William und Joanna - ab 1180 bis 1181

James

James war furchtbar nervös als Alan und er von der morgendlichen Messe zurück in ihr Gemach kamen, damit Alan seine neuen Malutensilien nun zum Einsatz bringen konnte. Er rieb sich etwas unbehaglich über den Arm und beobachtete, wie Alan zusammen suchte, was er brauchte. "Weißt du schon, wo wir hingehen wollen?" fragte James mit einer Mischung aus Neugierde und Befangenheit. Er fühlte sich zwar durchaus geehrt, weil Alan ihn zeichnen wollte, andererseits brachte ihn das auch wahnsinnig in Verlegenheit.
"Und du bist dir auch sicher, dass du als erstes mich zeichnen willst?" fragte er noch einmal vorsichtig.

Alan

Alan freute sich sehr darauf seine neuen Sachen auszuprobieren, er konnte es kaum erwarten. Doch zugleich war er nervös, weil er James zeichnen würde und ihn nicht enttäuschen wollte. Er würde sich besonders viel Mühe geben, dann würde es sicher gelingen.
Als er schließlich seinem Freund gegenüber stand, überlegte er kurz. "Irgendwo, wo wir unsere Ruhe haben. Ich will nicht, dass uns jemand stört. Hast du eine Idee, wo wir hingehen können? Irgendwo, wo es schön ist. Andernfalls bleiben wir hier und sperren ab."
Er lächelte breit.
"Natürlich bin ich sicher, sonst würde ich es nicht sagen."

James

James kratzte sich am Hinterkopf und hob leicht die Schultern. "Ich weiß nicht ... alles was hier in der Nähe ist, ist nicht zwangsläufig ruhig. Vermutlich würden wir doch Gefahr laufen, dass uns früher oder später jemand stört." überlegte James laut.
"Draußen ist es zwar schön, aber vielleicht sollten wir tatsächlich hier bleiben." Für die nächste Zeit würde sie sowieso niemand vermissen und wenn sie abschlossen, würden sie ohnehin ihre Ruhe haben.
James lächelte und nickte dann. "Da hast du wohl Recht. Nun gut, dann leg mal los, du großer Künstler." neckte er seinen Freund sachte und grinste.

Alan

Alan nickte. "Dann lass uns hier bleiben.", stimmte er zu. Er machte sich daran, seine Farben vorzubereiten, während sich in seinem Kopf bereits ein Bild dessen entstand, was er gleich zeichnen wollte. Es würde wunderbar werden, mit solchen Farben malen zu dürfen und er war gespannt, wie das Experiment gelingen würde.
Er lief ein wenig rot an, als er James wieder ansah. "Würdest du....dein Hemd ausziehen? Und dich dann auf das Bett setzen? ich...ich wollte gerne etwas ausprobieren.", fragte er verlegen und strich nachdenklich über das Papier.

James

"In Ordnung." James beobachtete kurz, wie Alan seine Farben auspackte und zurecht legte und ging dann kurz zur Tür, um abzuschließen. Als er zurückkehrte, war Alan gerade fertig und sah wieder auf. "Mein ... meine Hemd?" fragte James überrascht und spürte, wie sein Herz ein klein wenig schneller schlug. Gleichzeitig schalt er sich einen Dummkopf, immerhin hatte Alan ihn schon oft genug mit freiem Oberkörper gesehen, also was war schon dabei? "Sicher." erwiderte er und lächelte kurz ein wenig nervös, ehe er sich von seinem Hemd befreite und zum Bett hinüber ging.
James blieb kurz neben dem Bett stehen und sah zu Alan hinüber, dann ließ er sich darauf nieder und sah seinen Freund abwartend an. "Und jetzt? Einfach still sitzen bis du fertig bist?" fragte er und grinste leicht in dem Versuch seine Nervosität abzulegen.

Alan

Alan war erleichtert, dass James sich darauf einließ und einfach tat, was er sagte. Sie hatten sich gegenseitig oft genug so gesehen, aber seit jenem Tag am Strand war es etwas Anderes geworden zwischen ihnen. Was genau konnte keiner von ihnen sagen, aber es lag ein Knistern in der Luft, wenn sie zusammen waren.
"Genau. Und möglichst wenig bewegen. Ich sage dir, wenn du wieder darfst. Wenn du es nicht mehr aushältst, sag es mir. Dann machen wir eine Pause. Mit den neuen Farben könnte es einfach etwas länger dauern als vorher, bis ich mich daran gewöhnt habe...", erklärte er James langsam und lächelte-

