William und Joanna - 1180

James

James lachte auf. "Warum nicht? Das wäre durchaus eine erstrebenswerte Größe." bemerkte er amüsiert und seufzte zufrieden. "Das ist toll, ich kann es kaum erwarten ihn ein wenig herum zu führen." John war ihm immerhin überaus wichtig, denn seinem ehemaligen Lehrer verdankte er, dass er diese Laufbahn so problemlos hatte einschlagen können.
Ein wenig unbehaglich beobachtete er dann das Gespräch zwischen seiner Mutter und dem Kardinal. James genoss es durchaus wie jedermann Lob zu bekommen, aber er konnte im Grunde nicht gut damit umgehen, es machte ihn immer wahnsinnig verlegen, auch wenn er sich insgeheim wirklich darüber freute.
"Soll ich euch euer Zimmer zeigen?" bot er sich dann schließlich an. "Dort könntet ihr ein wenig ausruhen und ich komme später wieder vorbei. Dann kann ich in der Zwischenzeit auch John begrüßen."

"Da hast du auch wieder Recht." Joanna lachte leise und bedachte ihren Sohn mit einem liebevollen Blick. Sie wusste, dass ihm dieses Gespräch ein bisschen peinlich war, aber sie hatte auch nicht vor, es so ewig in die Länge zu ziehen.
Darum nickte sie, als er vorschlug ihnen das Zimmer zu zeigen. "Das ist eine gute Idee, mein Lieber. Die Reise war wirklich lang und etwas Ruhe wird uns gut tun."
Schließlich war William auch nicht mehr so jung wie früher und sein Bein machte ihm gerade bei Überanstrengung ein wenig zu schaffen.

James

James lächelte und nickte. "In Ordnung, dann zeige ich euch, wo ihr die nächste Zeit wohnen werdet." erklärte er und nickte dem Kardinal noch einmal kurz zu, ehe er mit seinen Eltern den Raum verließ. "Es ist so schön, dass ihr kommen konntet. Rom ist eine wundervolle Stadt und ich kann es gar nicht erwarten euch alles zu zeigen." erklärte James grinsend, während er sie durch die Gänge führte.
Schließlich blieb er vor dem Gemach stehen in dem seine Eltern während ihres Aufenthaltes wohnen würden und öffnete die Tür. "So, da sind wir, ich hoffe es ist alles so, wie ihr es euch vorgestellt habt. Wenn ihr noch irgendetwas braucht, sagt Bescheid, hier soll es euch nun wirklich an nichts mangeln."

Joanna stimmte zu und folgte neben ihrem Mann James durch die Gänge. "Wir freuen uns auch sehr, dass wir hier sein können. Ich freue mich darauf mehr zu sehen. Du musst uns alles zeigen, was es Schönes zu sehen gibt."
Joanna trat in das Zimmer und schaute sich lächelnd um. "Ich danke dir, es ist wirklich schön. Wir werden uns sicher wohl fühlen. Wenn etwas sein sollte, werden wir es dich wissen lassen. Und nun geh schon, du brennst doch darauf mit John zu sprechen."
Sie freute sich auf den Aufenthalt hier und auch auf die Rückreise, denn auch, wenn William nicht so ganz begeistert war, hatte er ihr versprochen Giovanni mit ihr zu besuchen.

James

"Oh, ich werde euch alles mögliche zeigen, keine Angst. Ihr werdet in nächster Zeit genug zu tun haben." bemerkte James und grinste dann ein wenig schuldbewusst. "Ich komme nachher noch einmal wieder und wir können auf jeden Fall zusammen zu Abend essen. Glaubt mir, das Essen hier ist traumhaft." berichtete er, gab seiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange und schenkte seinem Vater ein Lächeln, ehe er sich verdrückte, um nach John zu suchen. Er konnte es kaum abwarten ihn wieder zu sehen.
William grinste und ließ sich dann in einem der Sessel vor den großen Fenstern nieder. "Ah, hervorragend." murmelte er und streckte die Beine aus, ehe er zu Joanna sah. "Ob mir meine reizende Gattin Gesellschaft leisten würde?" fragte er lächelnd und hielt ihr die Hand entgegen.

