ihn erneut, schob die Hände unter seine Kleidung und strich verlangend über die warme Haut.

Richard lachte leise auf und küsste Alan rasch. "Du Glückspilz. Ich habe krampfhaft versucht es mir nicht vorzustellen, während ich mit Robert gesprochen habe." bemerkte er und strich Alan über die Brust. "Aber dann hattest du ja genug Zeit, um dir ein paar schöne Dinge für heute Nacht zu überlegen." wisperte Richard, schnitt dann jedoch eine Grimasse. "Sicher haben wir die Nacht für uns, aber nenn sie nicht mein Weibchen." erwiderte Richard kopfschüttelnd.
Eigentlich hatte Richard etwas erwidern wollen, doch schon Alans Atem an seinem Ohr verschlug ihm die Sprache. Er erwiderte den Kuss innig und stöhnte dann wohlig auf. "Teufel nochmal." keuchte er. "Wir sollten das nicht tun ..." brachte er atemlos hervor, rührte sich jedoch nicht vom Fleck, im Gegenteil, er drängte sich etwas dichter an Alan und lud diesen regelrecht dazu ein weiter zu machen. Richard vergrub eine Hand in Alans Haaren und ließ die andere über seinen starken Rücken wandern. Er schluckte und suchte dann Alans Lippen. "Verflucht, bin ich betrunken ..." stellte er fest, grinste und küsste Alan noch einmal. "Sonst hättest du nicht so leichtes Spiel mit mir." behauptete Richard.

Alan

Alan grinste zufrieden. "Es wäre auch schlecht gewesen, wenn du so abgelenkt gewesen wärest. Wie gut, dass ich mich davon abgehalten habe dich anzufassen. Oh ja, ich habe sehr schöne Dinge im Sinn, das kannst du mir glauben."
Er verzichtete auf einen weiteren Kommentar zu Beatrice und konzentrierte sich lieber auf Richards Liebkosungen. "Nein, sollten wir nicht...", murmelte er. "Aber es ist so verlockend...und hier kommt doch keiner vorbei..."
Er stöhnte leise auf. "Betrunken gefällst du mir aber gut...außerdem bin ich es auch."
Robert hatte sich auf den Weg gemacht, um noch einmal in der Burg nach dem Rechten zu sehen, bevor er ins Bett ging. Bevor jemand betrunken im Gang liegen blieb. Nun war er auf dem Rückweg und hörte in der Ferne leise Stimmen. Wer da wohl noch wach war? Langsam näherte er sich den Gestalten.

"Oh ja, ein Hoch auf deine Selbstbeherrschung." spottete Richard und sah Alan dann eindringlich an. "Ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, was du so alles im Sinn hast." wisperte er dann und küsste Alan innig.
Oh, es war so einfach sich in Alans Armen zu vergessen! Nachdem Beatrice sie beide zusammen erwischt hatte, hatte Richard erst befürchtet, dass ihr ganzer Streit um diese Sache wieder von vorne los gehen würde, doch das war ausgeblieben. Beatrice hatte ein wenig Zeit gebraucht, doch dann hatte es nicht länger zwischen ihnen gestanden, jedenfalls nicht mehr als die Sache vorher schon Thema gewesen war. Im Gegenteil, Richard fühlte sich seitdem beinahe befreiter, so als hätte er ein lang gehütetes, quälendes Geheimnis nun mit ihr geteilt. Er wusste nicht wieso es ihm so ging, aber er war seitdem deutlich entspannter.
Und so konnte er es auch in vollen Zügen genießen sich Alan jetzt hinzugeben, da Beatrice ohnehin schlafen gegangen war.
"Gut, dann haben wir das ja auch noch gemein." murmelte Richard und schob seine Hände unter Alans Hemd. Ein Schauer lief Richard über den Rücken als Alan aufstöhnte und erschmiegte sich eng an Alan, ließ seine Lippen zu dessen Ohr wandern. "Dann zeig mir doch einmal, was du dir vorhin so alles ausgemalt hast, was du mit mir anstellen willst." forderte er leise und fing Alan dann noch einmal in einem leidenschaftlichen Kuss, der Richard endgültig vergessen ließ, dass sie hier nach wie vor im Gang standen.