James

"Darin sollte ich ja mittlerweile Übung haben ... still sitzen und nicht bewegen. Wenigstens muss ich jetzt nicht knien." erwiderte James amüsiert und beobachtete dann, wie Alan zu Werke ging. Es war eine merkwürdige Vorstellung, dass Alan ihn gerade dort auf das Pergament malte, aber gleichzeitig ... James spürte, wie ihm eine leichte Röte in die Wangen stieg und er atmete leise durch.
Wenn diese Sache zwischen Alan und ihm doch nur leichter wäre. Wenn er doch so mutig wäre, um das ganze voran zu treiben ... oder wenn er seine Gefühle verdrängen könnte. Aber keins von beidem wollte ihm gelingen und so war er in diesem fürchterlichen Zwischenstadium gefangen in dem er nicht wusste, woran er eigentlich so wirklich war und wo alles hinführen sollte. Er hatte Alan zwar gesagt, er würde warten und der Sache Zeit lassen, aber das war deutlich leichter gesagt als getan.

Alan

"Sei froh, das wäre allerdings sicher auch ein hübsches Bild geworden." Alan grinste und konzentrierte sich dann auf seine Arbeit, tauchte völlig darin ein. Wenn er zeichnete, vergaß er alles um sich herum und war wie gefangen, bis er das Bild beendet hatte oder man ihn aus dieser Art Trance riss. Er skizzierte mit Kohle vor, was er anschließend fertig bringen wollte und jeder Strich musste perfekt sein. Doch er musste feststellen, dass es ihm doch ein wenig zu schaffen machte, James so mit freiem Oberkörper zu sehen.
Eine leichte Röte legte sich auch auf seine Wangen, doch er bemühte sich, diese Gefühle zurückzudrängen, die er nicht so wirklich zulassen wollte. Doch irgendwann würde er dazu stehen müssen, das wurde ihm klar. Er konnte nicht ewig weglaufen.
Er griff nach den Farben, die James ihm geschenkt hatte und stellte fest, wie wundervoll es doch war, mit solchen Dingen zu arbeiten. Es bereitete ihm sehr viel Freude, gerade, weil er sie sonst nie zu Verfügung hatte. Das Bild nahm rasch Gestalt an und Alan war sehr zufrieden.
"Bald geschafft...", murmelte er.

James

James lachte auf und schüttelte den Kopf. "Gut möglich, aber für mein erstes Modell stehen bin ich über die bequemere Variante ganz glücklich." erwiderte er heiter und sah zu Alan hinüber. "Aber wenn ich zum Priester geweiht wurde, will ich, dass du mich in meiner neuen Robe vor dem Altar kniend malst ... kriegst du das hin?" fragte er grinsend.
Dann legte sich eine Stille über den Raum, die nur von dem leisen Kratzen der Kohle auf dem Pergament unterbrochen wurde, als Alan zu zeichnen begann. James beobachtete seinen Freund dabei nachdenklich und spürte, wie ihm einmal mehr warm ums Herz wurde. Es war herrlich Alan so zu sehen, vertieft in seine Malerei, die ihm solche Freude bereitete. James atmete leise aus und schloss kurz die Augen. Wenn er doch nur wüsste, was Gott mit all diesen Dingen bezwecken wollte ...

Alan

"Das glaube ich dir." Alan hob eine Augenbraue und sah James spöttisch an. "Natürlich bekomme ich das hin, was denkst du denn? Ich würde das sehr gerne tun."
Er freute sich schon darauf. Nach einer Weile legte er seine Maluntensilien zur Seite und betrachtete sein Werk. Er war zufrieden. Und als er sich das Bild so ansah, wurde er ein wenig rot. Vielleicht hatte er ein klein wenig idealisiert, aber James sah einfach unfassbar gut aus mit dem dunklen Haar und den blauen Augen.
"Komm her...", forderte er schließlich auf. "Sieh es dir an und sag mir, was du denkst. Es ist fertig. Die Farben sind wundervoll."