Joanna nickte zufrieden. "Das klingt nach einem guten Plan. Wir sehen uns später....Viel Spaß bei deinem Gespräch mit John." Die Beiden würden sich viel zu erzählen haben.
Sie seufzte leise, als sie die Tür schloss. Langsam ging sie zu William hinüber, nahm seine Hand und ließ sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. "Natürlich tue ich das. Nur zu gern...es ist schön hier. James scheint sehr glücklich hier zu sein."
Joanna lächelte sanft.
"Und wie geht es dir?"

William zog Joanna auf seinen Schoß und legte die Arme um sie. Er gab ihr einen sanften Kuss und stützte sein Kinn vorsichtig auf ihrem Scheitel ab, als sie den Kopf an seine Schulter lehnte. "Ja, den Eindruck habe ich auch." erwiderte William. "Ich hoffe nur, dass er irgendwann trotzdem wieder zurück nach England kommt." Sein Sohn sollte sich gerne ein wenig in Italien austoben, aber längerfristig wäre William wohler ihn wieder auf der nördlichen Seite der Alpen zu wissen. James würde es in England weit bringen können und würde damit für seine Brüder ein wichtiger Verbündeter werden ... ganz davon abgesehen, dass er seinen Sohn dann schlichtweg dichter bei sich wusste und ihn öfter besuchen konnte.
William erwiderte Joannas Lächeln und gähnte leicht. "Ein wenig müde, aber sonst sehr gut. Allerdings bin ich froh, dass wir nun vorerst am Ziel sind, die Reise war wirklich lang genug."

Joanna schloss die Augen. "Oh, ich denke schon....auf Dauer wird es ihn zurück ziehen nach England. Vielleicht bekommt er ein Bistum dort zugewiesen, wenn er soweit ist. Ich bin mir sicher, dass seine Zukunft vorerst nicht auf Dauer hier in Italien liegt. Aber solange er glücklich ist..."
Sie lächelte leicht. "Abwarten, was die Zukunft bringen mag."
Joanna strich William über die Wange. "Ja, ich auch. Eine solche Reise ist wirklich anstrengend. Ein wenig Ruhe wird uns gut tun. Und morgen können wir uns schon ein paar Dinge hier in Rom ansehen...nach und nach ein paar Besorgungen machen..."

William nickte. "Ja, das denke ich auch. Das hier ist eine großartige Gelegenheit für ihn und die soll er auch nutzen. Aber ich schätze schon, dass er den Weg wieder nach England finden wird." William schloss für einen Moment die Augen und legte den Kopf in den Nacken. "Ich bin froh, dass der Junge so glücklich ist mit dem, was er tut. Es war die richtige Entscheidung ihn diesen Weg gehen zu lassen."
William sah Joanna einen Moment lang schweigend in die Augen, dann gab er ihr einen langen Kuss. "Das werden wir. Wir werden uns all die Wunder dieser Stadt ansehen und einige Dinge für zu Hause besorgen." Immerhin wollte William hier einiges für die Innenausstattung der neuen Kirche erwerben und schon jetzt war er guter Dinge, dass er hier fündig werden würde.
"Und wir müssen unsere Begegnung mit dem Papst hinter uns bringen. Ich bin sicher, es wird nicht mehr allzu lange dauern bis man ihn über unsere Ankunft in Kenntnis gesetzt hat und wir zu ihm gebeten werden."

"Er wird wirklich weit kommen und ich bin so stolz auf ihn. Wie der Kardinal ihn gelobt hat...er war richtig verlegen. James ist ein wirklich guter Junge." Und gerade, weil er so andere Vorstellungen vom Leben hatte als seine Geschwister, lag ihr am Herzen, dass er seinen Weg gehen konnte. Sie wollte ihn unterstützen, so gut es möglich war.
Joanna erwiderte Williams Kuss und nickte dann.
"Ja. John wird begeistert sein von all den Dingen, die du hier für die Kirche kaufen willst. Allein die Altarplatte aus Marmor..." Joanna lächelte. "Und wir dürfen die Pferde nicht vergessen..."
Sie wurde etwas ernster. "Da hast du wohl recht. Auch wenn mir etwas unwohl bei dem Gedanken ist, dem Papst gegenüber zu stehen."

"Ja, das ist er. Und ich bin froh, dass er überall so leicht Anschluss findet und zurecht kommt. Er hat wirklich ein besonderes Talent im Umgang mit anderen Menschen." bemerkte William und strich Joanna dann sanft über den Rücken. "Keine Angst, die Pferde werden wir schon nicht vergessen. Ohne sie brauchen wir uns schließlich nicht wieder in Truro zeigen." scherzte er und lachte dann leise. "Ach, es wird schon werden. Ich bin zwar ein wenig nervös, aber ich freue mich auch auf die Begegnung mit ihm. Immerhin haben wir uns nichts zu Schulden kommen lassen, wir können also gelassen seinen Segen entgegen nehmen." bemerkte er und zwinkerte Joanna zu.