Alan

Alan grinste und erwiderte den Kuss, ließ die Lippen dann seinen Hals hinab wandern, während seine Finger sich ihren Weg unter dem Hemd nach oben bahnten.
Er schauderte leicht, als Richards Lippen seinem Ohr so nahe kamen und er packte fester zu, zog eine Hand zurück und ließ sie zu seinem Schritt wandern. "Oh nur zu gerne, mein Prinz.", seufzte er, völlig vergessen, wo sie sich befanden.
Robert kam immer näher und dachte bereits bei sich, dass er wohl über ein Liebespärchen gestolpert war, als er die eng umschlungenen Gestalten sah. Lasst euch nicht stören..., hatte er mit einem Grinsen sagen wollen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er Richards Rotschopf erkannte. Und Richard küsste da gerade einen Mann in ziemlich eindeutiger Absicht. Die Wut kochte unbändig in ihm hoch. Wie konnte dieser Mistkerl seiner Schwester das nur antun? Sie zu betrügen war unschön, aber eine Sache, mit einem Mann noch einmal etwas ganz Anderes.
Mit energischen Schritten hielt er auf die Beiden zu, riss diesen unverschämten Ritter mit aller Kraft von Richard fort und stieß ihn gegen die Wand. Doch dieser Kerl, der ihm gleich komisch vorgekommen war, kümmerte ihn erst mal nicht weiter. Er hatte vorerst nur Richard im Blick. Ehe dieser begreifen konnte, was geschah, hatte er ausgeholt und zugeschlagen.
"Du elender Bastard, wie kannst du meiner Schwester das antun? Sie geht ins Bett, weil sie sich nicht wohl fühlt und du hintergehst sie mit einem Kerl?! Du bist das Allerletzte, Richard! Wie kannst du nur?"

Richard stöhnte leise auf als Alan seine Liebkosungen weiter trieb und schließlich eine Hand in seinen Schritt gleiten ließ. Ja, danach hatte er sich schon den ganzen Abend gesehnt. Er schloss die Augen und legte den Kopf ein wenig zurück, spürte wie sein Herz immer schneller schlug - als Alan schlagartig von ihm abließ.
Überrascht schlug Richard die Augen wieder auf, nur um eine geballte Faust auf sich zu rasen zu sehen, die im nächsten Moment krachend ihr Ziel fand. Hätte Richard nicht die Wand im Rücken gehabt, wäre er zu Boden gegangen, so sackte er jedoch nur keuchend etwas zusammen und griff sich überrascht ins Gesicht. Was zum Teufel ...
"Robert." keuchte Richard als er seinen Angreifer endlich erkannte. Mit einer Hand stützte er sich an der Wand ab, die andere tastete über seine aufgeplatzte Lippe, befühlte die blutende Nase. "Robert, du verstehst nicht. Es ist nicht so wie du denkst." brachte Richard mühsam hervor.

Robert schüttelte fassungslos den Kopf und hielt sich nur mühsam davon ab, erneut zuzuschlagen und Richard windelweich zu prügeln. Gerade hatte er es sich anders überlegt. Niemals würde er diesen Widerling seinen Sohn anvertrauen. Statt jedoch weiter auf Richard einzuschlagen, packte er diesen am Kragen und presste ihn an die Wand, sah ihn eindringlich an.
"Ich denke, ich verstehe ganz gut! Es ist nicht, wie ich denke? Das hier war ziemlich eindeutig, oder? Und geht auch sicherlich schon länger, so vertraut wie ihr miteinander umgeht!", zischte er wütend. "Bea liebt dich über alles, wie kannst du sie nur so hintergehen und dann noch mit einem Mann? Wie kannst du nur? Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Vollidiot bist! Sie liebt dich, du verdammter Mistkerl, und du brichst ihr das Herz!"

Richard schnappte nach Luft als Robert ihn am Kragen packte und gegen die Wand drückte. "Rob, komm schon ... lass mich los. Das ist doch Unsinn." brachte Richard keuchend hervor und legte die Hände an Roberts Handgelenke, um sich aus dessen Griff zu befreien.
Wie sollte er ihm das nur erklären? Und vor allem, konnte er Robert so einfach sagen, dass dessen Schwester eingeweiht war? Das würde die Sache vermutlich kaum besser machen und Robert würde ihm jetzt wohl ohnehin kein Wort glauben.
Aber das schlimmste an der Sache war, dass Roberts Worte Richards wunden Punkt trafen. Es waren genau die Dinge, um die er sich immer wieder Sorgen machte, die er nach wie vor nicht richtig mit sich vereinbaren konnte.
"Glaub mir, Rob, das hier ... das ist viel komplizierter. Bitte, lass uns in Ruhe darüber sprechen." versuchte Richard noch einmal zu seinem Gegenüber vorzudringen.