James

James grinste. "Sehr schön. Dann muss ich es also nur noch zur Priesterweihe schaffen." erwiderte er und schwieg dann wieder, um Alan nicht zu sehr von seiner Arbeit abzulenken.
Als Alan die Sachen zur Seite legte, sah James seinen Freund neugierig an und legte den Kopf ein wenig zur Seite. Er musste ein Grinsen unterdrücken als er die Röte sah, die Alan in die Wangen stieg, dann erhob er sich und folgte Alans Aufforderung. Er trat neben den Tisch und warf einen neugierigen Blick auf das Pergament.
"Oh Gott" murmelte er leise und streckte die Hand nach dem Pergament aus, zögerte kurz und strich dann über den unbemalten Teil, weil er die Farben nicht verwischen wollte, die noch so frisch waren. "Alan, das sieht fantastisch aus." erklärte er leise. "Du bist wundervoll, das ist wirklich unglaublich." James warf seinem Freund einen kurzen Blick zu und grinste leicht. "Allerdings warst du etwas zu gut zu mir, du hast mich nicht ganz so schmächtig gemalt, wie ich bin." bemerkte er amüsiert und sah dann wieder auf das Pergament hinab. Alan hatte ein unglaubliches Talent, es war eine Schande, dass sein Vater das nie gefördert hatte und James nah sich fest vor seinen Freund in dieser Sache in Zukunft noch mehr zu unterstützen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, strich James Alan über den Rücken, den Blick noch immer auf das Bild gerichtet. "Es ist wirklich schön geworden." murmelte James leise.

Alan

"Das wirst du ja wohl hinkriegen.", bemerkte Alan mit einem Lächeln. Er war aufgeregt, als James hinüber kam um sich das Bild anzusehen. Selten hatte er jemandem seine Bilder gezeigt, sein Vater hatte ihn immer nur als Träumer bezeichnet. So gern würde er sein Leben mit dem Zeichnen verbringen, wäre Maler geworden oder dergleichen, aber das hätte sein Vater nie zugelassen. Vielleicht konnte er damit ja auch in der Kirche weiterkommen, Bücher verzieren und kopieren, die Kopien der heiligen Schrift mit Bildern versehen. Das wäre wundervoll....
Alan lächelte verlegen, als James solch lobende Worte fand. "Danke...Naja, ich...ich habe dich...eben gemalt, wie ich dich sehe.", erklärte er ein wenig stockend, während er rot anlief. Das war ihm wirklich peinlich.
Ein Schauer lief ihm unter der Berührung über den Rücken, aber er genoss es.

James

"Ich denke schon, ja." gab James grinsend zurück. Immerhin wollte er schon so lange Priester werden und er war fest entschlossen sein Ziel zu erreichen. Schließlich war er auch deswegen überhaupt hier nach Rom gekommen, um seine geistliche Laufbahn voran zu treiben.
James' Augen leuchteten bei Alans Worten kurz auf und er sah seinen Freund an. "So? Siehst du mich so?" fragte er und drehte sich etwas herum, so dass er Alan besser ansehen konnte. Einen Moment lang schwieg er und sah seinem Freund nur fest in die Augen, dann streckte er die Hand aus und fuhr mit den Fingern durch Alans Locken. Langsam ließ er die Hand weiter wandern und legte sie dann an Alans Wange.
"Küss mich, Alan. Ich bitte dich." murmelte James leise, den Blick unverwandt auf Alan gerichtet. Er musste es doch auch spüren, musste doch die Verbindung zwischen ihnen beiden spüren, die tiefer ging als bloße Freundschaft! Und wenn nicht ... wenn Alan ihm selbst jetzt nicht näher kommen konnte, wollte er verdammt sein. Dann würde er sich in Zukunft von ihm fern halten und ihren Umgang miteinander auf bloße Freundschaft beschränken. Auch, wenn es weh tun würde.

Alan

Alan nickte langsam, starrte James an und seufzte. "Ja, so sehe ich dich.", bekannte er leise, wandte den Blick nicht ab. Er fühlte James' Hand auf seiner Wange und schluckte schwer. War das der Moment, in dem er sich entscheiden musste? Für das eine oder das Andere. Aber er fühlte es auch, er fühlte dieses Knistern zwischen ihnen und dass es nicht mehr nur Freundschaft war. Es war anders.
Er sah James einfach nur an und bevor er eine bewusste Entscheidung treffen konnte, hatte er James bereits geküsst. Und er genoss es....wie richtig es sich doch anfühlte.

James

James spürte, wie sein Herz schneller schlug, während er darauf wartete, dass Alan sich entschied. Eine Entscheidung, die ihrer beider Zukunft in gewisser Weise beeinflussen würde.
Und dann spürte er sie, die Lippen seines Freundes auf den eigenen und James schloss erleichtert die Augen. Für einen Moment genoss er es einfach nur, dann lächelte er als sich ihre Lippen wieder trennten. Ohne dieses Mal zu zögern, ließ er sich rittlings auf Alans Schoß nieder, legte nun auch die zweite Hand an dessen Wange und küsste ihn nun seinerseits, küsste ihn liebevoll und mit aller Leidenschaft, die er für Alan empfand.
Er strich ihm noch einmal durch die Haare, küsste ihn noch ein zweites Mal und ließ die Lippen dann zu Alans Ohr wandern, ließ seinen Atem sachte darüber streichen. "Bei Gott Alan, kannst du dir eigentlich vorstellen, wie verliebt ich in dich bin?" murmelte er und hauchte einen sanften Kuss auf Alans Ohrläppchen.