Joanna schluckte unbehaglich und drückte leicht Williams Hand. Gleich würden sie zum Papst vorgelassen werden und sie war mehr als nervös. Sie wollte keinen Fehler machen. Er war eben der Papst und sie...sie war nicht immer eine sehr vorbildliche Christin. Zurückhaltung würde heute das Maß aller Dinge sein. Am Besten ließ sie William reden...
"Bist du sicher, dass ich mit gehen soll? Warum überhaupt? Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist...Ich will dich nicht blamieren."
War das vielleicht eine Nummer zu groß für sie? Sie hatte keine Scheu vor Königen und Lords, aber der Papst?

William zog Joanna kurzer Hand in seine Arme und drückte sie an sich. "Natürlich will ich das." murmelte er leise. "Und es ist die beste Idee überhaupt, denn du wirst mich nicht blamieren, sondern mit deiner Anwesenheit dafür sorgen, dass ich nicht die Flucht ergreife." erklärte William und zwinkerte ihr zu. "Ich bin nämlich bei weitem nicht so gelassen, wie das vielleicht aussehen mag."
Tatsächlich war er so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr in seinem Leben.
Doch bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Tür vor ihnen geöffnet und sie wurden herein gebeten. William drückte noch einmal Joannas Hand, dann bot er ihr den Arm an und atmete tief durch. Nun würde er das erste Mal in seinem Leben dem Papst gegenüber treten, dem Stellvertreter Christi in die Augen sehen ...

Joanna lächelte leicht und fand Trost in seiner Anwesenheit. "Wenn du das sagst. Man sieht dir allerdings nicht an, dass du auch so nervös bist wie ich...Du kannst das deutlich besser überspielen." Sie löste sich von ihm, als die Tür geöffnet wurde und legte die Hand auf seinen Arm, um sich hinein führen zu lassen.
Sie versuchte möglichst würdevoll auszusehen und sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug.
Schließlich erreichten sie das Ende des Ganges und seltsamerweise war Joanna fast ein wenig enttäuscht, auch wenn sie sich albern schimpfte. Der Papst sah einfach aus wie ein normaler, älterer Mann. Recht unspektakulär.
"Ah, Contessa...Conte...wie schön Euch hier begrüßten zu dürfen."

"Glaub mir, das Herz schlägt mir bis zum Hals." bemerkte William und schnitt eine Grimasse, ehe sie sich in Bewegung setzten.
Nur wenige Augenblicke später hatten sie den Gang hinter sich gelassen und William sank auf die Knie und senkte den Blick. Papst Alexander saß auf seinem reichlich verzierten Stuhl, der einem Thron gleich kam und trug das päpstliche Ornat, doch auf dem Weg bis hin zu seinen Füßen hatte William sich vor Augen gehalten, dass er trotz seines Amtes auch nur ein Mensch war.
Dennoch ... ein Mensch mit einer gewissen Ausstrahlung, denn auch wenn Papst Alexander bei weitem nicht mehr der jüngste war, so klang seine Stimme dennoch kräftig und William bekam eine Vorstellung davon, wie dieser Mann in der Lage gewesen war, das über Jahrzehnte hinweg andauernde Schisma durchzustehen - und nicht zuletzt hatte auch Henry vor diesem Mann den Hut ziehen und nachgeben müssen.
"Heiliger Vater, es ist uns eine große Ehre hier heute vor Euch treten zu dürfen." erklärte William schließlich mit fester Stimme, verharrte jedoch auf dem Knie und wartete ab. Erst wenn der Papst sich erhob und ihn durch eine Berührung hieß sich wieder aufzurichten, würde er sich erheben bis dahin hielt er den Blick auf den Boden vor sich gerichtet und musste sich ein Schmunzeln verkneifen als ihm bewusst wurde, dass er direkt auf die reich verzierten Mamorstufen blickte und daran denken musste, wie gut sich solche Verzierungen in der Kirche in Truro machen würden ...

Joanna ließ sich neben ihrem Mann auf die Knie sinken und auch sie erkannte etwas Besonderes in dieser Stimme, die so gar nicht zu dem alten Mann passen wollte.
Sie sah zu Boden und zitterte leicht, als sie hörte, wie der Papst sich erhob und ganz langsam die Stufen hinunter kam. Der alte Mann verharrte kurz am Fuß der Treppe und musterte sie genau, dann ging er weiter und berührte William an der Schulter, wiederholte das schließlich auch bei ihr. Vorsichtig richtete Joanna sich wieder auf.
"Was führt Euch zu mir, Conte? Es ist ein weiter weg von England bis hierher...Habt Ihr Nachrichten von König Henry für mich?"

William schloss die Augen als der Papst den Fuß der Treppe erreicht hatte und inne hielt. Erst als er die Berührung seiner Hand an der Schulter spürte, schlug er die Augen wieder auf und erhob sich dann langsam.
Auf die Frage Alexanders hin, nickte er. "Das habe ich in der Tat, heiliger Vater." erklärte William und drehte sich um, um sich von einem Diener das Pergament geben zu lassen, dass er ihm am Eingang anvertraut hatte. Henrys königliches Sigel prangte darauf und es war als würde allein der Anblick des in den Wachs gepressten Wappens William ein wenig mehr Mut anvertrauen. "Er gab mir ein Schreiben für Euch mit, dass ich mit größter Freude auf unserer Reise mitgenommen habe." William trat einen Schritt vor und übergab den Brief an Alexander.
"Auslöser für unsere Reise war jedoch, dass mein Sohn gerade hier verweilt und meine Gemahlin und ich die Gelegenheit ergreifen wollten, James hier einen Besuch abzustatten." erklärte William wahrheitsgemäß.

Joanna ließ stumm den Blick zwischen dem Papst und William hin und her gleiten. Das hier schien ein merkwürdiges Abtasten zu sein und sie, die sie William gut kannte, hatte ihn noch nie so zurückhaltend, fast unsicher, gesehen. Es war wirklich faszinierend, also beschränkte sie sich auch viel lieber aufs zuhören als aufs Reden.
Alexander nahm das Schreiben entgegen und nickte knapp, betrachtete einen Moment lang das Siegel. "Ich werde ihn nachher in Ruhe lesen und wenn ich eine Antwort für nötig halte, wäre ich erfreut Euch diese mit auf den Rückweg nach England zu geben."
Er übergab den Brief einem der Diener mit dem Auftrag, ihn auf seinen Schreibtisch zu legen. "Kardinal Roizzoli berichtete mit von Eurem Sohn. Er spricht in höchsten Tönen von dem Jungen und einmal bin ich ihm begegnet. Für sein Alter ein kluger Kopf. Es war weise ihn her zu schicken."

William beobachtete, wie Henrys Brief an den Diener weiter gegeben wurde und richtete den Blick dann wieder auf den Papst, nickte schließlich und brachte das erste Mal ein leichtes Lächeln zustande. "Es wäre mir eine große Ehre, wenn ich Euer Antwortschreiben mit zurück zu meinem König nehmen dürfte." erklärte William und klang nun wieder selbstsicher, hatte zu seiner eigentlichen Ausstrahlung zurück gefunden.
Williams Lächeln erreichte nun auch seine Augen und er nickte erneut. "Der Junge ist wirklich etwas besonderes und ich bin wirklich stolz darauf, dass er sein Ziel so eifrig verfolgt." erwiderte William. "Er lebt seit sechs Jahren im Haushalt des Erzbischofs von York, um dort sein Handwerk zu erlernen und als sich ihm die Gelegenheit bot hier her zu kommen, haben wir ihn natürlich darin unterstützt."

Der Papst neigte leicht den Kopf und beobachtete, wie der Graf langsam wieder zu seiner normalen Form zurück fand. Beeindruckend...."Ich hätte Euch nicht als einen Mann eingeschätzt, der für seinen Sohn eine solche Laufbahn befürwortet. Man erzählte mir schon vor Jahren andere Dinge von Euch. Doch offenbar....erlebtet Ihr einen Sinneswandel."
Joanna musste flüchtig lächeln. So konnte man es in der Tat auch nennen. Einen Sinneswandel...
"Aber es ist klug für eine solche Laufbahn, möglichst früh zu beginnen. Das schult den Geist in besonderem Maße..."