Alan

Alan ließ sich fallen, genoss den Kuss und legte instinktiv die Arme um James' Mitte, als dieser sich auf seinen Schoß setzte. Das war nun wirklich neu für ihn, aber nicht schlimm. Im Gegenteil, er fragte sich, warum er so lange gezögert hatte. Er hatte nur einfach nicht gewagt den ersten Schritt zu machen.
Er spürte diese Leidenschaft und wollte sie nicht wieder missen. Sie mussten es geheim halten, aber hier, wenn sie allein waren, konnten sie es ausleben wie sie wollten. Wie es ihnen in den Sinn kam...
"Ich glaube, so langsam bekomme ich so eine Vorstellung davon...", wisperte er leise und schloss die Augen.

James

James lachte bei Alans Worten leise und man konnte seine Erleichterung eindeutig heraus hören. Glücklich vergrub er für einen Moment das Gesicht an Alans Hals und kämpfte kurz mit den Tränen. Endlich, endlich hatte es ein Ende, dieses Versteckspiel, diese Anspannung zwischen ihnen, diese permanente Sorge, er könnte seinen Freund durch eine unbedachte Geste, ein paar falsche Worte von sich weg treiben.
James legte die Arme um Alan und schmiegte sich für einen Moment einfach zufrieden an ihn, ehe er eine Hand sachte über Alans Oberkörper wandern ließ. Sanft strich er über den Stoff seines Hemdes, dann ließ er die Hand tiefer wandern und schob sie schließlich unter Alans Hemd. Seine Finger glitten über die warme Haut und James seufzte leise. Er gab Alan noch einen Kuss und lächelte entspannt. "Eigentlich wäre es doch nur gerecht, wenn ich dich nun auch von deinem Hemd befreien dürfte, oder nicht?" fragte er leise. "Und mach dir keine Sorgen ... ich habe schon mehr von dir gesehen als das, als wir baden waren." neckte er sanft und küsste Alan erneut, während seine Hände begannen ihn von dem Hemd zu befreien.

Alan

Alan schmiegte sich an James und ließ sich auf die Berührungen ein. Wie richtig es sich plötzlich anfühlte, nun, da er sich einmal entschieden und darauf eingelassen hatte.
Seine Bauchmuskeln spannten sich an, als James' Hand über seine nackte Haut strich. Er erbebte leicht am ganzen Körper.
"Ja, vermutlich wäre es das...", wisperte er. "Ich mache mir keine Sorgen." Es war vermutlich eine Lüge, aber er wusste selbst nicht, warum er sich Sorgen machte.
"Ich weiß das, aber es ist so ungewohnt..." Nie hatte ihn jemand so berührt.

James

James genoss die Reaktion, die er Alan entlockte und spürte, wie sein Puls zu rasen begann als Alan erschauderte. Mit geschickten Fingern befreite er Alan von seinem Hemd und ließ es neben ihnen auf den Boden fallen. Andächtig ließ er den Blick über Alan wandern und unterdrückte mit Mühe ein Seufzen.
Stattdessen grinste er leicht. "Natürlich machst du dir welche." bemerkte er amüsiert und küsste Alan sanft. "Aber ... lass dich einfach darauf ein." murmelte James leise und ließ nun beide Hände über Alans Oberkörper wandern, fuhr die Muskeln nach, die sich unter der weichen Haut verbargen und hauchte schließlich einen Kuss auf Alans Schlüsselbein. "Ungewohnt, aber gut ... oder nicht?" wisperte er und sah Alan tief in die Augen. Er würde bald mit diesen Spielchen aufhören müssen, sonst wäre es um seine Beherrschung alle male geschehen, das spürte er jetzt bereits.
"Mir ging es ja nicht anders, aber glaub mir, wenn du dich erst einmal darauf eingelassen hast ..." James küsste ihn erneut und schmiegte sich dabei enger an Alan.

Alan

Alan erwiderte den Kuss und erschauderte leicht, als James' Hände dann über seine Brust wanderten, gefolgt von dessen Lippen. "Oh ja...sehr gut."
Er schloss einen Moment die Augen und strich mit den Fingern über James' Rücken. "Ja, dann wird es wohl anders. Aber ich merke es...es ist...wundervoll. Ich hätte nie gedacht, dass es sich so anfühlen würde. Wie hast du dich so schnell damit abfinden können?"
Alan öffnete die Augen wieder.
"Wie geht es weiter?"