William erwiderte den forschenden Blick des alten Mannes dessen Augen keinen Zweifel daran ließen, was Papst Alexander in seinem bereits alles gesehen und erlebt hatte und das sein Geist auch trotz seines hohen Alters noch unglaublich scharf war. "Nun, mein Ältester wird mein Erbe in Cornwall antreten und ich habe das Glück auch meinem zweit ältesten Sohn eine Grafschaft vermachen zu können, demnach ist es ein nur allzu logischer Schritt einen meiner Söhne die geistliche Laufbahn einschlagen zu lassen. Ihr habt Recht, der Meinung bin ich nicht immer gewesen, aber Gott hat mich eines besseren belehrt und ich habe wieder auf den rechten Weg zurück gefunden, der mir ermöglicht meinen Spross in seinem Wunsch Geistlicher zu werden aufrichtig und mit ganzem Herzen zu unterstützen."
Williams Blick huschte zu Joanna hinüber. Einen Sinneswandel konnte man es wohl nennen, durchaus. Und der Grund für diesen Wandel stand hier neben ihm.
Er richtete den Blick wieder auf den Papst und lächelte leicht. "Ich denke, wir haben für James die richtigen Entscheidungen getroffen, alles weitere liegt in seiner, vor allem aber in Gottes Hand. Der Junge bringt in jedem Fall die nötigen Eigenschaften mit sich, um den von ihm so sehnlich gewünschten Weg zu beschreiten."

Alexander lauschte aufmerksam und nickte schließlich nachdenklich. "Ihr habt es weit gebracht und Euren Söhnen eine gute Zukunft gesichert. Das ist mehr, als mancher schon allein für seinen Erben erreicht. Offenbar seid Ihr ein kluger Mann."
Der Blickwechsel des Ehepaares entging ihm keineswegs und ein flüchtiges Lächeln machte seine Züge weicher. "Mir scheint, Eure Gemahlin hat Gott bei der Umsetzung ein wenig geholfen..." Es war mehr eine Frage, als eine Feststellung.
"So ist es. Der Weg ist der Richtige. Was nun geschieht, ist Gottes Wille. Und kommt auf die Leistungsbereitschaft Eures Sohnes an."

William senkte kurz den Blick, er wollte nicht, dass der Papst ihn für vermessen hielt, also bemühte er sich trotz allem ein gewisses Maß an Bescheidenheit an den Tag zu legen.
Bei Alexanders nächsten Worten sah William wieder zu Joanna und nickte lächelnd. "In der Tat, das hat sie. Sie hat mir geholfen, Gottes Wort wieder zu vernehmen und es in mein Herz zu lassen." erwiderte er und sah den Papst wieder an. "Und ich hoffe sehr, dass Gott es nicht nur mit mir gut meint, sondern auch mit meinem Sohn. Er ist wirklich glücklich hier und ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er diese Chance hier gut nutzen kann."

Joanna erwiderte Williams Lächeln. "Es war nicht ganz einfach, aber mit ein bisschen Geduld und Gottes Hilfe...ist es gelungen."
Alexander nickte. "Welch Glück für Euch...Und ich bin der Meinung, dass James hier glücklich sein wird. Ihr werdet sehen."
Alexander trat zurück und erklomm die Stufen wieder. "Nun denn, genießt Euren Aufenthalt hier in Rom noch. Ich werde Euch zu gegebener Zeit wissen lassen, ob Ihr eine Botschaft von mir übermitteln sollte oder nicht. Erst einmal werde ich in Ruhe sehen, was der König mir schreibt. Nun denn...Gelobt sei Jesus Christus."

William beobachtete aufmerksam wie Alexander wieder die Stufen hinauf stieg und sich auf seinem Platz nieder ließ. Dabei merkte man durchaus, dass Papst Alexander kein junger Mann mehr war und ihm selbst diese Stufen, die er in seinem Leben unzählige Male hinauf und hinab gestiegen war, allmählich Schwierigkeiten bereiteten.
Trotz allem, er war und blieb der Papst und hatte eine zwar eigentümliche, aber nicht weniger beeindruckende Ausstrahlung. William verneigte sich tief vor ihm. "Ich danke Euch, Heiliger Vater." erwiderte er. "Ich stehe Euch während meiner Anwesenheit stets gern zu Diensten." fügte er noch hinzu, ehe er Joanna wieder seinen Arm anbot, damit sie sich zurück ziehen konnten.
Nun, der Teil war immerhin geschafft ...