James

James schnitt eine Grimasse, lächelte dann aber. "Nun, schnell ist wohl relativ. Ich grüble manchmal immer noch darüber nach, wieso Gott mir solche Gefühle zuteil werden lässt. Aber ich sagte ja schon, Francesco ist nicht so ein Feigling wie ich. Er hat es mir deutlich leichter gemacht einfach einmal zu vergessen, dass die Welt um uns herum zum größten Teil verächtlich auf solche Dinge schaut." erklärte James leise.
Dann legte er den Kopf zur Seite und musterte Alan eingehend, strich sachte mit den Fingern über seine Wange. "Wie hättest du es denn gerne, dass es weiter geht?" fragte er dann mit gedämpfter Stimme.

Alan

"Ich schätze, man wird nie aufhören sich zu fragen, warum Gott ausgerechnet einen selbst mit so etwas prüft. Aber letztendlich wissen wir nicht, was dahinter steckt. Ob er es wirklich missbilligt oder ob es zu seinem Plan gehört. Es ist nur so schwer, da sie alle uns dafür verachten würden. Eigentlich sündigen wir jeden Tag, weil wir das nicht beichten. Ich weiß nicht, wie Rizzoli reagieren würde."
Sein Atem stockte ein wenig und er sah James zweifelnd an.
"Ich weiß es nicht...", flüsterte er. "Ich habe doch gar keine Ahnung von solchen Dingen. Ich...ich war noch nie verliebt, habe nie jemanden geküsst...Ich weiß nicht, wie so etwas geht."

James

James hielt einen Moment lang inne und schloss kurz die Augen. Ja, er wusste, wie es Alan ging, haderte er schließlich selbst auch regelmäßig mit dieser Sache. Er wollte Priester werden, wünschte sich nichts sehnlicher und doch gestattete er sich solch sündhaften Dinge - konnte das überhaupt zusammen passen?
Er schluckte und sah Alan dann wieder an. "Letztlich ist es an Gott in dieser Sache über uns zu richten und erst, wenn wir vor unserem Richter stehen, werden wir wissen, wie er uns für diese Sache beurteilen wird. Und wenn die Liebe für einen einzelnen Mann mein einziger Fehler sein soll, so sei es dann, aber ich kann und will nicht glauben, dass Gott etwas wie die Liebe verurteilt." erwiderte James ernst.
Dann lächelte er milde und strich Alan über die Brust. "Du warst noch nie verliebt ..." wiederholte er langsam und sein Blick folgte seinen Fingern, die über Alans weiche Haut strichen. "Aber bist es jetzt?" fragte James und sah wieder auf. "Wenn ja, dann schlage ich vor, dass wir einfach ein klein wenig üben." erwiderte er und küsste Alan sanft auf dessen wundervolle, weiche Lippen.

Alan

"Ja, ich schätze, so wird es sein. Gott wird uns schon zeigen, wie er darüber denkt. und entweder, wir landen gemeinsam im Himmel oder in der Hölle. Und dann sind wir immerhin zusammen...", sagte Alan leise. "Aber ich glaube auch nicht, dass es für Gott so schlimm ist wie die Welt tut."
Er senkte den Blick auf James' Finger und legte dann den Kopf zur Seite. "Ich...ich schätze schon. Ich kann es nicht sagen, ich war nie verliebt. Aber wenn du bei mir bist, bin ich zufrieden. Bist du es nicht, fehlt etwas. Wenn du mich berührst, schlägt mein Herz schneller und mein ganzer Körper kribbelt."
Er schloss die Augen, als James ihn küsste und begann vorsichtig den Kuss zu erwidern, legte die Arme um den Anderen.

James

"Und solange wir zusammen sind, werden wir auch die Zeit im Fegefeuer überstehen." erwiderte James und musste bei Alans nächsten Worten lächeln. Er spürte, wie sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte und sein Atem ein wenig rascher ging. Ja, das waren die Worte nach denen sein Herz sich so sehr gesehnt hatte.
"Dann muss es wohl Liebe sein ..." murmelte er und gab sich voll und ganz dem Kuss hin, den sie teilten, genoss den Umstand, dass Alan endlich auf ihn einging, die Arme um ihn legte und den Kuss langsam erwiderte.
Endlich, endlich fühlte James sich glücklich. Hier in Alans Armen würde er am liebsten den Rest seines irdischen Daseins verbringen.